Tour de France:Kick für Armstrong, Dämpfer für Ullrich

Lesezeit: 2 min

Bereits zum Auftakt der 91. Tour de France wurden am Wochenende erste Weichen gestellt. Ein Traum-Debüt legte der Schweizer Tour-Neuling Cancellara hin, der nach Prolog und der ersten Etappe im Gelben Trikot radelt. Für eine Überraschung sorgte ein Este.

Jaan Kirsipuu ist der erste Etappensieger der 91. Tour de France 2004. Der 34-jährige Este setzte sich über 202,5 km von Lüttich nach Charleroi in 4:40:29 Stunden überraschend im Massenspurt vor dem Australier Robbie McEwen durch. Hinter dem Norweger Thor Hushovd belegte Gerolsteiner-Sprinter Danilo Hondo Platz Vier.

Mit Pudelmütze gegen die Erkältung: Jan Ullrich. (Foto: Foto: ap)

Gleich zum Auftakt der 91. Tour de France nahm der fünfmalige Gesamtsieger Lance Armstrong seinem deutschen Herausforderer Jan Ullrich 15 Sekunden beim Prolog in Lüttich ab. Am Sonntag gab die medizinische Abteilung des Teams T-Mobile eine Erkältung als möglichen Grund für die deutliche Distanzierung an.

Prologsieger Fabian Cancellara verteidigte am Sonntag das Gelbe Trikot auf der ersten Etappe erfolgreich. T-Mobile-Sprinter Erik Zabel wurde Neunter hinter dem Italiener Alessandro Petacchi, der als hoher Favorit galt.

Zabel, der in Charleroi 1995 den ersten von insgesamt zwölf Etappensiegen gefeiert hatte, hatte im Finale aufs falsche Pferd gesetzt. Hushovd übernahm Grün, erster "Berg-König" ist Janek Tombak aus Estland.

Der Schweizer Meister Cancellara führt im Gesamtklassement vor Hushovd (2 Sekunden zurück), Armstrong (8) und dem Berliner Jens Voigt (11) an. Ullrich hat 23 Sekunden Rückstand.

Der nach seinem Triumph bei der Tour de Suisse euphorisch zur "Großen Schleife" angereiste Olympiasieger kassierte im Prolog beim Kampf gegen die Uhr eine empfindlichere Niederlage, als er zunächst zugeben wollte.

"Ich war überrascht, ich hatte Jan stärker eingeschätzt", urteilte Armstrong, der mit seiner eigenen Vorstellung zufrieden war. "Vor dem Start war ich mir nicht sicher, wie ich im Vergleich zu den anderen drauf bin. Aber jetzt weiß ich, dass meine Form da ist".

Wie Armstrong verwies auch Ullrich darauf, dass die Tour ja noch gar nicht wirklich begonnen habe: "Das war nur der Prolog, da geht es um Sekunden, aber am Ende werden Minuten entscheiden."

Schon der nächste Kampf gegen die Uhr beim Mannschaftszeitfahren (64,5 km) am Mittwoch könnte sich deutlich im Klassement niederschlagen, auch da scheint Armstrongs Team im Vorteil. In George Hincapie (10.), Floyd Landis (17.) und dem Russen Wjatscheslaw Jekimow (19.) schafften drei weitere US-Postal-Fahrer im Prolog den Sprung unter die ersten 20 - bei T-Mobile gelang das außer Ullrich keinem.

Die Tour-Karawane passiert am dritten Tag mit erneut Start und Ziel in Belgien erstmals französisches Terrain. Bei der 197 km langen Fahrt durch das Grenzgebiet der Ardennen von Charleroi nach Namur sind die Pedaleure rund 50 km im Mutterland der Frankreich-Rundfahrt unterwegs.

© sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: