Stimmen zum IOC-Urteil:"Nur ein Stück Stoff"

Gespaltenes Echo in der internationalen Presse: Im Westen gibt es viel Kritik aber auch Applaus. In Russland wird der Schaden für den Sport beklagt, zugleich sieht man sich als Opfer einer weltweiten Verschwörung.

USA

Washington Post: "Die Schaufenster-Entscheidung des IOC zur Sperre Russlands berührt nicht wirklich den 'Staat' im Wort 'Staatsdoping'. (...) Das IOC verdient nun keine Glückwünsche für die Entscheidung. Es hat nicht mehr getan, als einen Song und ein Stück Stoff in Pyeongchang zu verbieten."

New York Times: "Das Land ist ziemlich glimpflich davongekommen. Die Strafe wäre deutlich härter gewesen, wenn allen russischen Sportlern die Teilnahme in Pyeongchang untersagt worden wäre."

USA Today: "Die teuflischste Staatsdoping-Maschine unserer Zeit, die schlimmste seit der DDR, hat endlich die Strafe erhalten, die sie verdient."

RUSSLAND

Sport Express: "Die Sanktion ist hart und in gewisser Weise demütigend für Russland. Es ist sehr schwierig, die Anschuldigungen und Strafen zu ertragen."

Rossijskaja gaseta: "Das war erwartbar. Zu viel wurde von der Wada unternommen, zu viel Geld spielte eine Rolle, um unser Land zum Bösen des Weltsports zu machen."

ENGLAND

The Telegraph: "Ohne Zweifel, ein Schritt in die richtige Richtung, aber auch nur das. Für das Wohl der Sportlerinnen und Sportler weltweit hätte es einen Komplettausschluss der russischen Athleten vom internationalen Sport geben müssen."

Daily Mail: "Es ist ein Schritt, der wieder die Anschuldigungen von schwacher Führung beim IOC laut werden lässt."

ITALIEN

La Stampa: "Eine Ohrfeige für Russland. Vizepremier Mutko, die schwarze Seele des russischen Sports, wird lebenslänglich verbannt. Damit sendet das IOC indirekt auch eine Botschaft an die Fifa."

© SZ vom 07.12.2017 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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