Trauma WM:Kahn: Mit mir im Tor wären wir Weltmeister geworden

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Oliver Kahn glaubt, dass Deutschland mit ihm die WM 2006 gewonnen hätte. Er hat eine Theorie, warum er unbesiegbar gewesen wäre.

Ein ganzes Land weinte, als Fabio Grosso in der 119. Minute der Verlängerung für Italien gegen Deutschland das vorentscheidende 1:0 erzielte. Doch bei aller Trauer: Torwart Jens Lehmann machte niemand einen Vorwurf. Grossos Schuss im WM-Halbfinale war gut platziert - unhaltbar, wie man sagt.

Und doch glaubt Oliver Kahn, dass Deutschland mit ihm Fussball-Weltmeister 2006 geworden wäre. "Das soll aber nicht heißen, weil ich besser gewesen wäre. Quatsch. Das ist auch überhaupt keine Kritik an Jens Lehmann, denn der hat eine sehr gute, sehr solide WM gespielt. Nein, es liegt einfach am Verlauf meiner Karriere, dass ich diese Überzeugung habe", sagte der Welttorhüter des Jahres 2002 in einem Interview mit dem Hamburger Magazin stern.

"Auf brutalste Weise verloren"

Kahn ist fest überzeugt, dass er nach der Niederlage im WM-Finale 2002 beim zweiten Anlauf vom Schicksal begünstigt gewesen wäre: "Ich bin 1994 mit dem Karlsruher SC im Halbfinale des UEFA-Cups gescheitert, zwei Jahre später habe ich mit dem FC Bayern diesen Pokal geholt. Ich habe 1999 die Champions League auf brutalste Weise verloren, und dann habe ich sie zwei Jahre später gewonnen."

Kahn glaubt "an solche Phänomene". Großen Erfolgen gehe oft eine heftige Niederlagen voraus, "das ist so eine Art Prüfung: Hast du den Erfolg überhaupt verdient? Anscheinend musst du dafür erst mal leiden".

Kahn hatte nach der gewonnenen Partie um Platz 3 gegen Portugal, seinem einzigen Spiel bei der WM 2006, seinen Rücktritt von der Nationalmannschaft erklärt. Seit der WM haben Kahn und der damalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann keinen Kontakt mehr.

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