Sport kompakt:Djokovic schlägt Federer

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Bei den US Open wehrt der serbische Tennisprofi Novak Djokovic zwei Matchbälle von Roger Federer ab und zieht ins Finale ein. In England feiert Per Mertesacker ein gelungenes Debüt in der Premier League, in Spanien spielt Barcelona nur unentschieden. Kurzmeldungen.

Novak Djokovic hat Roger Federer in einem Fünfsatz-Match bezwungen und greift bei den US Open nach seinem ersten Titel. Der Weltranglisten-Erste aus Serbien setzte sich in einem hochklassigen Halbfinale, das wegen Regens erst mit einer knappen Stunde Verspätung anfangen konnte, in New York mit 6:7 (6:9), 4:6, 6:3, 6:2, 7:5 gegen den fünfmaligen Champion aus der Schweiz durch, holte im 24. Vergleich den zehnten Sieg und trifft nun am Montag im Finale auf Titelverteidiger Rafael Nadal aus Spanien oder den Briten Andy Murray. Federer verlor im fünften Vergleich in Flushing Meadows nacheinander gegen Djokovic zum zweiten Mal nach 2010.

So sieht ein Sieger aus: Novak Djokovic bezwingt Roger Federer und zieht ins Finale der US Open ein. (Foto: AFP)

Gelungener Auftakt für Per Mertesacker in der englischen Premier League: Bei seinem ersten Einsatz für den FC Arsenal trug der ehemalige Bremer Fußballprofi zum 1:0-Erfolg über Swansea City bei. Der mit freundlichem Applaus unterstützte Deutsche wirkte souverän und nährte die Hoffnung, dass mit ihm im Abwehrzentrum Debakel wie das jüngste 2:8 Arsenals bei Manchester United künftig verhindert werden können. Aufsteiger Swansea aus Wales stellte Mertesacker aber durchaus vor einige Aufgaben, die der Elf-Millionen-Euro-Einkauf mit Übersicht und gutem Timing meisterte. Das Tor für Arsenal erzielte Andrej Arschawin in der 40. Minute.

Manchester United verteidigte die Tabellenspitze mit einem 5:0 bei den Bolton Wanderers. Die Tore erzielte das Sturm-Duo Javier Hernandez (5./58.) und Wayne Rooney (20./25./68.). Manchester City profitierte beim 3:0 gegen Wigan Athletic von Neuzugang Sergio Agüero aus Argentinien, der alle Tore erzielte. Sein Landsmann Carlos Tevez vergab einen Elfmeter. Der FC Chelsea, weiterhin Zweiter der Tabelle, hatte beim 2:0-Erfolg in Sunderland (Tore durch Terry und Sturridge) wenig Probleme. Die weiteren Ergebnisse: Everton - Aston Villa 2:2, Stoke City - Liverpool 1:0, Wolverhampton - Tottenham 0:2.

Fortuna Düsseldorf war am Samstag der große Gewinner in der 2. Fußball-Bundesliga. Die Rheinländer gewannen am 7. Spieltag gegen den Karlsruher SC mit 4:2 (2:1) und verbesserten sich mit einem Vereinsrekord von 18 Heimspielen in Serie ohne Niederlage auf den zweiten Tabellenplatz. Erstliga-Absteiger Eintracht Frankfurt verhinderte bei Energie Cottbus mit einem Endspurt zum 3:3 (0:1) seine erste Saisonniederlage. Cottbus ist Vierter, Frankfurt Fünfter. Beide mussten die Fortuna vorbeiziehen lassen, die nun zumindest vorübergehend erster Verfolger des Spitzenreiters SpVgg Greuther Fürth ist. Jens Langeneke per Foulelfmeter (12.), Sascha Rösler (18.) und Thomas Bröker (67./75.) machten vor 27.230 Zuschauern den saisonübergreifend achten Heimsieg der Düsseldorfer in Folge perfekt. Für den KSC trafen Bogdan Müller (43.) und Luis N'Gwat-Mahop (80.). In einer unterhaltsamen Partie hatte zunächst der Karlsruher Abwehrspieler Stefan Müller wegen wiederholten Foulspiels die Ampelkarte (21.) gesehen, zwei Minuten später erhielt Düsseldorfs Torwart Michael Ratajczak wegen eines angeblich absichtlichen Handspiels vor der Strafraumlinie die Rote Karte von Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer aus Herne. In Cottbus hatten die Gastgeber vor 13.520 Zuschauern im Stadion der Freundschaft durch Dimitar Rangelow (10./50.) und Daniel Adlung (70.) jeweils mit zwei Toren Unterschied geführt. Mohamadou Idrissou (89.) belohnte am Ende die Frankfurter Aufholjagd, zuvor hatten der weitere Neuzugang Rob Friend (66.) und Ümit Korkmaz (72.) für die Eintracht getroffen. Cottbus hatte die Partie nur eine Stunde lang im Griff und besaß durch Rangelow (19.) und den erst wenige Tage zuvor aus Frankfurt verpflichteten Martin Fenin (44.) weitere Möglichkeiten.

Der FC Barcelona hat in der spanischen Fußball-Liga einen Rückschlag erlitten, während Real Madrid mit dem deutschen Nationalspieler Mesut Özil klar gewann. Barcelona kam am zweiten Spieltag der Primera Division nicht über ein 2:2 bei Real Sociedad San Sebastian hinaus. Ohne Messi, Iniesta und Villa in der Startelf ging der spanische Meister zwar früh durch Xavi (10.) und Rückkehrer Fabregas (12.) mit 2:0 in Führung, doch Agirretxe (59.) und Griezmann (62.) glichen für San Sebastian aus. Madrid gewann gegen den Vorstadtklub FC Getafe mit 4:2 (1:1), hatte dabei aber einige Mühe. Özil bereitete das 1:0 von Karim Benzema (14.) vor. In der 87. Minute wurde der deutsche Nationalspieler gegen Gonzalo Higuain ausgewechselt, der Sekunden später den Endstand besorgte. Dazwischen hatten Cristiano Ronaldo mit einem an ihm selbst verursachten Foulelfmeter zum 2:1 (60.) und erneut Benzema zum 3:1 (69.) getroffen. Villareal, am Mittwoch Gegner des FC Bayern München in der Champions League, spielte 2:2 gegen den FC Sevilla.

Deutschlands Volleyballer sind schlecht in die Europameisterschaft in Tschechien gestartet. Das Team von Bundestrainer Raul Lozano unterlag in einem ersten Vorrundenspiel in Prag Titelverteidiger Polen mit 1:3 (19:25, 20:25, 25:22, 22:25). Nächster Gegner ist am Sonntag (15 Uhr) die Slowakei, die in ihrem ersten Spiel in der Todesgruppe D überraschend mit 3:2 gegen Bulgarien triumphierte. Mindestens Platz drei in der Vierergruppe ist Pflicht, um die K.o.-Runde zu erreichen. Deutschland hat bisher nie eine EM-Medaille gewonnen, vier vierte Plätze sind bislang das beste Resultat.

Rekordmeister THW Kiel hat mit einem hohen Sieg beim TV 05/07 Hüttenberg vorerst die Spitze der Handball-Bundesliga übernommen. Die Norddeutschen gewannen am Samstag beim Aufsteiger nach leichten Startschwierigkeiten sicher mit 38:20. Der DHB-Pokalsieger verdrängte dank des Erfolges die Füchse Berlin von Rang eins. Das Team aus der Hauptstadt empfängt am Sonntag im Spitzenspiel den Meister HSV Hamburg. Im zweiten Abendspiel gelang Frisch Auf Göppingen ein 32:27 gegen die HSG Wetzlar.

Finnland hat bei der Basketball-EM in Litauen seine Chance auf das Viertelfinale gewahrt. Die vom ehemaligen Bundestrainer Henrik Dettmann betreuten Finnen gewannen am Samstag in Vilnius gegen Georgien mit 87:73 (36:33) und feierten in der Zwischenrunden-Gruppe F damit ihren ersten Sieg. Bester Werfer bei den Skandinaviern war Mikko Koivisto mit 14 Punkten. Der frühere Frankfurter Kimmo Muurinen glänzte mit elf Zählern und neun Rebounds. Die Georgier bleiben dagegen sieglos und haben keine Chance mehr, die K.o.-Runde zu erreichen.

Schwere Fan-Ausschreitungen haben am Samstag das Spiel der 3. Fußball-Liga zwischen dem VfL Osnabrück und Preußen Münster (1:0) überschattet. Nach Angaben eines Sprecher der Polizei Osnabrück wurden dabei insgesamt 23 Personen, darunter elf Polizisten und acht VfL-Ordner, zum Teil erheblich verletzt. Fünf Beamte wurden schwer verletzt und mussten in Krankenhäuser eingeliefert werden. Zudem wurden bereits vor der Partie 29 Osnabrücker Anhänger festgenommen. Sie hatten vor dem Stadion Pyrotechnik auf Polizisten und Sicherheitskräfte geworfen. Die Behörden bestätigten damit übereinstimmende Pressemeldungen der Online-Ausgaben von Neuer Osnabrücker Zeitung und Westfälischer Nachrichten. Mit Spielbeginn wurden aus dem Gäste-Block pyrotechnische Gegenstände in den Bereich des Spielertunnels geworfen. Es soll sich dabei um Riesenböller gehandelt haben.

Nach dem tödlichen Flugzeugabsturz der russischen Eishockey-Mannschaft Lokomotive Jaroslawl wird der Verein doch nicht wie geplant schon in dieser Saison wieder antreten. Der Club brauche nach dem Tod von 43 Akteuren, darunter der deutsche Nationalspieler Robert Dietrich, Zeit zum Aufbau eines neuen Teams. Das sagte am Samstag Lokomotive-Präsident Juri Jakowlew am Rande einer Trauerfeier mit Regierungschef Wladimir Putin in Jaroslawl. Der Verein werde daher erst 2012 wieder in der Kontinentalen Eishockey-Liga KHL spielen, sagte Jakowlew nach Angaben der Agentur Interfax.

Mitfavorit Frankreich hat in Auckland erwartungsgemäß sein Auftaktmatch bei der Rugby-Weltmeisterschaft gegen Japan mit 47:21 gewonnen. In der Gruppe A war zuvor WM-Gastgeber Neuseeland mit einem 41:10-Kantersieg über Tonga in das sechswöchige Mammutturnier gestartet, das erst am 23. Oktober in Auckland mit dem Finale endet. Zwei Versuche von Simon Danielli in den letzten fünf Minuten verhinderten im ersten Match der Gruppe B in Invercargill eine Blamage für Schottland gegen Außenseiter Rumänien, der Mitte der zweiten Hälfte sogar mit 24:21 führte. Am Ende landete Schottland einen 34:24-Erfolg, hatte aber nach der schnellen 15:3-Führung (20.) zwischenzeitlich komplett den Spielfaden verloren. In Gruppe D siegte die Auswahl von den Fidschi-Inseln bei herrlichem Frühlingswetter vor 10.000 Zuschauern in Rotorua gegen Namibia mit 49:25. Es war die 12. WM-Pleite in Serie für die Afrikaner seit 1999. Vizeweltmeister England startete mit einem Zittersieg. Der Mitfavorit auf den Titel gewann im ersten Spiel der Gruppe B in Dunedin gegen Argentinien 13:9. Der 22-jährige Ben Youngs traf 15 Minuten vor dem Schlusspfiff zur Entscheidung. Im zweiten Spiel der Gruppe B setzte sich Schottland gegen Rumänien mit 34:24 durch.

Timo Bolls chinesischer Tischtennis-Klub Zhejiang Huangzhou hat sich den Titel in der Superliga gesichert. Im dritten Finale gewann das Team um Olympiasieger Ma Lin gegen Bazhou Hairun 3:2. Der WM-Dritte Boll, der im Halbfinale sein vorerst letztes Spiel für Huangzhou absolviert hatte, jubelte bei Facebook: "Ha, damit darf ich mich auch Quadruple-Sieger nennen." Vor seinem Sommer-Engagement in China hatte Boll mit seinem Stammverein Borussia Düsseldorf Meisterschaft, Pokal und Champions League gewonnen.

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