Sport kompakt:Real legt vor, Debakel der Skispringer

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Madrid schlägt Gijon mit 3:1, FC Augsburg auf Aufstiegskurs, deutsches Super-G-Gold bei Paralympics, Skispringer enttäuschen bei der Skiflug-Weltmeisterschaft.

Real Madrid hat im Kopf-an-Kopf-Rennen um die spanische Fußball-Meisterschaft mit dem FC Barcelona wieder vorgelegt. Der Rekordmeister gewann am Samstagabend sein Punktspiel gegen Sporting Gijon mit 3:1 und behauptete in der Tabelle der Primera Divison mit 68 Punkten Platz eins vor den Katalanen (65), die aber am Sonntag mit einem Sieg bei Real Saragossa wieder gleichziehen können. Der Ex-Hamburger Rafael van der Vaart (55.), Xabi Alonso (57.) und Gonzalo Higuain (68.) erzielten die Tore für Real, nachdem Gijon durch David Barral (53.) in Führung gegangen war.

Der FC Augsburg hat auch in Unterzahl Kurs auf die Fußball-Bundesliga gehalten. Drei Tage vor dem DFB-Pokal-Halbfinale bei Werder Bremen besiegten die Schwaben am Samstag in der 2. Liga Rot Weiss Ahlen hochverdient mit 3:1 (1:1). Mit dem achten Heimsieg in Serie behaupteten die Augsburger mit 53 Punkten Rang zwei vor dem FC St. Pauli (52). Daniel Brinkmann (33. Minute), Torjäger Michael Thurk mit seinem 21. Saisontor (50.) und Ibrahima Traoré (80.) trafen für den FCA, der vor 21 850 begeisterten Zuschauern nach dem Platzverweis für Youssef El Akchaoui (45.) mit zehn Akteuren auskommen musste. Mohammed Lartey verwandelte für den Tabellenletzten Ahlen einen Handelfmeter (45.+1).

Gerd Schönfelder aus Kulmain hat bei den Winter-Paralympics zum Abschluss der Alpin-Wettbewerbe seine vierte Goldmedaille nacheinander geholt. In seinem letzten paralympischen Rennen gewann der 39-Jährige am Samstag in Whistler Creekside dank eines tollen Slalomlaufs die Premiere der Super-Kombination. Nach dem Auftakt-Wettbewerb Super-G hatte der einarmige Schönfelder noch auf Platz zwei gelegen. Zuvor hatte er bereits im Riesenslalom, im Super-G und in der Abfahrt gewonnen sowie im Slalom Platz zwei belegt. Mit 16 Siegen und insgesamt 22 Medaillen seit 1992 ist Schönfelder erfolgreichster deutscher Starter bei Winter-Paralympics.

Simone Hauswald hat am Samstag beim Biathlon-Weltcup in Oslo auch das Verfolgungsrennen über zehn Kilometer gewonnen. Zwei Tage nach ihrem Sprinterfolg verwies die 30 Jahre alte Skijägerin aus Gosheim trotz dreier Strafrunden dank einer starken Laufleistung erneut die Weißrussin Darja Domratschewa auf den zweiten Platz. Dritte wurde wie auch schon beim Sprint die Schwedin Anna Carin Olofsson-Zidek. Magdalena Neuner (Wallgau) baute mit dem achten Platz ihren Vorsprung im Gesamtweltcup weiter aus. Hauswald beendet ihre Karriere nach der Saison.

Simon Schempp hat es am Samstag als Zweiter im Verfolgungsrennen beim Biathlon-Weltcup auf dem Holmenkollen erstmals in seiner Laufbahn auf das Podium geschafft. Der 21 Jahre alte Skijäger aus Uhingen schoss als einziger fehlerfrei. Er kämpfte sich vom neunten Startplatz nach vorn und musste nach 12,5 Kilometern nur dem Sprintsieger Martin Fourcade aus Frankreich um neun Sekunden den Vortritt lassen. Platz drei belegte der Russe Ivan Tscheresow vor dem Norweger Emil Hegle Svendsen.

Der Kampf um eine Medaille bei den Eisschnelllauf-Weltmeisterschaften in Heerenveen wird für Daniela Anschütz-Thoms zur erwarteten schweren Aufholjagd. Die 35-jährige Langstrecklerin tat sich zum Auftakt der Mehrkampf-Konkurrenz in Heerenveen auf der ungeliebten 500-Meter-Distanz sehr schwer, strauchelte fast in der Zielkurve und belegte in 40,48 Sekunden nur Platz 15. Sie will nun aber über 3000 und 5000 Meter ihre Stärken ausspielen. Ihre Vereinsgefährtin Stephanie Beckert - wie Anschütz Team-Olympiasiegerin in Vancouver - kam in 42,71 Sekunden erwartungsgemäß nicht über den letzten Platz auf der kürzesten Strecke hinaus.

Bei den X. Paralympics in Vancouver gibt es den ersten Dopingfall. "Das können wir bestätigen. Betroffen ist der Schwede Glenn Ikonen", sagte Steffi Klein, Sprecherin des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC), der Deutschen Presse-Agentur dpa am Samstag. Der Athlet selbst habe eingeräumt, Betablocker genommen zu haben. Ikonen gehört dem schwedischen Rollstuhl-Curlingteam an. Über ein Strafmaß ist noch nicht entschieden, weil die Untersuchungen laut IPC noch nicht abgeschlossen sind.

Die dreimalige Olympiasiegerin Marit Björgen hat am Samstag den dritten Tagesabschnitt des Weltcup-Finals der Langläuferinnen gewonnen und die Führung der "Mini-Tour" übernommen. In der 10-Kilometer-Doppelverfolgung setzte sich die Norwegerin nach 31:58,4 Minuten vor ihren Team-Kolleginnen Kristin Störmer Steira und Therese Johaug durch. Evi Sachenbacher-Stehle aus Reit im Winkl wurde nach einer couragierten Leistung Fünfte. Am Ende hatte sie 45,5 Sekunden Rückstand auf Björgen. Katrin Zeller aus Oberstdorf kam als 22. ins Ziel, die Ibacherin Steffi Böhler belegte Rang 25.

Deutschlands Skispringer haben bei der Skiflug-Weltmeisterschaft ihre größte Pleite in der Geschichte der Titelkämpfe erlebt. Beim souveränen Gold-Flug von Doppel- Olympiasieger Simon Ammann landete Michael Uhrmann als bester Deutscher auf dem enttäuschenden 19. Rang. Das schlechteste Ergebnis war bisher der 15. Rang von Martin Schmitt vor zwei Jahren in Oberstdorf. "Es war eine fantastische Flug-Show der besten Athleten. Das war im Vergleich zu uns eine andere Liga und ernüchternd. Wir wussten, dass der Abstand ohne Extra-Training groß sein wird, aber wir sind Lichtjahre weit weg", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Ammann setzte sich am Samstag nach vier Durchgängen mit 935,8 Punkten vor dem Österreicher Gregor Schlierenzauer (910,3) und Anders Jacobsen aus Norwegen (894,0) durch.

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