Trainersituation in Gladbach:"Er wird mich überraschen"

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Während der Länderspielpause will Gladbachs Manager Eberl ausloten, ob Interimstrainer Schubert längerfristig bleiben soll.

Von Ulrich Hartmann, Mönchengladbach

Am Ende haben nur ein paar Zentimeter gefehlt, dann hätte der Trainer André Schubert einen Bundesliga-Rekord eingestellt. Wäre dem Gladbacher Angreifer Thorgan Hazard in der letzten Spielminute aus etwa drei Metern allein vor dem Ingolstädter Tor das 1:0 für Borussia Mönchengladbach gelungen, dann hätte Schubert auch sein siebtes Bundesligaspiel als Trainer gewonnen und jenen Rekord eingestellt, der Otto Rehhagel 1995 zu Saisonbeginn als Coach des FC Bayern München gelungen war.

Doch Schubert wartete am Spielfeldrand vergeblich darauf, dass seine Gladbacher ein Tor erzielen. Nullzunull gegen den FC Ingolstadt, und trotzdem Lob von allen Seiten. "Er macht es super", sagte der Abwehrmann Alvaro Dominguez über Schuberts Arbeit. "Wir können nicht jedes Spiel gewinnen", beschwichtigte der Sportdirektor Max Eberl. "Wir können stolz sein auf das, was uns in den vergangenen sieben Wochen gelungen ist", sagte Schubert selbst. Jetzt sind zwei Wochen Länderspielpause, Eberl will mit dem Interimstrainer Schubert über die Zukunft sprechen, und Schubert ahnt nach eigenem Bekunden nicht, was Eberl ihm da zu sagen hat: "Max wird mich überraschen."

Seit elf Spielen ist der 44-jährige Schubert jetzt Interimstrainer bei Gladbach (sieben in der Bundesliga, drei in der Champions League, eine Partie im Pokal), aber der Verein hält sich zurück mit Prognosen, ob der Cheftrainerposten künftig auch offiziell mit Schubert oder vielleicht doch mit einem auswärtigen Übungsleiter besetzt wird. Solange Gladbach erfolgreich ist, besteht dazu auch keine Notwendigkeit. Die Spieler belaste die Ungewissheit über die Trainerzukunft nicht, sagte Gladbachs Torwart Yann Sommer. Ansonsten wird Schubert von allen gelobt. Eberl will nun ausloten, ob die Zusammenarbeit mit Schubert im Profibereich vielleicht doch perspektivisch sein könnte. Sollte er nicht zu dieser Erkenntnis kommen, dann würde Schubert einfach wieder zurück rücken ins Traineramt bei der viertklassigen Gladbacher Amateur-Mannschaft. Dort besitzt er einen Dreijahres-Vertrag. Schubert sagt, er spüre vor einer anstehenden Entscheidung keine Nervosität. "Ich bin da sehr entspannt."

© SZ vom 08.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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