Togo-Coach Pfister:Trainer-Rücktritt am ersten Tag

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Togos Fußball versinkt drei Tage vor dem WM-Auftakt gegen Südkorea im Chaos: Der deutsche Trainer Otto Pfister verließ wegen eines Prämienstreits die Mannschaft, die ihn nun zurückholen will.

Nachdem der deutsche Trainer Otto Pfister am späten Freitagabend wegen des immer noch ungelösten Prämienstreits das Mannschaftsquartier in Wangen im Allgäu verlassen hatte, wollen die Spieler den 68-Jährigen nun zurückholen. "Einige wollen nach dem Training zu ihm, um ihn umzustimmen", sagte Teammanager Bachirou Salou am Samstag. Der ehemalige Bundesliga-Profi sieht eine "50:50-Chance", dass Pfister beim ersten Weltmeisterschaftsspiel von Togo am Dienstag in Frankfurt/Main gegen Südkorea doch auf der Bank sitzt.

Pfister selbst hat hingegen geäußert, er wolle seine Entscheidung nach jetzigem Stand nicht revidieren. "Ich sehen im Moment keine Chance, am Dienstag gegen Südkorea auf der Bank zu sitzen", sagte er am Samstag.

Hotel unter Tränen verlassen

Verband und Spieler hatten sich bereits über eine Prämienzahlung geeinigt. Nach dpa-Informationen sollten 50 000 Euro für die erstmalige WM-Qualifikation Togos gezahlt werden, doch der Verband ließ eine zweitägige Zahlungsfrist verstreichen. "Beide Seiten fanden keinen Kompromiss, dann ist es eskaliert", sagte Salou. Nach Angaben von Mannschaftsarzt Joachim Schubert hatten daraufhin Teile der Mannschaft das Training am Freitag boykottiert. "Otto Pfister war einfach enttäuscht. Er wollte mit der Nationalmannschaft Togos einen Lebenstraum verwirklichen", sagte Schubert. Der gebürtige Kölner soll unter Tränen das Hotel Waltersbühl gemeinsam mit seinem Co-Trainer Piet Hamberg verlassen haben.

Pfister hatte die Mannschaft erst Ende Februar übernommen, nachdem sein Vorgänger Stephen Keshi nach dem desaströsem Auftritt beim Afrika-Cup entlassen worden war. Am Freitag wollten der togoische Premierminister Edem Kodjo und Sportminister Ayouta Ouyenga eigens ins Allgäu reisen, um den seit Monaten schwelenden Prämienstreit zu lösen. Doch ihr Flug nach Friedrichshafen fiel aus und sie wurden nach München umgeleitet. Beide wurden nun am Samstag im Mannschaftsquartier erwartet. "Heute muss etwas passieren", sagte Salou. Die Spieler hatten seit dem Afrika-Cup im Januar die für die erstmalige WM-Qualifikation Togos versprochene Zahlung eingefordert.

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