Transferplanungen des FC Bayern:Zé statt Frings

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Am Dienstagabend durfte sich Torsten Frings noch einmal 90 Minuten austoben im Trikot des FC Bayern, es deutet sich aber an, dass er das neue Hemd des Deutschen Meisters das letzte Mal getragen hat.

Von Phillip Selldorf

Zwar wollte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge gestern das Gerücht nicht bestätigen, dass Frings' Rückkehr nach Bremen im Tausch mit Verteidiger Valerien Ismael bereits beschlossene Sache ist, er gab aber zu erkennen, dass der Transfer des Nationalspielers zum SV Werder Bestandteil einer umfangreichen Neuordnung des Kaders sein könnte.

"Wenn Zé Roberto bei uns bleibt, dann denken wir über Torsten Frings nach", sagte Rummenigge. Am Wochenende wird Zé Robertos Berater Juan Figer zu Verhandlungen erwartet.

Nachdem die beiden Parteien in der vergangenen Woche keine Einigung erzielen konnten und Bayern-Manager Uli Hoeneß bereits den Weggang des brasilianischen Nationalspielers bekanntgegeben und ihn mit dem AS Rom liiert hatte, zeichnet sich nun doch eine neue Vereinbarung ab.

Klarheit am Wochenende

Die Ausgangslage ist günstig: "Wir sind an einer Lösung interessiert, Zé Roberto ist es auch. Ich gehe davon aus, dass wir am Wochenende Klarheit haben", sagt Rummenigge.

Alles weitere geschieht dann mehr oder minder zwangsläufig. Der FC Bayern möchte in seinem überfüllten Mittelfeld Platz schaffen, der Konkurrenzkampf der Nationalspieler trägt zunehmend ungesunde Züge.

"Wir wollen ein balanciertes Verhältnis", erklärt Rummenigge, "denn die jetzige Situation ist nicht nur für die Spieler, sondern auch für den Trainer ein Problem." Von Torsten Frings, zuletzt ständiger Reservist in Felix Magaths Mannschaft, weiß Rummenigge, "dass er nicht zufrieden ist - und man darf nicht vergessen, dass nächstes Jahr eine WM stattfindet".

Der logischen Erwartung, dass Frings im Tausch mit Ismael und einer Stange Geld nach Bremen umziehen würde, widerspricht Rummenigge allerdings energisch: "Wir legen Wert darauf, die Personalien sauber zu trennen.

Solch einen Menschenhandel, den macht man vielleicht in Italien und Spanien, aber wir sind hier nicht auf dem Basar." Zumindest offiziell bleiben die Gespräche zwischen dem SV Werder und dem FC Bayern also auf Valerien Ismael und dessen Wertschätzung beschränkt.

Die Vereinbarung über den Wechsel des Franzosen nach München scheint nur noch Formsache zu sein. "Wir haben uns genähert, ich glaube schon, dass wir eine Lösung herbeiführen können", erläutert Rummenigge. Eine zweite einvernehmliche Einigung kann dann zügig folgen.

© SZ vom 2.6.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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