Sport kompakt:Rooney schießt ManU an die Spitze

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Manchester United besiegt dank Wayne Rooney den FC Liverpool, Luis Suarez sorgt dabei für einen neuen Eklat, in Altenberg holt Felix Loch den ersten WM-Titel für die deutschen Rodler, Skirennfahrerin Maria Höfl-Riesch scheidet im Slalom aus, Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks besiegen Minnesota, Roger Federer blamiert sich im Davis Cup. Sport kompakt

Fußball, Premier League: Dank Wayne Rooney steht Rekordmeister Manchester United zumindest für einen Tag an der Spitze der englischen Fußball-Liga. Im Duell gegen den Erzrivalen FC Liverpool, das ManU-Coach Alex Ferguson kurz vor Anpfiff als "größtes Spiel des Landes" bezeichnet hatte, erzielte Rooney beide Tore beim 2:1(0:0)-Heimsieg. Der englische Nationalspieler schraubte mit seinem Doppelschlag nach der Halbzeitpause (47. Minute/50.) sein Torekonto auf 17 Liga-Treffer.

Zwei Treffer in vier Minuten für ManU: Wayne Rooney. (Foto: Getty Images)

Den Anschlusstreffer für Liverpool schoss ausgerechnet Luis Suárez (80.), der im Hinspiel ManUnited-Kapitän Patrice Evra rassistisch beleidigt haben soll. Der Uruguayer bestritt sein erstes Spiel von Beginn an seit Ablauf seiner Acht-Spiele-Sperre, die er dafür als Strafe bekam. Suárez verweigerte zu Beginn des Spiels Evra den traditionellen Handschlag. Evra packte den uruguayischen Stürmer daraufhin aufgebracht am Arm. Im Gegenzug verweigerte United-Verteidiger Rio Ferdinand dem Südamerikaner den Handschlag. Mit dem Sieg nahmen die "Red Devils" erfolgreich Revanche für die Viertrunden-Pleite im FA-Cup bei den "Reds" (1:2) vor zwei Wochen. ManUnited hat nun 58 Zähler. Stadtrivale Manchester City (57) tritt zum Abschluss des 25. Spieltags am Sonntagabend bei Aston Villa an.

Wintersport, Rodeln: Olympiasieger Felix Loch hat seine fantastische Saison gekrönt und bei der Heim-WM den ersten Titel für die deutschen Rodler eingefahren. Der 22-Jährige war in Altenberg einmal mehr nicht zu schlagen und sicherte sich souverän sein drittes WM-Gold nach 2008 und 2009. Hinter Loch landeten der Russe Albert Demtschenko und der entthronte italienische Titelverteidiger Armin Zöggeler auf den weiteren Podestplätzen. Die Thüringer Johannes Ludwig als Vierter und Andi Langenhan als Fünfter verpassten knapp die Medaillen.

Wie im Weltcup, wo Loch nach fünf Erfolgen in sieben Rennen den ersten Gesamtsieg für einen deutschen Rodler seit Georg Hackl vor 22 Jahren im Visier hat, war der Berchtesgadener auch beim Saisonhöhepunkt eine Klasse für sich. Im ersten Lauf schockte der mit Startnummer eins angetretene Olympiasieger von Vancouver die gesamte Konkurrenz mit einem fulminanten Bahnrekord. Im zweiten Durchgang ließ Loch nichts mehr anbrennen und fuhr einen souveränen Sieg ein. Dagegen erfüllten sich die Medaillenhoffnungen der anderen deutschen Männer nicht. Ludwig glänzte zwar wie gewohnt am Start, musste sich am Ende aber mit dem vierten Rang begnügen. Noch hinter Langenhan kam der im ersten Lauf enttäuschende zweimalige Weltmeister David Möller nur auf den sechsten Platz.

Basketball, Bundesliga: Titelverteidiger Brose Baskets Bamberg bleibt in der Basketball-Bundesliga unangefochten. Im Top-Duell des 21. Spieltages deklassierte der Spitzenreiter den direkten Verfolger ratiopharm Ulm mit 102:74 und baute mit 38:4 Punkten den Abstand zu Ulm (34:8) auf vier Zähler aus. Die Artland Dragons (30:10) greifen erst am Sonntagnachmittag in Würzburg ein, verteidigten aber Rang drei vor ALBA Berlin (30:12), das mit dem 83:77-Arbeitssieg beim Tabellenletzen BG Göttingen zu den Dragons aufschloss. Nach dem Zittersieg in der Ballsporthalle Höchst haben die Skyliners Frankfurt mit dem 81:80 (72:72, 38:30) nach Verlängerung gegen die Phantoms Braunschweig wieder Anschluss gefunden. Am Tabellenende konnte TBB Trier mit dem 70:68 gegen Bayern München Boden gutmachen, während EnBW Ludwigsburg (65:73 bei Walter Tigers Tübingen) auf den vorletzten Plaz rutschte. LTi Gießen 46ers verlor trotz der 23 Punkte von Korjäger Barry Stewart 83:102 gegen Eisbären Bremerhaven mit dem starken Zachery Peacock (21).

Wintersport, Ski Alpin: Ski-Rennläuferin Marlies Schild hat im siebten Weltcup-Slalom der Saison bereits den sechsten Sieg gefeiert. Die Weltmeisterin aus Österreich setzte sich in Soldeu/Andorra in einer Gesamtzeit von 1:39,44 Minuten klar vor Frida Hansdotter aus Schweden (0,60 Sekunden zurück) durch. Dritte wurde Kathrin Zettel aus Österreich (0,86). Lena Dürr (Germering/1,44) fuhr als Siebte ihr bestes Weltcup-Ergebnis ein, insgesamt war es aber aus deutscher Sicht ein enttäuschendes Rennen. Christina Geiger aus Oberstdorf, Zweite des ersten Laufs, fädelte im Finale im Steilhang ein und stürzte. Doppel-Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch (Partenkirchen), die von einer Rippen- und Schulterverletzung beeinträchtigt war, schied bereits im ersten Durchgang aus. Barbara Wirth aus Lenggries und Veronika Staber (Samerberg-Törwang) kamen auf den Rängen 21 und 22 erstmals seit Januar 2011 wieder unter die besten 30 im Slalom. Lindsey Vonn (USA) schied bei der Weltcup-Premiere in Andorra wie Höfl-Riesch im ersten Lauf aus. Der Slalom war wegen der Wetterprognosen mit starken Windböen vorgezogen worden, am Sonntag soll der Riesenslalom stattfinden (9.45/12.45 Uhr).

Eishockey, Nationalmannschaft: Ohne Sieg und ohne Tor hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft den BelSwiss Cup in Minsk auf dem vierten und letzten Platz abgeschlossen. Das Team von Bundestrainer Jakob Kölliker verlor am Samstag das Spiel um Platz drei gegen die Schweiz 0:1 (0:1, 0:0, 0:0). Am Freitag hatte es ein 0:4 gegen Gastgeber Weißrussland gegeben. Für Kölliker ist das Kurzturnier die dritte Station der Testphase für die WM in Schweden und Finnland (4. bis 20. Mai) nach dem Deutschland Cup und den beiden erfolgreichen Spielen gegen Russland mit dem sogenannten Team Sotschi. Im April folgen im Rahmen der Euro Hockey Challenge dann jeweils zwei Spiele gegen Russland, Tschechien und Dänemark. Die Entscheidung am Samstag fiel bereits in der dritten Minute, als Michael Liniger der Siegtreffer für die Eidgenossen gelang. Im Tor stand diesmal Dennis Endras, nachdem am Freitag noch Dimitrij Kotschnew gespielt hatte.

Wintersport, Ski-Alpin: Der Schweizer Ski-Rennläufer Beat Feuz hat die Abfahrts-Premiere in Sotschi gewonnen. An seinem 25. Geburtstag setzte sich Feuz bei der ersten Fahrt auf der sehr anspruchsvollen Strecke der Olympischen Winterspiele 2014 in 2:14,10 Minuten vor dem Kanadier Benjamin Thomsen (0,27 Sekunden zurück) durch. Dritter wurde der Franzose Adrien Theaux (0,59). Andreas Sander aus Ennepetal zeigte eine gute Vorstellung und egalisierte als 16. (1,63) sein bestes Karriere-Ergebnis in der Königsdisziplin. Stephan Keppler aus Ebingen verzichtete wegen einer Entzündung an der Patellasehne auf einen Start auf der extrem eisigen und ruppigen "Rosa Chutor" in Krasnaja Poljana bei Sotschi.

Wintersport, Nordische Kombination: Björn Kircheisen ist beim Weltcup der Nordischen Kombinierer in Almaty (Kasachstan) erneut aufs Podest gelaufen. Der zweimalige Team-WM-Zweite lief wie schon vor einer Woche im italienischen Val di Fiemme auf den zweiten Platz. Nach dem Springen und dem 10-km-Langlauf lag der 28-Jährige aus Johanngeorgenstadt 6,9 Sekunden hinter dem Norweger Mikko Kokslien. Dritter wurde der Weltcup-Zweite Akito Watabe aus Japan vor Olympiasieger und Weltcup-Spitzenreiter Jason Lamy Chappuis aus Frankreich.

Tennis, Davis Cup: Schock für Roger Federer, Überraschung durch John Isner: Dank einer überraschenden Niederlage von Grand-Slam-Rekordgewinner Federer steht die Schweiz im Davis Cup vor dem Erstrunden-Aus. Die Nummer drei der Welt unterlag Isner auf dem Sandplatz in Fribourg in seinem ersten Erstrunden-Match im Davis Cup seit acht Jahren mit 6:4, 3:6, 6:7 (4:7), 2:6. Mit der Pleite endete auch Federers Serie von 15 Einzelsiegen im Davis Cup. Zuletzt hatte Federer "Fed-Express" 2003 gegen Lleyton Hewitt ein Davis-Cup-Einzel verloren. "So, wie ich heute gespielt habe, muss ich immer spielen. Das ist der Sieg meines Lebens", sagte Isner.

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Basketball, NBA: Dank einer überragenden Leistung von Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA bei den Minnesota Timberwolves 104:97 (56:45) gewonnen. Damit verbesserte der Titelverteidiger seine Saisonbilanz auf 16 Siege bei elf Niederlagen. Vor 17.119 Zuschauern im Target Center von Minneapolis erzielte Deutschlands Sportler des Jahres als bester Werfer der Mavs 33 Punkte und übertrumpfte damit sein Pendant im Team der Timberwolves, Kevin Love. Minnesotas Power Forward kam auf 32 Zähler.

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Eishockey, NHL: Eishockey-Nationalspieler Christian Ehrhoff hat mit den Buffalo Sabres in der Profiliga NHL den dritten Sieg in Folge gefeiert. Beim 3:2 (0:1, 0:0, 2:1) nach Penaltyschießen gegen die Dallas Stars stand Ehrhoff 26:02 Minuten auf dem Eis und war mit einer soliden Leistung und einer Vorlage zum 1:2-Anschlusstreffer maßgeblich an der Aufholjagd der Sabres beteiligt, die sich nach einem 0:2-Rückstand noch in die Verlängerung retteten. Den entscheidenden Penalty verwandelte Nathan Gerbe für Buffalo, das ohne Jochen Hecht auflief. Die Sabres verbesserten sich auf Platz elf in der Eastern Conference der NHL, liegen aber nach 54 von 82 Saisonspielen noch acht Punkte hinter einem Playoff-Platz.

Wintersport, Bob: Bobpilotin Cathleen Martini vom SC Oberbärenburg hat zum ersten Mal in ihrer Laufbahn den Gesamtweltcup gewonnen. Der Weltmeisterin reichte zum Gewinn der Kristallkugel ein fünfter Rang beim Weltcupfinale in Calgary, um Seriensiegerin Sandra Kiriasis, abzulösen. Kiriasis hatte den Wettbewerb neun Mal in Serie gewonnen. In der Endabrechnung siegte Martini mit insgesamt 1655 Punkten vor Anja Schneiderheinze aus Winterberg, die in Calgary Zweite hinter der kanadischen Olympiasiegerin Kaillie Humphries wurde. Kiriasis feierte mit Rang drei eine gute WM-Generalprobe.

Wintersport, Eisschnelllauf: Claudia Pechstein hat am Samstag zum Auftakt des Eisschnelllauf-Weltcups in Hamar enttäuscht und über die ungeliebte 1500-Meter-Strecke nur den 18. Rang belegt. In mäßigen 2:01,13 Minuten musste die 39-jährige Berlinerin damit die schlechteste Platzierung seit ihrem Comeback nach zweijähriger Sperre in Kauf nehmen. Bereits vor dem Rennen hatte Pechstein mitgeteilt, dass sie sich aufgrund eines Infekts in der vergangenen Woche nicht in Bestform befinde. Der Sieg auf der Olympiabahn von 1994 ging an die Niederländerin Ireen Wüst, die sich im direkten Duell gegen die Weltcup-Führende Christine Nesbitt aus Kanada durchsetzte.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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