Tour de France:Heute ein König

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Der Baske Iban Mayo hat die achte Etappe der Tour de France von Sallanches nach L'Alpe d'Huez gewonnen. Zweiter wurde Telekom-Fahrer Alexander Winokurow aus Kasachstan mit einem Rückstand von 1:45 Minuten. Das Gelbe Trikot des Spitzenreiters übernahm der viermalige Toursieger Lance Armstrong, der Tagesdritter wurde. Jan Ullrich war ohne Chance.

Der Baske Mayo aus dem Team Euskaltel erreichte am Sonntag nach 219 km als Erster das Ziel auf 1860 Metern Höhe.

Den Mont Blanc und die Konkurrenz im Rücken. (Foto: AFP)

Auf der "Königsetappe" hat Lance Armstrong seine Regentschaft bei der Tour de France manifestiert und Jan Ullrich in die Schranken gewiesen. Als Sieger durfte sich in L'Alpe d'Huez am Sonntag zwar der Baske Iban Mayo 1:45 Minuten vor Telekom-Profi Alexander Winokurow feiern lassen, der viermalige Tour-Sieger Armstrong holte sich als Tagesdritter mit weiteren 27 Sekunden Rückstand jedoch das Gelbe Trikot vom Franzosen Richard Virenque, der einen rabenschwarzen Tag hatte.

Ullrich nur Dreizehnter, insgesamt Achter

Ullrich erreichte mit 3:36 Minuten Rückstand auf Mayo und 1:15 Minuten hinter Armstrong als 13. das Ziel der 8. Etappe über 219 km mit Start in Sallanches.

Insgesamt ist er Achter mit 2:10 Minuten Rückstand. Virenque war am Samstag durch seinen Sieg auf der ersten Alpenetappe von Lyon nach Morzine-Avoriaz zum zweiten Mal nach 1992 ins "Maillot Jaune" geschlüpft. "Hoffentlich muss ich am Sonntag dafür nicht bezahlen", befürchtete der 33-Jährige und hatte recht. Der Ahlener Rolf Aldag wurde am Samstag nach langer Flucht sensationell Zweiter, verlor sein Bergtrikot aber sofort wieder.

In 21 Kehren sind die Besten allein

Am 14 km langen Anstieg nach L'Alpe d'Huez mit seinen gefürchteten 21 Kehren waren die Besten unter sich. Als Armstrongs Edelhelfer Roberto Heras antrat, konnte Ullrich dem Tempo des ehemaligen Vuelta-Siegers aus Spanien nicht folgen.

Armstrong persönlich konterte noch eine Attacke des Vorjahres-Zweiten Joseba Beloki aus Spanien, seinen Sieg von 2001 konnte der Amerikaner aber nicht wiederholen. Er führt insgesamt nun mit 40 Sekunden Vorsprung vor Beloki, 1:10 Minuten vor Mayo und 1:17 Minuten vor Winokurow.

Das "Dach" der Tour auf dem 2645 Meter hoch gelegenen Col du Galibier passierte zuvor der ehemalige Giro-Sieger Stefano Garzelli als Erster, Ullrich fuhr als Siebter direkt vor Armstrong über die Passhöhe. Auf der Abfahrt setzten sich der Spanier Mikel Astarloza und der französische Meister Didier Rous ab, beide wurden aber eingeholt.

Armstrong: "Mein bisher bester Tag"

Giro-Sieger Gilberto Simoni, der Armstrong eigentlich attackieren wollte, hatte lange Tour-Debütant Jörg Ludewig an seiner Seite, war bei der Entscheidung aber erneut chancenlos. Bis nach Bourg d'Oisans 15 km vor dem Ziel hatte Armstrong dagegen noch fünf Kollegen von US Postal an seiner Seite. Winokurow war zwar auf sich allein gestellt, der Sieger der Tour de Suisse bewies dennoch seine tolle Form.

Telekom-Profi Rolf Aldag wurde auf dem Weg zum Col du Télégraphe, der dritten von fünf Bergwertungen, abgehängt. Ullrich und Armstrong kamen in Morzine-Avoriaz in der Verfolgergruppe an und bewältigten den Col de la Ramaz ohne Probleme.

"Das war mein bisher bester Tag bei der Tour. Ich habe mich besser gefühlt als beim Mannschaftszeitfahren", erklärte Armstrong. Den insgesamt sechsten Tour-Tagessieg ließ Virenque sich jedoch nicht mehr nehmen. Der Lokalmatador, 1998 Hauptperson des Dopingskandals um das damals ausgeschlossene Festina-Team, hatte dort schon vor drei Jahren gewonnen und stand wenige Monate danach vor Gericht.

Italiens Sprintstar Alessandro Petacchi gab am Samstag auf. Seine Mannschaft Fassa Bortolo hatte am Sonntag nur noch drei von ursprünglich neun Profis dabei, gar nicht mehr zum Start erschien Vuelta-Sieger Aitor Gonzalez aus Spanien. Da in Jaan Kirsipuu aus Estland ein weiterer Sprinter aufgab, steigen Erik Zabels Chancen auf das Grüne Trikot, das vorerst aber der Australier Baden Cooke übernahm.

(sueddeutsche.de/dpa)

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