Sport kompakt:O'Sullivan gewinnt Snooker-Weltmeisterschaft

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Ronnie O'Sullivan wird in Sheffield zum vierten Mal Snooker-Weltmeister, Kevin Trapp wechselt vom 1. FC Kaiserslautern zum Aufsteiger, Niederlande nominieren vorläufig ein Mammut-Aufgebot für die Fußball-EM, Philipp Kohlschreiber rückt in der Tennis-Weltrangliste vor. Sport kompakt.

Snooker, WM-Finale: Der englische Snooker-Profi Ronnie O'Sullivan hat sich bei der WM in Sheffield seinen vierten Titel nach 2001, 2004 und 2008 gesichert und in die Erfolgsspur zurück gefunden. Im legendären Crucible Theatre führte der 36-Jährige in der Final-Neuauflage von 2008 gegen seinen Landsmann Allister Carter vor der Abend-Session mit 15:10 Frames. Mit einer starken Leistung konnte er sich in der Best-of-35-Serie nach über neun Stunden Spielzeit schließlich souverän mit 18:11 durchsetzen. Wie schon in den ersten Sessions präsentierte sich "The Rocket" O'Sullivan in großartiger Form. Dort spielte er Century Breaks mit 141 und 117 Punkten und ging schnell mit 5:3 in Führung. Der große Glanz fehlte zwar am Abend in Session zwei, doch O'Sullivan ging mit einer soliden Führung in die Halbzeitpause. Vor vier Jahren hatte er Carter im Finale souverän mit 18:8 bezwungen. Nun folgte der vierte Erfolg 2012.

Bundesliga, Eintracht Frankfurt: Torwart Kevin Trapp bleibt auch nach dem Abstieg des 1. FC Kaiserslautern in der Fußball-Bundesliga: Der 21-Jährige wechselt zum Aufsteiger Eintracht Frankfurt, wie der FCK am Montag mitteilte. Bei den Hessen erhält der U 21-Auswahlkeeper einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2016. Frankfurt muss eine Ablöse bezahlen, diese soll nach Medienberichten bei 1,5 Millionen Euro liegen. Trapp war seit 2005 bei den Roten Teufeln und absolvierte dort 23 Erstliga-Spiele. Nach einer Verletzung stand zuletzt allerdings wieder Tobias Sippel zwischen den Pfosten. Bei der Eintracht ist bisher der 37 Jahre alte Oka Nikolov Stammtorwart.

Fußball-EM, Niederlande: Der niederländische Nationaltrainer Bert van Marwijk hat am Montag 36 Spieler in seinen ersten vorläufigen EM-Kader berufen. Allerdings wird der Bondscoach sein Aufgebot bereits zur Abreise ins Trainingslager im schweizerischen Lausanne am 17. Mai auf 27 Profis reduzieren. Am 14. und 15. Mai testet van Marwijk in Hoenderloo noch einige Kandidaten aus der heimischen Ehrendivision, weshalb der erste Kader des deutschen Gruppengegners für die Europameisterschaft in Polen und der Ukraine ungewöhnlich groß ist. In Khalid Boulahrouz (VfB Stuttgart), Klaas Jan Huntelaar (Schalke 04) und Arjen Robben (Bayern München) stehen drei Bundesliga-Profis im Team des zweiten deutschen Gruppengegners. Nicht nominiert wurden unter anderem Ryan Babel und Edson Braafheid von 1899 Hoffenheim sowie Jeffrey Bruma vom Hamburger SV.

Fußball, Randale in Köln: Der Kontrollausschuss des Deutsche Fußball-Bundes (DFB) wird Ermittlungen gegen den Bundesliga-Absteiger 1. FC Köln aufnehmen. Das bestätigte eine Verbandssprecherin der dapd am Montag in Frankfurt am Main auf Anfrage. Bei der 1:4-Niederlage am Samstag gegen den FC Bayern München hatten Krawallmacher Sekunden vor dem Abpfiff mehrere Rauchbomben gezündet, die das Stadion in schwarzen Qualm einhüllten. Die Erstürmung des Platzes konnte die Polizei jedoch verhindern. "Im ersten Schritt wird nun der Verein um eine Stellungnahme gebeten", sagte die Sprecherin. Zum Ende der Bundesligasaison 2010/11 hatten Fans vom damaligen Absteiger Eintracht Frankfurt ebenfalls randaliert und damit eine Strafe für den Verein provoziert. Die Hessen wurden mit einem Teilausschluss der Öffentlichkeit vom ersten Zweitliga-Heimspiel der folgenden Saison und einer Zahlung von 25.000 Euro bestraft.

Tennis-Weltrangliste: Philipp Kohlschreiber hat sich durch seinen Turniersieg in München in der Tennis-Weltrangliste um neun Plätze auf Position 25 verbessert. Der Augsburger liegt in der am Montag von der ATP veröffentlichten Rangliste nur noch einen Platz hinter dem Bayreuther Florian Mayer, der vor einer Woche noch als bester deutscher Tennisprofi auf Rang 21 geführt wurde. Die Top Ten der Weltrangliste blieben unverändert: Der Serbe Novak Djokovic führt weiter vor Rafael Nadal aus Spanien und dem Schweizer Roger Federer.

Fußball: Niko Kovac, früher Profi des FC Bayern München und des Hamburger SV, droht nach einem Kopfstoß gegen einen Zuschauer in Österreich eine Sperre. Kovac, mittlerweile Co-Trainer bei RB Salzburg, hatte am Sonntag während des Spiels der österreichischen Fußball-Bundesliga bei Rapid Wien (1:0) ein "Edel-Fan" der Gastgeber attackiert. Der Zuschauer soll den ehemaligen kroatischen Nationalspieler zuvor ausländerfeindlich beschimpft haben. Vom Schiedsrichter sah Kovac umgehend die Rote Karte. Georg Pangl, Chef der österreichischen Bundesliga, hat mittlerweile eine Untersuchung der Vorfalls angekündigt: "Es wird ermittelt." Kovac, der während der Auseinandersetzung noch eine Bierdusche abbekam und dem Becherwerfer daraufhin Prügel angedroht haben soll, könnte für bis zu sechs Spiele gesperrt werden. Der attackierte Fan erstattete Anzeige.

Basketball, NBA: Titelfavorit Chicago Bulls steht in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga NBA vor dem Aus in der ersten Play-off-Runde. Das beste Vorrundenteam des Ostens verlor bei den Philadelphia 76ers mit 82:89 und liegt damit in der "best-of-seven"-Serie mit 1:3 in Rückstand. Im Falle einer Heimniederlage im kommenden Spiel am Dienstag wären die Bulls ausgeschieden. 23 Punkte von Carlos Boozer reichten Chicago nicht zum Sieg. Spencer Hawes war mit 22 Zählern der beste Werfer der 76ers. Die Niederlagen sind auch eine Folge des Verletzungspechs der Bulls.

Fußball, Premier League: Manchester City ist nur noch einen kleinen Schritt vom ersten Meistertitel seit 44 Jahren entfernt. Das Team von Roberto Mancini nahm am Sonntag mit einem 2:0-Erfolg die vermeintlich letzte große Hürde Newcastle United - Yaya Tore gelangen dabei beide Treffer. Damit geht City dank des um acht Treffer besseren Torverhältnisses im Vergleich zu Rekordmeister Manchester United hauchdünn als Spitzenreiter in den 38. und letzten Spieltag. Der von Alex Ferguson trainierte Stadtrivale zog am Abend mit einem 2:0 im heimischen Old Trafford gegen Swansea City nach Punkten gleich (beide 86). "Sie haben jetzt wahrscheinlich zwei Hände an der Trophäe", hatte Ferguson schon vor der United-Partie gesagt und die 20. Meisterschaft für seine Red Devils schon so gut wie abgeschrieben. Mancini bremste dagegen die Euphorie: "Das ist noch nicht genug. Mein Gefühl wird erst nach dem nächsten Wochenende gut sein."

Citys letzte Partie der Saison am kommenden Sonntag ist eine Heimspiel gegen die Queens Park Rangers, United tritt beim AFC Sunderland an - beides lösbare Aufgaben. Im Kampf um die Champions-League-Plätze leistete sich der FC Arsenal im 900. Pflichtspiel unter Coach Arsène Wenger einen Patzer beim 3:3 zu Hause gegen Norwich City. Die Rivalen konnten das aber nicht ausnutzen - weder Tottenham Hotspur, das nur zu einem 1:1 bei Aston Villa kam, noch das Überraschungsteam von Newcastle um den Ex- Freiburger Papiss Demba Cissé. Die Gunners liegen als Dritter mit 67 Punkten einen Zähler vor Tottenham (66) und zwei vor den Magpies (65).

Basketball, BBL: Der frühere Serienmeister Alba Berlin hat sich bei seinem Auftakt in die Play-offs der Basketball-Bundesliga keine Blöße gegeben. Gegen die s.Oliver Baskets Würzburg setzten sich die "Albatrosse" am Sonntag vor allem dank einer starken ersten Halbzeit verdient mit 75:67 (44:31) durch. In der Viertelfinal-Serie nach dem "Best-of-five"-Modus gingen die Berliner damit 1:0 in Führung. Das zweite Spiel findet am Mittwoch (19.00 Uhr) in Würzburg statt. "Das war ein sehr schweres Spiel. Der Sieg ist sehr wichtig, um in die Serie zu kommen, denn gegen Würzburg wird es insgesamt sehr schwer. Um dort auswärts zu bestehen, müssen wir uns steigern", sagte Albas Point Guard DaShaun Wood. Bester Werfer bei Alba war Bryce Taylor, der 19 Punkte beisteurte. Bei den Gästen zeigte sich Alex King mit 13 Zählern am treffsichersten.

Handball, DHB-Pokal: Der THW Kiel hat zum siebten Mal in seiner Vereinsgeschichte das Double gewonnen. Fünf Tage nach dem vorzeitigen Gewinn der Meisterschaft sicherten sich die Zebras am Sonntag auch den DHB-Pokal. In der Neuauflage des Vorjahresfinales besiegte der THW die SG Flensburg-Handewitt vor 13.056 Zuschauern in der ausverkauften Arena in Hamburg mit 33:31 (15:15) und verteidigte damit seinen Titel erfolgreich. Für die Kieler ist es der fünfte Pokalsieg seit 2007 und der achte insgesamt. Kiel, das mit einem Sieg in der Champions League in drei Wochen nun auch das Triple perfekt machen kann, hatte sich durch ein 27:25 gegen Ex-Meister HSV Hamburg für das Endspiel qualifiziert. Flensburg hatte im Halbfinale am Samstag gegen den TuS N-Lübbecke mit 29:24 gewonnen.

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