Tennis:Kiefer und Schüttler greifen nach Gold

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Im Einzel früh gescheitert, im Doppel zu Hochform aufgelaufen - Nicolas Kiefer und Rainer Schüttler siegten in Athen überraschend im Halbfinale. Ihren Kindertraum von einer olympischen Medaille haben sie sich damit bereits erfüllt, jetzt geht es um Platz 1.

Nach einer starken Vorstellung bezwangen die deutschen Daviscup-Spieler am Donnerstag die an Nummer fünf gesetzten Inder Mahesh Bhupathi/Leander Paes mit 6:2, 6:3 und begaben sich damit auf die Spuren von Boris Becker und Michael Stich, die 1992 in Barcelona Gold gewonnen hatten.

Im Endspiel am Samstag treffen die ungesetzten Deutschen auf die Chilenen Fernando Gonzales/Nicolas Massu, die im Mai den Arag World Team Cup in Düsseldorf gewannen. Auch diese beiden, die im Einzel das Halbfinale erreicht haben, sind nicht gesetzt.

"Das war ziemlich perfektes Tennis", sagte Schüttler, dem eine Olympia-Medaille über alles geht: "Olympia spielt man höchstens dreimal im Leben, deshalb ist das etwas ganz Besonderes." Kiefer hatte das "Olympia-Feeling" in sich gespürt und war nach dem verwandelten Matchball "absolut überglücklich".

Damit hielten sich die beiden für die Enttäuschung im Einzel schadlos. Schüttler war schon in Runde eins gegen den Russen Igor Andrejew ausgeschieden, Nicolas Kiefer erwischte es im Achtelfinale gegen dessen Landsmann Michail Juschni. Seite an Seite aber liefen die beiden in Athen zu großer Form auf.

Hochkonzentriertes Duo

Nach nur 66 Minuten verwandelten sie den ersten Matchball gegen die favorisierten Inder, die immerhin vier Grand Slam-Titel gewannen, darunter in Wimbledon 1999. Freudestrahlend fielen sich Kiefer und Schüttler um den Hals und ließen sich von der rund 100 Mann starken deutschen Fan-Kolonie auf dem Außenplatz zwei feiern.

Von Anfang an wirkten die beiden gegen Bhupathi/Paes hochkonzentriert, schon zum 4:2 im ersten Satz gelang ihnen das erste Break. Nach nur 33 Minuten nutzten sie den dritten Satzball zum 6:2. Auch im zweiten Satz gaben die Inder den Aufschlag zum 2:4 ab und hatten das Match damit bereits verloren.

Nach den zahllosen Überraschungen im Männerturnier durch die früh ausgeschiedenen Roger Federer (Nummer 1) und Andy Roddick (Nummer 2) blieben weitere Überraschungen am Donnerstag aus. Die Weltranglisten-Erste Justin Henin-Hardenne zog mit einem lockeren 6:4, 6:4 gegen die Französin Mary Pierce ins Halbfinale ein. Dort trifft sie auf die russische French-Open-Siegerin Anastasia Myskina, die sich noch schneller mit 6:1, 6:2 gegen die Italienerin Francesca Schiavone durchsetzte.

Im zweiten Halbfinale trifft die an Nummer zwei gesetzte Französin Amelie Mauresmo (7:6, 4:6, 6:2 gegen Swetlana Kusnezowa/Russland) auf die Australierin Alicia Molik, die die an Nr. 8 gesetzte Japanerin Ai Sugiyama mit 6:3, 6:4 aus dem Turnier warf.

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