Türkgücüs Stadionsuche:Notlösung de Luxe

Am Ende der Wochen voller Ungewissheit steht für Türkgücü München die eine entscheidende Nachricht: "Die Zulassungskommission des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) für die Regionalliga Bayern hat allen 20 sportlich qualifizierten Klubs auch spielorganisatorisch die Teilnahmeberechtigung an der Saison 2022/23 erteilt." Diese etwas sperrige Nachricht hat der Verband am Dienstag verbreitet. Auch Drittliga-Absteiger Türkgücü ist also zugelassen, obgleich bis zuletzt fraglich war, ob er ein ligataugliches Ausweichstadion findet. Am Montag hatten die Stadtwerke Unterschleißheim mitgeteilt, dass sie einer Vermietung des Lohhofer Hans-Bayer-Stadions nicht zustimmen konnten wegen ungesicherter Feuerwehr-Zufahrtswege und nur einem Eingang für Heim- und Gästefans. Die Lösung des Problems liegt nun im wahrsten Sinne nahe: Es ist das Olympiastadion München, wie Türkgücü-Präsident Taskin Akkay auf Nachfrage bestätigte. Eine Notlösung de luxe, denn für das Regionalligateam ist es völlig überdimensioniert. Selbst bei den meisten Drittliga-Heimspielen blieb die Besucherzahl des Klubs weit unter 1000. Von der Olympiapark GmbH heißt es mit Blick auf die Insolvenz der Türkgücü-GmbH, man habe bezüglich der Miete Sicherheiten eingebaut. Vermietet werden nur Rasen, Kabinen und ein kleiner Teil der Haupttribüne. Der Verband hat nun eine gewisse Sicherheit, dass Türkgücüs Spiele stattfinden, obwohl das Olympiastadion für Fußball nur sehr begrenzt zur Verfügung steht: von Ende Oktober 2022 bis April 2023. Sollte es gelingen, das Stadion in Lohhof bis dahin regionalligatauglich zu machen, ist jedoch anzunehmen, dass Türkgücü kein einziges Spiel im Olympiastadion austragen wird.

© SZ vom 06.07.2022 / cal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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