Triumph für Erik Zabel:Schneller Sack

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Erik Zabel hat zum dritten Mal den deutschen Klassiker "Rund um den Henninger Turm" in Frankfurt gewonnen, damit seinen lang ersehnten Premierensieg in diesem Jahr gefeiert - und einen Rekord aufgestellt.

Auf dieses Erfolgserlebnis musste der 34-jährige Berliner, der sich lange nicht von einem Fersenbeinbruch erholt hatte, fast ein Jahr warten. Sein letzter nennenswerter Erfolg datierte vom 22. Mai 2004.

Drei Siege auf der 211,3 km langen Schleife durch den Taunus und Frankfurt - diese besondere Bestleistung konnte sich Zabel am Sonntag gutschreiben. In 44 Jahren gelang das vor ihm keinem Fahrer. Nach Polizeiangaben 1,5 Millionen Zuschauer an der Strecke machten den Zabel-Sieg zum Volksfest. Obwohl dem Frankfurter Traditionsrennen das Premium-Siegel der ProTour fehlte, war die Veranstaltung bei fast hochsommerlichen Temperaturen ein Zuschauermagnet.

Zabel feierte seinen Triumph als Schnellster einer 20-köpfigen Spitzengruppe, die sich 32 km vor dem Ziel zusammengefunden hatte. Er verwies im Endspurt den Spanier Alexander Borrajo und Markus Zberg aus dem Gerolsteiner-Team auf die folgenden Plätze. "Das tut nach diesem Jahr natürlich gut. Das ist wunderschön für so einen alten Sack wie mich. Ich hatte mir vorgenommen, 300 Meter vor dem Ziel anzugreifen", sagte Zabel, der in den kommenden Wochen bei T-Mobile über eine Vertragsverlängerung verhandelt.

Startschuss von Scharping

Der neue deutsche Verbandspräsident Rudolf Scharping hatte das Feld der 163 Starter bei strahlendem Sonnenschein auf den anspruchsvollen Parcours geschickt. Nach Ansicht des ehemaligen Verteidigungsministers könnte das Rennen ab 2007 mit dem ProTour-Status rechnen. Vorsichtshalber haben sich die Organisatoren schon für nächstes Jahr darum beworben. Nach 30 km hatte sich eine Spitzengruppe mit den deutschen Fahrern Matthias Kessler, Fabian Wegmann und Linus Gerdemann abgesetzt, die dazu. Der 22-jährige Profi aus Münster fuhr am Sonntag sein letztes Rennen für die unterklassige deutsche Formation Akud.

Ab Mittwoch gibt der hoffnungsvolle Nachwuchsfahrer aus Münster bei den "Vier Tagen von Dünkirchen" in Frankreich sein Debüt im CSC- ProTour-Team von Bjarne Riis. Im Rückblick spielten die Ausreißer nur eine Nebenrolle. Die Spitzenreiter wurden jedoch 60 km vor dem Ziel von der ersten Verfolgergruppe, in der auch Zabel mitrollte, gestellt wurde.

© Süddeutsche Zeitung vom 2.5.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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