Sport kompakt:Ronaldo vier, Özil eins

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Beim 6:1-Sieg von Real Madrid trifft Cristiano Ronaldo vierfach und Mesut Özil einmal. Eindhoven schlägt Feyenoord 10:0, Siege für Chelsea, United und die Rangers. Der Ski-Weltcup in Sölden wird wegen Nebels abgesagt, Hambüchen holt WM-Bronze. Sport kompakt.

Real Madrid hat in Spanien den FC Barcelona auf Distanz gehalten. Madrid siegte am Samstagabend im Bernabéu-Stadion mit 6:1 gegen Racing Santander und übernahm wieder die Tabellenführung. Der deutsche Nationalspieler Mesut Özil zeigte erneut eine starke Leistung und steuerte den letzten Treffer bei. Gleich viermal traf Cristiano Ronaldo. Der Portugiese sorgte mit einem Viererpack (15./27./48./55./Foulelfmeter) für Aufsehen. Das Auftakttor für die Madrilenen erzielte Higuaín.

Bärenstark: Cristiano Ronaldo schießt vier Tore für Real Madrid. (Foto: Getty Images)

Der Ehrentreffer der Gäste gelang dem früheren Bremer Profi Rosenberg. Der Argentinier Lionel Messi hatte zuvor den FC Barcelona in der spanischen Fußball-Liga vorrübergehend an die Tabellenspitze geschossen. Messi erzielte beim 2:0-Erfolg von Barcelona bei Real Saragossa beide Treffer für sein Team. Barcelona liegt nach acht Spieltagen als Tabellenzweiter einen Zähler hinter Madrid.

Die Glasgow Rangers haben das traditionsreiche Old Firm gewonnen. Der schottische Fußball-Meister setzte sich im Prestigeduell der schottischen Premier League mit 3: 1 (0:1) bei Celtic Glasgow durch und feierte damit bei der 389. Auflage des Lokalderbys den 156. Sieg. Den Erfolg der Rangers machte Kenny Miller perfekt. Der schottische Stürmer, der in der Saison 2006/07 das Trikot der Celtics trug, schoss die Gäste in der 55. Minute in Führung und traf per Elfmeter (67.) zum Endstand. Zuvor waren die Rangers durch ein Eigentor des Celtic-Verteidigers Glenn Loovens (48.) zum Ausgleich gekommen. Die Führung für den Klub des deutschen Nationalspielers Andreas Hinkel, der im August einen Kreuzbandriss erlitten hatte und fehlte, erzielte Gary Hooper (45.). Durch den Sieg stehen die Rangers auch nach dem 9. Spieltag mit jetzt 27 Punkten an der Tabellenspitze. Celtic (24) ist Zweiter.

Mit einem unglaublichen 10:0-Sieg im Klassiker gegen Feyenoord Rotterdam hat der niederländische Traditionsclub PSV Eindhoven die Fußball-Welt in Staunen versetzt. Zugleich verteidigte Eindhoven (24 Punkte) dank des Schützenfestes am Sonntag die Tabellenführung in der Ehrendivision vor Meister FC Twente Enschede (22). Zur Halbzeit sah es in Eindhoven noch nach einer "normalen" Partie aus. Jonathan Reis (25. Minute) und Oranje-Nationalspieler Ibrahim Afellay (39.) schossen den Pausenstand von 2:0 heraus, ehe es nach Wiederanpfiff fast im Fünf-Minuten-Takt im Gäste-Gehäuse einschlug. Wieder Reis (47./59.), Ola Toivonen (49.), Jeremain Lens (55./87.), Balazs Dzsudzsak (62./77. Elfmeter) und der Ex-Schalker Orlando Engelaar (69.) steuerten die weiteren Tore zu dem historischen PSV-Sieg bei. Begünstigt wurde Eindhovens Sturmlauf durch die Gelb-Rote Karte für Rotterdams Abwehrspieler Kelvin Leerdam (34.).

Trotz des enttäuschenden Saisonstarts in der Liga wird Bayern München in der Winterpause keine großen Transfers tätigen. "Man kann sicher sein, dass der FC Bayern im Winter keine riesigen Investitionen vornimmt. Wenn ein rechter oder linker Verteidiger auf dem Markt ist, der Bayern wirklich weiterhilft, wird der Vorstand sicher darüber nachdenken", sagte Präsident Uli Hoeneß im Interview mit dem Münchner Merkur (Montagausgabe). Nach neun Spielen haben die Bayern erst zwölf Punkte auf dem Konto und stecken im Tabellenmittelfeld fest. Für Hoeneß ist das große Verletzungspech der Grund. "Das ganze Problem ist, dass Franck Ribery und Arjen Robben fehlen. Was wäre denn passiert, wenn einer von den beiden am Freitag in Hamburg in eine 1:1-Situation gegangen wäre? Hätte man früher bei uns Franz Beckenbauer und Gerd Müller rausgenommen, wäre auch einiges anders gelaufen", meinte Hoeneß.

Double-Gewinner FC Chelsea hat die Tabellenführung in der englischen Premier League ausgebaut. Die Blues kamen am neunten Spieltag zu einem 2:0 (1:0) gegen Abstiegskandidat Wolverhampton Wanderers und liegen mit 22 Punkten an der Spitze. An der Stamford Bridge sorgten Florent Malouda (23.) und der für den französischen Nationalspieler eingewechselte Ivorer Salomon Kalou (81.) für den siebten Saisonsieg von Meister und FA-Cup-Sieger Chelsea. Der zweimalige Meister Tottenham Hotspur (15) verbesserte sich dank Rafael van der Vaart auf den dritten Platz. Der niederländische Vize-Weltmeister erzielte beim 1:1 (1:1) im Heimspiel gegen den FC Everton den Ausgleich und rettete den Spurs einen Punkt. Manchester United fand unterdessen dank Javier Hernandez in die Erfolgsspur zurück. Nach drei Unentschieden gewann die Mannschaft von Teammanager Alex Ferguson am 9. Spieltag durch zwei Tore des mexikanischen Nationalspielers mit 2:1 (1:0) bei Stoke City und liegt in der Tabelle mit 17 Punkten auf dem zweiten Platz.

Fabian Hambüchen hat das deutsche Duell gegen Philipp Boy gewonnen und bei den Turn-Weltmeisterschaften in Rotterdam die Bronzemedaille am Reck erkämpft. Nach Gold in Stuttgart vor drei Jahren war es für den Wetzlarer die zweite WM-Medaille am Königsgerät. Hambüchen erhielt 15,966 Punkte und musste sich damit nur dem Chinesen Zhang Chenglong (16,166) und dem Niederländer Epke Zonderland (16,033) beugen. Für Boy, der zuvor Vizeweltmeister im Mehrkampf geworden war, blieb am Sonntag in der mit 8200 Zuschauern ausverkauften Ahoy-Arena mit 15,833 Punkten nur der undankbare vierte Platz. Titelverteidiger Zou Kai (China) war in Rotterdam gar nicht am Start.

Bei einer Massenpanik im kenianischen Liga-Fußball sind am Samstag mehrere Menschen ums Leben gekommen. "Sieben Menschen sind getötet worden. Mehrere Personen haben während des Spiels versucht, ins Stadion zu kommen, weil sie nicht bezahlen wollten", sagte David Matee, der als Funker die Notrufe einer Ambulanz entgegennimmt. Wie Matee weiter berichtete, seien bei dem Unglück im Nyayo National Stadion mindestens 30 Menschen verletzt worden, von denen sich 14 in einem kritischen Zustand befänden. Das Spiel der Rivalen Gor Mahia und AFC Leopards wurde unterbrochen, damit Rettungswagen zum Unglücksort gelangen konnten. Fernsehbilder zeigten, wie Rettungskräfte versuchten, mehrere Menschen wiederzubeleben. Das Spiel wurde nach der Unterbrechung noch fortgesetzt und beendet. Der Nachrichtenagentur AFP sagte Nairobis stellvertretender Polizeichef Moses Nyakwama, dass sich zwölf Menschen in einem kritischen Zustand befänden. Titus Mung'ou, Sprecher des Rotes Kreuzes in Kenia, erklärte, dass es sich bei den direkt im Stadion tödlich Verunglückten um fünf Männer und eine Frau handele. Im National-Krankenhaus sei laut Mung'ou eine weitere Person den schweren Verletzungen erlegen.

Dichter Nebel im Ötztal hat beim Weltcup-Auftakt der Ski-Rennläufer das beste deutsche Team-Ergebnis in Sölden seit 17 Jahren verhindert. Wegen geringer Bodensicht musste am Sonntag der Final-Durchgang im Riesenslalom abgesagt werden - bitter für Felix Neureuther (Partenkirchen) und Fritz Dopfer (Garmisch). Neureuther hatte als 18. des ersten Laufs ebenso eine ansprechende Leistung gezeigt wie sein Teamkollege, der guter 28. war. "Die Absage war in Ordnung, für uns aber schade. Zwei unserer Läufer in den Top 30 in Sölden: ich weiß nicht, wann das zuletzt so war", sagte Alpindirektor Wolfgang Maier. Im Jahre 1993, beim ersten Rennen auf dem Rettenbachgletscher, hatten mit Tobias Barnerssoi (15.), Peter Roth (22.) und Markus Wasmeier (25.) drei DSV-Starter gepunktet.

Das ersehnte Comeback von Franck Ribery in der Mannschaft von Bayern München lässt wohl noch länger auf sich warten. Nach seiner Sprunggelenksverletzung beginnt der Franzose erst in diesen Tagen mit dem Lauftraining, eine Teilnahme am Mannschaftstraining ist wohl erst in 14 Tagen zu erwarten. Statt wie zunächst angenommenen vier Wochen hätte der 27-Jährige dann fast sieben Wochen pausiert. Ein Einsatz in der Hinrunde der laufenden Bundesliga-Saison ist für Ribery aber noch denkbar. Der Mittelfeldspieler hatte vor knapp fünf Wochen beim 2:1 gegen 1899 Hoffenheim einen Kapsel- und Bänderriss im rechten Sprunggelenk erlitten.

Die Brose Baskets Bamberg sind in der Basketball-Bundesliga weiter das Maß der Dinge. Der Titelverteidiger kam am Samstag zu einem 60:58 gegen die Artland Dragons und feierte damit den sechsten Sieg im sechsten Saisonspiel. Mit 12:0 Punkten führen die Franken die Tabelle souverän vor den Gießen 46ers (8:2) an. Eine überraschende 68:87-Heimschlappe kassierte EnBW Baskets Oldenburg (8:4) gegen die Tigers Tübingen. Vizemeister Skyliners Frankfurt feierte in einem engen Match gegen die Phantoms Braunschweig einen 94:91-Erfolg. Im vierten Samstag-Spiel gewann ratiopharm Ulm gegen die BG Göttingen mit 95:73.

Tischtennis-Europameister Timo Boll ist als einziger deutscher Spieler am Finaltag der Austrian Open im österreichischen Wels noch im Rennen. Der Weltranglisten-Zweite qualifizierte sich am Samstag mit zwei Siegen für das Halbfinale der mit rund 87 500 Euro dotierten Veranstaltung. Nächster Gegner ist an diesem Sonntag der Südkoreaner Ryu Seung Min. Bolls Düsseldorfer Clubkollege Christian Süß verlor im Viertelfinale mit 1:4-Sätzen gegen den Japaner Kenta Matsudaira. Im Damen-Einzel scheiterten die beiden Kroppacherinnen Jiaduo Wu und Kristin Silbereisen nach guten Leistungen im Viertelfinale gegen Gegnerinnen aus China.

Der US-amerikanische Langstreckenschwimmer Fran Crippen ist während eines Wettkampfes verstorben. Wie der Weltverband FINA mitteilte, kam der Dritte der Schwimm-WM 2009 in Rom und der Freiwasser-WM 2010 in Roberval/Kanada beim 10-Kilometer-Weltcuprennen in Fudschaira (Vereinigte Arabische Emirate) ums Leben. Die genauen Todesumstände sind noch unklar. Die FINA kündigte umgehend eine Untersuchung an. Der 26-jährige Crippen, zweimaliger US-Meister über die 800 m, war 2006 vom Becken ins Freiwasser gewechselt.

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