Sport kompakt:St. Etienne will doch gewinnen

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Werder Bremens Gegner im Uefa-Cup-Achtelfinale möchte nun doch weiterkommen, ein Schwimm-Weltrekord wurde annulliert und Skispringerinnen klagen.

Werder Bremens UEFA-Pokal-Gegner AS St. Etienne will beim Rückspiel zu Hause am Mittwoch doch auf Sieg spielen. "Wir werden kämpfen, um die Qualifikation (für das Viertelfinale) zu erreichen", beteuerte der Coach der Franzosen, Alain Perrin am Montag auf der Webseite des Vereins. Perrin hatte Fans und Clubfunktionäre am Sonntag verärgert, als er die ungewöhnliche Aussage gemacht hatte, sein Team wolle gegen Bremen lieber ausscheiden, um sich auf den Abstiegskampf in der Meisterschaft zu konzentrieren. Nach der 0:1-Niederlage bei Grenoble hatte Perrin in der Hitze des Gefechts gesagt, der UEFA-Pokal sei eine "lästige Aufgabe". "Wir werden gegen Werder nicht versuchen, uns (für die nächste Runde) zu qualifizieren", hatte er hinzugefügt, nachdem sein Team wegen der Niederlage auf einen Abstiegsplatz gerutscht war. Am Montag relativierte Perrin seine Aussagen: "Das Ergebnis des Hinspiels lässt uns alle Chancen offen", sagte er im Rückblick auf das 0:1 in Bremen. _______________________________________________________________

Naldo nach seinem Siegtreffer gegen St. Etienne. (Foto: Foto: dpa)

Manager Uli Hoeneß vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München hat klare Vorstellungen über seinen Nachfolger. "Wir wollen einen Neubeginn planen und werden einiges verändern müssen", sagte er am Montagabend im Bayerischen Fernsehen. Es sei nicht sinnvoll, "wenn ein 57-Jähriger aufhört, einen 58-Jährigen zu holen", meinte Hoeneß und sprach sich für einen jüngeren Kandidaten aus. Als seinen Erben sucht Hoeneß "einen Mann um die 40, der den FC Bayern in den nächsten Jahren verändern kann". Am Jahresende hört Hoeneß als Bayern-Manager auf und übernimmt von Franz Beckenbauer die Ämter des Präsidenten und des Aufsichtsratsvorsitzenden. Als mögliche Nachfolger wurden bisher unter anderem Oliver Kahn, Oliver Bierhoff, Klaus Allofs, Rudi Völler und Paul Breitner gehandelt. "Da gibt es viele Spekulationen, aber die meisten stimmen nicht", betonte Hoeneß: "Wir diskutieren diese Dinge im kleinsten Kreis und sind sicher, dass wir bis Ende des Jahres ein oder zwei Personen finden, die zum FC Bayern passen." ______________________________________________________________

Die Britin Joanne Jackson ist in Sheffield Weltrekord über 400 Meter Freistil geschwommen. Die Olympia-Dritte unterbot zum Auftakt der britischen Meisterschaften in 4:00,66 Minuten die alte Bestmarke der italienischen 200-Meter-Olympiasiegerin Federica Pellegrini (4:01,53) vom 24. März 2008 deutlich. Auch 400-Meter-Olympiasiegerin Rebecca Adlington blieb mit 4:00,89 Minuten unter der alten Bestmarke, musste sich aber Jackson geschlagen geben. Ein vermeintlicher Weltrekord der schwedischen Schwimm-Weltmeisterin Therese Alshammar über 50 Meter Schmetterling dagegen ist wegen eines Verstoßes gegen die neuen Anzug-Regeln annulliert worden. Grund für die Disqualifikation war die Tatsache, dass Alshammar verbotenerweise zwei Schwimm-Anzüge getragen hatte. Die Wettkampfrichter sprachen die Disqualifikation fünf Stunden nach Alshammars Vorlauf-Sieg in der Bestzeit von 25,44 Sekunden auf der Grundlage von Videoaufnahmen aus. ________________________________________________________________

"Lieber etwas mehr Geld auf dem Konto als kein Geld und dafür immer im Championatskader." (Der viermalige Olympiasieger Ludger Beerbaum zur Tatsache, dass er nach dem Verkauf seines Spitzenpferds All Inclusive nicht mehr dem Championatskader angehört.) ________________________________________________________________

Fußball-Profi Claudio Pizarro von Werder Bremen hat sich gegen die Anschuldigungen aus einem Heimatland Peru gewehrt. Dort wird dem Stürmer vorgeworfen, er habe als Spielerberater für die umstrittene Agentur Image gearbeitet. Dies sei niemals der Fall gewesen, betonte Pizarro. "Ich weiß gar nichts von den Geschäften und Gesprächen. Ich habe nur in die Agentur investiert", sagte der 30-Jährige am Montagabend vor Journalisten in Bremen. Der Werder-Profi ist Mitinhaber der Agentur, gegen die in Peru unter anderem wegen des Verdachts der Geldwäsche ermittelt wird. Pizarro sprach von einer Medienkampagne. "Peru ist ein großes, schönes Land. Aber leider gibt es dort Menschen, die übel sind. Sie mögen es nicht, wenn ein anderer erfolgreich ist und sind neidisch", erklärte der vom FC Chelsea ausgeliehene Angreifer. _______________________________________________________________

Box-Weltmeister Witali Klitschko hat sich im Training noch nie einer Doping-Kontrolle unterziehen müssen. "Bei mir hat nie jemand eine genommen", sagte der WBC-Champion im Schwergewicht. "Vom BDB können sie jede Sekunde vorbeikommen und eine Probe nehmen. Ich bin immer bereit, mich prüfen zu lassen." Der Bund Deutscher Berufsboxer ist für die Kontrolle von Faustkämpfern mit deutscher Lizenz verantwortlich. In der zumeist auf zwei bis drei Monate begrenzten Vorbereitung auf einen Kampf könne jeder Boxer Informationen über seine Aufenthaltsorte geben, sagte Klitschko. Außerhalb der Vorbereitung sei das jedoch schwierig. "Heute bin ich in Österreich, morgen in Deutschland, übermorgen in der Ukraine, es kann sein, dass ich plötzlich nach New York muss", sagte der 37 Jahre alte Ukrainer, der an diesem Samstag in Stuttgart seinen Titel gegen den Kubaner Juan Carlos Gomez verteidigt. _______________________________________________________________

Das japanische Parlament hat mit großer Mehrheit der Bewerbung Tokios für die Olympischen Sommerspiele 2016 zugestimmt. "Ich bin sehr erfreut, dass das Parlament uns unterstützt", sagte Tokios Bürgermeister Shintaro Ishihara. Sowohl die regierende liberaldemokratische Partei von Ministerpräsident Taro Aso als auch die größte Oppositionspartei, die Demokratische Partei Japans, plädierten für eine Bewerbung der japanischen Hauptstadt, die bereits 1964 Austragungsort der Sommerspiele war. Lediglich die sozialdemokratische Partei und die japanische Kommunisten stimmten dagegen. Am Mittwoch muss noch das Oberhaus, die zweite Kammer neben dem Parlament, die Bewerbung absegnen. Da dort die Demokratische Partei die Mehrheit der Sitze hat, wird ebenfalls eine breite Zustimmung erwartet. _______________________________________________________________ Aufwind für die Ski-Adlerinnen und erhöhter Druck auf die Olympia-Macher: Fünf kanadische Skispringerinnen wollen sich offiziell der laufenden Diskriminierungsklage gegen das Organisationskomitee der Olympischen Winterspiele 2010 (VANOC) anschließen. Gemeinsam mit den bisherigen zehn Klägerinnen drängen sie darauf, dass Frauen-Skispringen ins Programm der Winterspiele im kommenden Februar in ihrem Heimatland aufgenommen wird. Die Unterstützung der Klage bedeutet möglicherweise eine entscheidende Wende - erstmals ziehen aktive Skispringerinnen, noch dazu mit Medaillen-Ambitionen - vor Gericht. Unterstützt wird die Klage indirekt auch von der WM-Zweiten Ulrike Gräßler. Wie die Klingenthalerin hat sich auch ihre Kollegin Jenna Mohr aus Willingen bereits im vergangenen Oktober an einer Unterschriftenaktion beteiligt. Auch die Top-Athletinnen aus Österreich und Norwegen machen sich für die Aufnahme ihrer Sportart ins olympische Programm bereits 2010 in Whistler und nicht erst 2014 in Sotschi stark. Weltweit sind etwa 160 Skispringerinnen aus 18 Ländern bei der Internationalen Ski-Föderation registriert. _______________________________________________________________

Er hatte eine scheinbar leichte Aufgabe, tat sich aber trotzdem schwer. Mit mehr Mühe als erwartet ist Philipp Kohlschreiber am Montag (Ortszeit) beim ATP-Masters-Turnier im kalifornischen Indian Wells in das Achtelfinale eingezogen. Nach einem hart erkämpften 6:2, 3:6, 6:3-Sieg gegen Nicolas Lapentti aus Ecuador steht der Augsburger in der Runde der letzten 16. Dort trifft er auf den Spanier Fernando Verdasco. Im Damen-Feld der mit 4,5 Millionen Dollar dotierten Hartplatz-Veranstaltung ist Kristina Barrois dagegen als letzte Deutsche ausgeschieden. Die 27 Jahre alte Qualifikantin aus Bous verlor gegen Agnes Szavay aus Ungarn nach 85 Minuten mit 3:6, 4:6. _______________________________________________________________

Der Europäische Handball-Verband (EHF) sieht nach einer genauen Untersuchung des Champions-League-Finals zwischen dem THW Kiel und der SG Flensburg-Handewitt 2007 keinerlei Anzeichen für eine Manipulation. "Die Analyse liefert eine abgestimmte Ausführung des Spiels mit einer klaren Linie in den Entscheidungen. Diese wurde beständig während des gesamten Spiels gehalten", heißt es in einer Mitteilung der EHF, die den früheren Schiedsrichter und Regelexperten des Weltverbandes IHF, Roland Bürgi aus der Schweiz, mit einer Videoanalyse beauftragt hatte. Anlass waren Vorwürfe, der Sieger THW Kiel habe für das Rückspiel in eigener Halle (29:27/Hinspiel 28:28) allein 96.000 Euro Bestechungsgeld an die polnischen Schiedsrichter Miroslaw Baum/Marek Goralczyk gezahlt und zudem seit 2000 mindestens zehn Champions-League-Spiele verschoben. Sowohl der THW als auch die Schiedsrichter bestreiten alle Vorwürfe.

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