Sport kompakt:Kaymer schafft Cut

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Deutsche Leichtathleten überzeugen, im Fußball droht ein neuer Wettskandal, deutsches Duo steht im Halbfinale der Beachvollyball-WM, Martin Kaymer schafft bei den US Open den Cut. Sport kompakt.

Der Fußballwelt droht womöglich der nächste Wettskandal: Nach dem Prozess in Deutschland und den Ermittlungen in Italien ist nun die amerikanische Kontinentalmeisterschaft in den Fokus der Fahnder gerückt. Nach Informationen von Spiegel Online sind drei Spiele beim Gold Cup besonders verdächtig, sie sollen in den Fokus von Interpol, des Weltverbandes Fifa sowie des austragenden Verbandes Concacaf geraten sein. Bei allen drei Begegnungen explodierten die Quoten auf dem asiatischen Wettmarkt, insbesondere wurden so genannte Übertore-Wetten gezockt. Dabei geht es darum, dass eine Mannschaft eine besonders hohe Trefferzahl erzielt. Zwei Spiele endeten 5:0, eines 4:0. Der Concacaf-Verband hat mittlerweile etliche Berichte dazu bei einschlägigen Buchmachern angefragt und ermittelt gegen drei namentlich nicht genannte Verbände.

Martin Kaymer vor dem Abschlag: Mit einer guten zweiten Runde schaffte er den Cut bei den US Open und liegt derzeit auf Platz 33. (Foto: AFP)

Deutschlands Leichtathleten streben am Sonntag bei der Team-Europameisterschaft in Stockholm Platz zwei entgegen. Nach 21 von 40 Wettbewerben der Männer und Frauen lag nur Titelverteidiger und Favorit Russland mit 213,5 Punkten vor dem Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). Dieser hielt mit 183,5 Zählern die Ukraine in Schach (160), die am Sonntag im Kampf um Platz zwei kaum noch gefährlich werden könnte. 2009 hatte Deutschland bei der EM-Premiere gesiegt, 2010 Platz drei belegt. Für die deutschen Einzelsiege sorgten Hammerwurf-Weltrekeordlerin Betty Heidler (LG Frankfurt) mit 73,43 m, die Speer-Olympiadritte Christina Obergföll (Offenburg) mit Jahres-Weltbestleistung von 66,22 m und Kugelstoß-Hoffnung David Storl (Chemnitz) mit starken 20,81 m beim Erfolg über Polens Olympiasieger Tomasz Majewski (20,51).

Julius Brink und Jonas Reckermann müssen beim brasilianischen Endspiel in Rom zuschauen: Die Titelverteidiger verloren bei der Beachvolleyball-WM ihr Halbfinale gegen Alison Cerutti/Emanuel Rego (Brasilien) 0:2 (15:21, 15:21). "Das ist eine Klatsche, aber man muss deren Leistung neidlos anerkennen. Auch wenn es weh tut", sagte Brink. Die Berliner boten insgesamt ihre schwächste Turnierleistung und scheiterten immer wieder an den "Monsterblocks" von 2,02-Meter-Riese Alison. "Es war schwer, an ihm vorbeizukommen. Selbst wenn wir top gespielt hätten, wäre es schwierig geworden. Sie stehen zurecht im Finale", sagte Reckermann.

Bruno Spengler bleibt der Mann für die Pole Position in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft. Der Kanadier fuhr in der Qualifikation zum vierten Saisonrennen am Sonntag (Start 14.00 Uhr) auf dem EuroSpeedway Lausitz Bestzeit und steht damit bereits zum dritten Mal in diesem Jahr mit seiner Mercedes C-Klasse auf dem ersten Startplatz. Der DTM-Spitzenreiter verwies am Samstag seinen Markenkollegen Jamie Green (Großbritannien) auf den zweiten Rang. Bester Audi-Pilot war Ex-Meister Mattias Ekström (Schweden) auf Platz drei. Martin Tomczyk (Rosenheim), der zuletzt in Zeltweg auf der Pole Position gestanden und dann auch das Rennen gewonnen hatte, landete in seinem Audi-Jahreswagen auf Position vier.

Hammerwurf-Weltrekordlerin Betty Heidler hat bei der Team-Europameisterschaft in Stockholm für den ersten deutschen Sieg gesorgt. Die 27 Jahre alte Frankfurterin setzte sich am Samstag mit 73,43 Meter im zweiten Versuch gegen Tatjana Lisenko aus Russland (71,44) durch. Dritte wurde die Tschechin Katarina Safrankova mit 63,39 Meter. Bei der zweitägigen Team-EM der Leichtathleten sind zwölf Länder am Start. Titelverteidiger ist Russland. Deutschland belegte im vergangenen Jahr Platz drei und gewann 2010.

Der Weltranglistendritte Martin Kaymer (Mettmann) und nach einem glänzenden zweiten Tag überraschend auch Debütant Marcel Siem (Ratingen) haben bei den 111. US Open der Golfprofis in Bethesda/Maryland sicher den Cut geschafft. Kaymer verbesserte sich auf dem schweren Par-71-Platz im Congressional Country Club mit einer 70 am Freitag auf den 33. Platz. Mit 144 Schlägen lag der 26-Jährige einen Schlag vor dem vier Jahre älteren Siem, der mit einer 66 gleichauf mit Spitzenreiter Rory McIlroy (Nordirland) die beste Tagesrunde spielte. Nicht für die beiden Schlussrunden konnte sich dagegen mit 149 Schlägen Alex Cejka (München) qualifizieren. An der Spitze spielte Rory McIlroy in einer anderen Liga. Der 22-Jährige egalisierte mit 131 Schlägen nach Runden von 65 und 66 Schlägen den Rekord nach zwei Runden von Tiger Woods (USA).

Der Gesundheitszustand von Radprofi Juan Mauricio Soler hat sich weiter verbessert. Der Kolumbianer war am Donnerstag während der sechsten Etappe der Tour de Suisse schwer gestürzt und wird seitdem im Kantonsspital von St. Gallen behandelt. Zwar befindet sich der Movistar-Fahrer weiter im künstlichen Koma, allerdings wurden weiterhin keine Hirndruckzeichen festgestellt, was als positives Zeichen gewertet wird. Solers behandelnde Ärzte verringerten außerdem seine Medikation leicht. Neben einem Schädel-Hirn-Trauma und Lungenproblemen waren bei Soler diverse Brüche sowie eine Schwellung des Gehirns diagnostiziert worden.

Matthias Rath und Totilas haben den ersten Titel gewonnen. Bei den deutschen Spring- und Dressur-Meisterschaften setzte sich der 26-Jährige aus Kronberg im Sattel des teuersten Dressurpferdes der Welt im Grand Prix Special durch. Das Paar siegte in Balve vor 2000 Zuschauern mit 83,417 Prozentpunkten und lag damit am Samstag klar vor Titelverteidigerin Isabell Werth aus Rheinberg mit El Santo (81,375). Auf Platz drei kam Anabel Balkenhol aus Rosendahl mit Dablino (79,00). Für Rath war es erst der sechste Auftritt mit dem schwarzen Hengst, der im Vorjahr mit dem Niederländer Edward Gal dreimal Weltmeister geworden war.

Angeführt vom Deutschland-Achter befindet sich die deutsche Ruder-Flotte beim Heim-Weltcup in Hamburg weiter auf der Erfolgswelle. Das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) baute bei schwierigen Windverhältnissen auf der Dove Elbe seine beeindruckende Siegesserie aus und zog als eines von insgesamt 18 deutschen Booten in die Finals der 14 olympischen Klassen am Sonntag ein. Der seit fast drei Jahren auf der olympischen 2000-m-Distanz ungeschlagene Achter verwies in Abwesenheit einiger Top-Nationen bei seinem 22. Sieg in Serie Polen auf Platz zwei.

Michael Phelps befindet sich einen Monat vor der WM in Shanghai (16. bis 31. Juli) offenbar weiter auf der Suche nach seiner Topform. Beim Grand-Prix in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien gewann der 14-malige Olympiasieger in 52, 41 Sekunden über 100 m Schmetterling, blieb dabei jedoch deutlich über seiner Saisonbestleistung (51,75) und auch über der Jahres-Weltbestzeit des Berliners Benjamin Starke (51,65). Der 25-jährige Phelps, der mit 49,82 Sekunden seit den Weltmeisterschaften in Rom 2009 den Weltrekord über diese Strecke hält, war dennoch nicht unzufrieden: "Ich kann mich eigentlich nicht beschweren, ich habe mich ganz gut gefühlt. Es ist besser als zu Jahresbeginn, auf den ersten 50 m habe ich defintiv mehr Power."

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