Sport kompakt:Gomez: Fit für Inter Mailand

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Bayern-Stürmer meldet sich gesund für die Champions League, Inter Mailand bangt um Lúcio und Sneijder. Der AS Rom sucht einen neuen Trainer, Felix Sturm bleibt Box-Weltmeister im Mittelgewicht. Sport kompakt

Mit Nationalstürmer Mario Gomez kann der deutsche Fußball-Rekordmeister FC Bayern München das Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League bei Titelverteidiger Inter Mailand angehen. "Das Sprunggelenk war etwas dick, aber es ist wieder okay. Es dürfte kein Problem sein", sagte der Angreifer am Montag zwei Tage vor dem Auswärtsspiel in Italien. Gomez hatte am Samstag beim 3:1-Sieg des FC Bayern beim FSV Mainz 05 einen Schlag abbekommen. "Wir wollen in Mailand ein sehr, sehr gutes Ergebnis erzielen für das Rückspiel. Wir wollen uns eine gute Ausgangsposition verschaffen", erklärte der Offensivspieler.

Inter Mailand indes bezwang am 26. Spieltag der italienischen Serie A das Mittelklasse-Team von Cagliari Calcio mit 1:0 (1:0). Winter-Zugang Andrea Ranocchia erzielte in der siebten Minute den Siegtreffer zum siebten Heimsieg in Folge. "Es war sehr mühsam, das hätte ich nach dem frühen Tor nicht erwartet", sagte Inter-Trainer Leonardo. Der Einsatz von Ex-Bayern-Verteidiger Lucio und von Mittelfeldspieler Wesley Sneijder am Mittwoch (20.45 Uhr) im Giuseppe-Meazza-Stadion ist noch fraglich, auf Diego Milito, Doppeltorschütze beim 2:0-Sieg im Finale vor neun Monaten, muss Leonardo verzichten. "Bayern ist ein großartiges Team, aber das sind wir auch. Wenn wir alle Profis zur Verfügung haben, können wir unserem Gegner auch Angst machen", sagte der Coach. Vereinschef Massimo Moratti hat indes "enormen Respekt" vor den Bayern. Das erneute Aufeinandertreffen der Vorjahresfinalisten sei "eine Gelegenheit, die die Münchner nach dem verloren gegangenen Finale freuen wird. Das wird ein hartes Duell", sagte er der Welt am Sonntag.

Derweil trat Claudio Ranieri am Sonntag als Trainer des AS Rom zurück. Zuvor hatte die Roma nach einer 3:0-Führung beim FC Genua noch mit 3:4 (2:0) verloren und war nach der dritten Ligapleite in Folge auf den achten Platz der Serie A abgerutscht. "Ich habe immer an das Gute in der Mannschaft geglaubt. Nun ist es aber an der Zeit, ein Zeichen zu setzen. Nach dem Schlusspfiff habe ich mich in der Kabine bei der Mannschaft bedankt und meinen Rücktritt verkündet", sagte Ranieri der Nachrichtenagentur ANSA. Der 57 Jahre alte Ranieri war seit 2009 Trainer bei den Römern. Spitzenreiter AC Mailand gewann mit 2:1 (1:0) bei Chievo Verona und behauptete mit 55 Punkten seine Tabellenführung vor dem SSC Neapel (52) und Inter (50). Neapel gewann gegen Catania Calcio mit 1:0 (1:0). Juan Camilo Zuniga erzielte den einzigen Treffer für die Gastgeber. Der deutsche Alexander Merkel wurde bei Milan in der 73. Minute ausgewechselt.

Der FC Barcelona hat seinen Fünf-Punkte-Vorsprung auf Real Madrid behauptet. Die Katalanen gewannen am Sonntagabend gegen Athletic Bilbao mit 2:1 (1:0). David Villa (4. Minute) hatte den Titelverteidiger in Führung gebracht, Andoni Iraoli per Elfmeter für den zwischenzeitlichen Ausgleich gesorgt (50.). Den entscheidenden Treffer für Barca erzielte Lionel Messi (78.) mit seinem 25. Saisontor. Mit 65 Punkte führt Barcelona die Tabelle in der spanischen Fußball-Meisterschaft vor Real (60) und Schalkes Champions-League-Gegner Valencia (48). Real Madrid gewann nach Toren von Karim Benzema (6.) und Ricardo Carvalho (41.) gegen den Abstiegskandidaten UD Levante 2:0. Özil wurde in der 76. Minute für den Brasilianer Kaka eingewechselt. Sein Nationalmannschaftskollege Sami Khedira spielte dagegen durch. Der FC Valencia, Gegner des Vizemeisters Schalke 04 in der Champions League, kam zum Auftakt des 24. Spieltages gegen Sporting Gijon nicht über ein 0:0 hinaus.

Spitzenreiter EHC Wolfsburg hat am 53. Spieltag in der Deutschen Eishockey Liga

(DEL) kurz vor Spielende einen bereits sicher geglaubten Sieg verschenkt. Am Sonntagabend verlor die Mannschaft von Pavel Gross das Niedersachsen-Derby beim Erzrivalen und Meister Hannover Scorpions durch zwei Gegentreffer in der Schlussphase mit 1:2 (0:0, 1:0, 0:2). Mit 86 Punkten bleibt Wolfsburg aber Tabellenführer vor den Eisbären Berlin (80), die mit 0:2 (0:1, 0:1, 0:0) bei den Nürnberg Ice Tigers unterlagen. Dagegen haben die Scorpions als Tabellenneunter einen wichtigen Schritt in Richtung Play-offs getan. Hannovers Trainer Anton Krinner sagte: "Meine Mannschaft hat sich nicht aufgegeben und bis zum Erbrechen gekämpft. Wolfsburg ist die beste Mannschaft der Liga, heute sind sie in Schönheit gestorben." Aufsteiger EHC München behielt im bayerischen Derby beim ERC Ingolstadt mit 3:2 (1:1, 0:1, 1:0, 1:0) nach Penaltyschießen die Oberhand und darf als Fünfter weiter vom Einzug in die Play-offs träumen.

Das Achtelfinale der Handball-Champions-League dominieren die Deutschen: Nach dem HSV Hamburg zogen auch der THW Kiel, die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt in die K.o.-Phase ein. Der THW siegte am drittletzten Gruppenspieltag mit 28:26 (12:16) bei Chambery Savoie HB (Frankreich) und sicherte sich ebenso den vorzeitigen Einzug in die Runde der letzten 16 wie die Rhein-Neckar Löwen. Den Badenern reichte gegen Rekordgewinner FC Barcelona ein 38:38 (22:17) für das Weiterkommen. Die Flensburger feierten gegen das spanische Spitzenteam Ciudad Real in der heimischen "Hölle Nord" nach einer überragenden kämpferischen Leistung einen 25:23 (11:10)-Sieg und holten damit den notwendigen letzten Punkt für den Einzug ins Achtelfinale.

125 Jahre nach dem Siegeszug der Blackburn Rovers hat der FC Chelsea eine Chance ausgelassen, Geschichte zu schreiben. Der FA-Cup-Gewinner von 2009 und 2010 verlor sein Wiederholungsspiel der vierten Runde gegen den FC Everton mit 3:4 im Elfmeterschießen. Damit bleiben die Rovers das letzte Team, das die älteste Fußball-Trophäe der Welt dreimal in Serie geholt hat - nämlich von 1884 bis 1886. "Das ist Fußball", sagte Teammanager Carlo Ancelotti: "Wenn man nicht die gewünschten Ergebnisse erreicht, gerät der Trainer unter Druck. Wir müssen uns sammeln und erholen, um in der Champions League angreifen zu können." Dort werden die Blues am Dienstagabend vom FC Kopenhagen im Achtelfinale gefordert. Nicolas Anelka und Ashley Cole verschossen ihre Elfmeter, nachdem Leighton Baines für Evertons "Toffees" erst in der letzten Minute der Verlängerung zum 1:1 ausgeglichen hatte. Für Chelsea hatte Frank Lampard (104.) getroffen. Für Everton öffnet sich nun das Feld, im Achtelfinale geht es gegen den zweitklassigen FC Reading. Derweil nimmt England traurig Abschied von den Pokalhelden des fünftklassigen Klubs Crawley Town, der nur 0:1 bei Manchester United verlor - vor 74.778 Zuschauern. Wes Brown (28.) traf für den haushohen Favoriten in Old Trafford zum Sieg. Auch Robert Huth steht im Viertelfinale. Der frühere Nationalspieler bezwang mit Stoke City den Drittligisten Brighton and Hove Albion souverän mit 3:0. Dagegen blamierte sich der FC Arsenal vier Tage nach dem berauschenden 2:1-Sieg in der Champions League. Beim Drittligisten Leyton Orient kamen die Gunners nicht über ein 1:1 hinaus und müssen nun ins Wiederholungsspiel. Der Sieger trifft im Viertelfinale auf Manchester United.

Nach einer Serie von 13 Spielen ohne Niederlage hat der OSC Lille in der französischen Fußball-Meisterschaft wieder verloren. Die Spieler aus dem nordfranzösischen Bergbaurevier unterlagen am Sonntagabend beim HSC Montpellier mit 0:1 (0:0), bleiben aber auch nach der 24. Runde mit 45 Punkten Tabellenführer der Ligue 1. Den Abstand auf den Spitzenreiter konnten allerdings sowohl der Meister Olympique Marseille, der frühere Serien-Champ Olympique Lyon sowie auch Paris Saint-Germain reduzieren. Alle drei Vereine gewannen ihre Spiele.

FC Bayern: Einzelkritik
:Gewinner in Winterklamotten

Ein Abwehrspieler mit Ukraine-gelben Tretern, ein Mittelfeldmann mit roten Handschuhen und ein Angreifer, der aussieht wie ein Duracell-Häschen. Die Bayern in der Einzelkritik.

Maik Rosner, Mainz

Vor der Rekordkulisse von 12.200 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle haben die Basketballer des FC Bayern München das Topspiel der 2. Liga Pro A gegen die Baskets Würzburg mit 82:75 gewonnen. Die Mannschaft von Bundestrainer Dirk Bauermann, die nach der Niederlage im Hinspiel gegen Würzburg zuletzt 14 Spiele in Folge gewonnen hatte, bleibt nach der kampfstarken Vorstellung Tabellenführer. Neun Spieltage vor dem Saisonende steht dem Aufstieg wohl nichts mehr im Wege.

Felix Sturm bleibt Superweltmeister im Mittelgewicht. Der 32 Jahre alte Kölner besiegte am Samstagabend in Stuttgart den Amerikaner Ronald Hearns in einer freiwilligen Titelverteidigung durch Technischen K.o. in der siebten Runde. Für Sturm war es der zweite Kampf als selbstständiger Box-Unternehmer, nachdem er sich zu Beginn 2010 vom Hamburger Universum-Stall getrennt hatte. Sturm hat nunmehr 35 von 38 Profi-Kämpfen gewonnen und besitzt den Titel der World Boxing Association (WBA) seit April 2007. Der boxerisch limitierte Hearns war wie erwartet keine Herausforderung für den Weltmeister. Der Sohn des einstigen fünffachen Weltmeisters Thomas "Hitman" Hearns konnte den technisch versierten Sturm nicht einmal ansatzweise gefährden und nahm seine zweite Niederlage im 28. Kampf hin. Das Mittelgewicht bleibt damit eine deutsche Domäne. Neben Sturm haben Sebastian Zbik (Schwerin) den WBC-WM-Gürtel und Sebastian Sylvester (Greifswald) den IBF-WM-Titel inne.

Silber für das Geburtstagskind und den zeitgleichen WM-Debütanten: Die Bobpiloten Thomas Florschütz (Riesa) und Manuel Machata (Potsdam) haben Gastgeber Deutschland bei der Heim-WM in Königssee die Medaillen Nummer zwei und drei beschert. Einen Tag nach dem Triumph von Cathleen Martini (Oberbärenburg) mussten sich der Olympiazweite Florschütz mit Top-Anschieber Kevin Kuske im Zweier und Shootingstar Machata mit Bremser Andreas Bredau nur dem Russen Alexander Subkow um 18 Hunderstelsekunden geschlagen geben.

Der Australier Aaron Baddeley geht beim PGA-Turnier im kalifornischen Pacific Palisades als Spitzenreiter in die letzte Runde. Der 29-Jährige spielte am dritten Tag auf dem Par-71-Kurs vor den Toren von Los Angeles eine 67 und übernahm mit insgesamt 203 Schlägen die Führung vor den beiden schlaggleichen Amerikanern Kevin Na und Fred Couples (jeweils 204 Schläge). Der Münchner Alex Cejka war wegen erneuter Rückenprobleme bereits nach elf Löchern der zweiten Runde ausgestiegen. Der 40-Jährige lag zu diesem Zeitpunkt fünf Schläge über Par und hatte damit nur noch geringe Chancen auf den Cut.

Nach der 0:4-Pleite beim Hamburger SV ist der Mannschaftsbus von Werder Bremen bei der Heimkehr nach Bremen von Fans gestoppt worden. Rund 250 Anhänger warteten am frühen Samstagabend an der Rampe zum Weser-Stadion auf die Mannschaft von Werder Bremen. Nach Vereinsangaben stellten sich Clubchef Klaus Allofs, Trainer Thomas Schaaf sowie Mannschaftskapitän Torsten Frings und seine Vertreter Per Mertesacker, Clemens Fritz und später die gesamte Mannschaft den Anhängern und tauschten sich in einem sachlichen Gespräch aus. "Es ist absolut korrekt, wie die Fans sich Gehör verschafft haben. Man hat ihnen die große Sorge um die aktuelle Situation bei Werder deutlich angemerkt", erklärte Allofs. Er zeigte vollstes Verständnis für die Aktion, die sehr friedlich abgelaufen sei. "Die Art und Weise" wie sie das vorgebracht hätten, sei positiv und auch mutmachend gewesen, stellte Allofs fest. Mit Sprechchören und Gesängen wie "Wir sind Bremen", "Niemals zweite Liga" und "Thomas Schaaf, du bist der beste Mann" hätten die Fans ihr Team in die Nacht entlassen.

Claudia Pechstein hat bei ihrem internationalen Comeback in Salt Lake City auch über die 1500 Meter überrascht. Die Berlinerin gewann am Samstagnachmittag (Ortszeit) beim Weltcup im Olympia Oval in 1:55,38 Minuten die B-Gruppe und qualifizierte sich somit für das Weltcup-Finale in zwei Wochen in Heerenveen. Zudem hat sie sich drei Tage vor ihrem 39. Geburtstag über das Time-Ranking der zehn Zeitschnellsten auch das Ticket für die Einzelstrecken-Weltmeisterschaft vom 10. bis 13. März in Inzell gesichert. Bereits am Freitag war Pechstein nach zweijähriger Sperre wegen überhöhter Blutwerte über die 5000 Meter die drittschnellste Zeit gelaufen und hatte sich auf dieser Strecke ebenfalls für Heerenveen und Inzell qualifiziert.

Der NBA droht nach wie vor der Ausfall der kommenden Saison. Die Besitzer und Spieler der nordamerikanischen Basketball-Profiliga haben bei ihren Verhandlungen keinen nennenswerten Fortschritt erzielt. "Es klafft eine große Lücke zwischen uns", sagte NBA-Boss David Stern am Rande des All-Star-Wochenendes in Los Angeles. Stern sieht Parallelen zur Saison 1998/99, als die ersten 32 Spiele einem Streik zum Opfer fielen. "Allerdings sind wir diesmal schlauer als damals. Wir wissen jetzt, wie sich das anfühlt", sagte Stern. Die mächtige Spielergewerkschaft NBPA wehrt sich gegen die von den Besitzern geforderten Gehaltskürzungen. Dagegen verweisen die 30 Teambesitzer auf ein Minus von 350 Millionen Dollar, das die Liga in der laufenden Saison wegstecken müsse und das einen Sparkurs unumgänglich mache. Kommt es zu keiner Einigung, könnte die komplette Saison 2011/2012 ins Wasser fallen. Er rechne "zu 99 Prozent" mit einem Lockout, also einer Aussperrung seiner Spieler, sagte Gewerkschaftschef Billy Hunter: "Ich sehe nicht, dass die Liga uns entgegenkommt. Daher bereiten wir uns auf einen Lockout vor, wir haben keine andere Wahl."

Ausschreitungen und Schlägereien haben im griechischen Fußball-Gipfel den 2:1-Derbysieg von Tabellenführer Olympiakos Piräus gegen den Zweiten Panathinaikos Athen überschattet. Bei den stürmischen Jubelfeiern der Olympiakos-Fans direkt nach Spielende auf dem Platz wurden mehrere Panathinaikos-Profis von Hooligans attackiert. Die Polizei musste Sondereinheiten einsetzen, um Ordnung wiederherzustellen, berichtete das griechische Fernsehen am Sonntagmorgen. Ernsthaft verletzt wurde niemand. Sieben Spieltage vor Ende der Saison führt Olympiakos Piräus mit 60 Punkten die Tabelle deutlich vor Panathinaikos Athen (50) an und hat den Titel so gut wie sicher. Panathinaikos Athen protestierte, dass der Schiedsrichter ein vermeintlich reguläres Tor für Panathinaikos nicht zählte und einen Elfmeter nicht gab, dagegen ein Abseitstor von Olympiakos gelten ließ.

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