Tennis-Davis-Cup:Knapp an der Elfenbeinküste vorbei

Lesezeit: 2 min

Nur sehr mühevoll nähert sich das deutsche Davis-Cup-Team der Weltgruppe. In der Austiegsrunde gelang dem Team von Patrick Kühnen erst im letzten Duell der Sieg gegen Südafrika.

Dem deutschen Davis-Cup-Team bereitet der Wiederaufstieg in die Weltgruppe mehr Mühe als gedacht. Nach einer 2:0-Führung in der ersten Aufstiegsrunde ließ die Mannschaft von Patrik Kühnen die Gastgeber aus Südafrika noch einmal aufkommen. Tommy Haas stand am Sonntag im dritten Einzel Wesley Moodie gegenüber. 3:26 Stunden lang. Dann stand es 7:6 (5), 2:6, 6:4, 3:6, 8:10 gegen Haas und 2:2 nach Matches. Die Entscheidung brachte erst Rainer Schüttler. Im vierten Einzel bezwang er nach 1:42 Stunden Wayne Ferreira 6:1, 6:2, 6:4.

Am Tag zuvor hatten Nicolas Kiefer und Rainer Schüttler, die Olympia-Zweiten aus Athen, eine erschreckende Leistung im Doppel geboten. Gegen Wesley Moodie und Jeff Coetzee blieben sie chancenlos. Nach zwei Stunden und neun Minuten verließen die Südafrikaner als Sieger den Hartplatz. Das Ergebnis: 3:6, 6:7 (4), 5:7. "Natürlich bin ich enttäuscht", sagte Teamchef Patrik Kühnen. "Im Doppel können zwei, drei Bälle ein Match entscheiden", ärgerte sich Kiefer, und Schüttler rechnete vor: "Ich habe drei Volleys an die Netzkante gesetzt, wenn die rübergehen, sind das drei Punkte für uns."

Im ersten Satz hatte er ein Aufschlagspiel mit zwei Doppelfehlern zum 2:4 abgegeben. Selbst kamen die Deutschen bis Mitte des dritten Satzes nicht in die Nähe eines Breaks. Alexander Waske, der das Team gegen Israel und die Slowakei mit Siegen im Doppel mitgerissen hatte, verfolgte die Niederlage seiner Kollegen mit einer fiebrigen Erkältung von der Bank aus. Trotz der Enttäuschung gab sich Teamchef Patrik Kühnen nach dem Doppel siegesgewiss: "Ich bin mir nach wie vor sicher, dass wir den Sack morgen zumachen."

Kühnen baut um

Dass daraus im dritten Einzel nichts wurde, lag vor allem an Wesley Moodie. Der 26-Jährige, den die Weltrangliste an Position 75 führt, zeigte engagiertes Angriffstennis. Wie schon in der ersten Partie war Moodie nicht müde zu bekommen.

Am Freitag hatte er erst nach mehr als drei Stunden und 40 Minuten eine Fünfsatz-Niederlage gegen Nicolas Kiefer kassiert. Das Marathon-Match war der Grund, weshalb Teamchef Patrik Kühnen nach der Haas' Niederlage für das entscheidende Einzel umnominierte. Statt Nicolas Kiefer bot er Rainer Schüttler auf. Auch der südafrikanische Kapitän Kevin Curren entschied sich für einen Wechsel.

Statt des 24-jährigen Rik de Voest schickte er den 33-jährigen Routinier Wayne Ferreira ins Rennen - vergebens. Dem Verlierer der Partie droht der Abstieg in die Gruppe zwei der Europa-/Afrika-Zone - in Regionen solch' großer Tennisnationen wie Ghana, Georgien und der Elfenbeinküste.

© Süddeutsche Zeitung vom 7.3.2005 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: