Deutschland im Finale:Mit Spickzettel und Fiderallala

Lesezeit: 4 min

Der Einzug ins Finale der U21-Europameisterschaft dient manchem Jungprofi nach mauer Saison als Sommertherapie - nun aber warten am Freitag die bislang überragenden Spanier.

Von Ulrich Hartmann, Tychy/Krakau

Nach dem Einzug ins Endspiel der U21-Europameisterschaft hat sich der Torwart Julian Pollersbeck dafür entschuldigt, dass er nicht die Puste besitze, 120 Minuten lang die Außenlinie rauf- und runterzurennen. Nicht, dass das im Halbfinale gegen England jemand von ihm verlangt hätte. Aber der gebürtige Altöttinger ist ein höflicher und empathischer Mensch. Weil sich angesichts seiner zwei gehaltenen Elfmeter und dem 6:5-Sieg nach Elfmeterschießen alle auf ihn gestürzt hatten, weil er ein Interview nach dem anderen gab und zum "Mann des Matches" gekürt wurde - weil sich also alles nur auf ihn fokussierte, erschien es ihm umso wichtiger zu erwähnen, dass er als Torwart alleine nichts ausrichten könne, und dass zum Beispiel Jeremy Toljan 120 Minuten lang die Außenlinie rauf- und runtergerannt sei. "Wir haben in jeder Spielpause bei ihm zwei, drei Euro nachgeworfen, und dann ist er einfach immer weitergerannt", witzelte Pollersbeck, dem die Auszeichnung als lustigster U21-Nationalspieler bislang vorenthalten wird.

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: