Torsten Frings:"Die Fifa hat meinen Traum zerstört"

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Mit Wut im Bauch geht Torsten Frings in das Spiel um Platz drei gegen Portugal: Wegen seiner Sperre gegen Italien erhebt er nachträglich schwere Vorwürfe gegen die Fifa.

Der 29 Jahre alte Mittelfeldspieler erhob am Freitag wegen seiner Sperre im verlorenen Halbfinale gegen Italien nachträglich schwere Vorwürfe gegen den Weltverband Fifa.

"Diese Sperre ist und bleibt ein Witz. Ich fühle mich um meinen Lohn gebracht. Die Fifa hat meinen Traum zerstört", sagte Frings der Bild-Zeitung.

Der Profi des SV Werder Bremen bezeichnete die Entscheidung der Fifa-Disziplinarkommission, ihn wegen einer Tätlichkeit gegen den Argentinier Julio Cruz für das Italien-Spiel zu sperren, als Politik.

"Da wollte die FIFA mit dieser Sperre nur zeigen, dass Deutschland bei der WM im eigenen Land nicht bevorzugt behandelt wird", erklärte Frings, der gegen Portugal wieder mitwirken darf, weil ein zweites Spiel Sperre für sechs Monate auf Bewährung ausgesetzt worden war.

Der 29-Jährige betrachtet sich nach wie vor als Opfer bei den Tumulten nach dem Sieg der deutschen Mannschaft im Viertelfinale gegen Argentinien. "Ich wurde dafür gesperrt, dass ich mich gewehrt habe, nachdem ich zwei Mal geschlagen und einmal getreten wurde", sagte Frings.

Er betonte: "Das würde ich sofort wieder machen." Der Argentinier Leandro Cufre, der die Tumulte mit einem Tritt gegen Per Mertesacker ausgelöst hatte und dafür die Rote Karte sah, müsste für zwei Jahre gesperrt werden, erklärte Frings.

Seine Zwangspause am vergangenen Dienstag gegen Italien bezeichnete der Bremer als "Hölle". Trotzig richtete er aber auch schon den Blick nach vorne, über das Spiel um Platz drei am Samstag in Stuttgart hinaus. Das neue Ziel sei die Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz. "Jetzt werden wir halt Europameister!"

Zwei Spiele für Rodriguez und Rooney

Der argentinische Fußball-Nationalspieler Leandro Damian Cufre, der bei den Tumulten beim WM-Viertelfinale in Berlin den deutschen Abwehrspieler Per Mertesacker mit einem Kung-Fu-Tritt in die Unterkörper niedergestreckt hatte, ist unterdessen von der Fifa-Disziplinarkommission für vier Pflichtspiele gesperrt worden. Außerdem muss er 6100 Euro (10.000 Schweizer Franken) Geldstrafe zahlen.

Schiedsrichter Lubos Michel (Slowakei) hatte dem argentinischen Ersatzspieler im Verlaufe der Auseinandersetzungen nach dem 4:2-Erfolg der deutschen Auswahl im Elfmeterschießen nachträglich die Rote Karte gezeigt.

Cufres Landsmann Maxi Rodriguez, der Bastian Schweinsteiger bei den Tumulten auf den Hinterkopf geschlagen hatte, wurde von der Fifa für zwei Pflichtspiele gesperrt. Hinzu kommen 3050 Euro (5000 Franken) Geldbuße.

Der englische Stürmerstar Wayne Rooney, der im Viertelfinale in Gelsenkirchen gegen Portugal nach eine Tritt gegen Ricardo Carvalho ebenfalls Rot gesehen hatte, wurde von der Disziplinarkommission ebenfalls für zwei Pflichtpartien aus dem Verkehr gezogen und zu 3050 Euro (5000 Franken) Geldstrafe verurteilt.

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