Sport kompakt:60 Millionen Euro für Samuel Eto'o

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Ein russischer Erstligist lockt den Stürmer mit einem kollossalen Gehalt, Beachvolleyballer starten erfolgreich in die EM, Torhüter Fabian Giefer befindet sich auf dem Weg der Besserung. Sport kompakt

Der russische Erstligist Anschi Machatschkala lockt nach Medienangaben Inter Mailands Stürmer Samuel Eto'o mit einem Netto-Gehalt von insgesamt 60 Millionen Euro für die nächsten drei Jahre. Vertreter des Fußball-Clubs verhandeln seit Dienstag mit den Beratern des Kameruner Nationalspielers und Inter-Managern in Mailand. Inter-Präsident Massimo Moratti bezeichnete das Angebot der Russen als "interessant". Anschi soll nach italienischen Medienangaben Inter zunächst eine Ablösesumme von 15 Millionen Euro geboten haben, Inter verlange jedoch 40 Millionen Euro. Derzeit stehe eine Einigung auf 30 Millionen Euro im Raum. Inters Sportdirektor Marco Branca ließ nach den ersten Gesprächen durchblicken, dass die Verhandlungen bereits weit gediehen sind, eine Einigung aber noch nicht erzielt sei.

Soll von Inter Mailand nach Russland wechseln: Angreifer Samuel Eto'o. (Foto: dpa)

Fed-Cup-Spielerin Julia Görges ist beim WTA-Turnier in Toronto in der zweiten Runde ausgeschieden. Görges, die zum Auftakt der mit 2,05 Millionen Dollar dotierten Veranstaltung die ehemalige Weltranglistenerste Jelena Jankovic (Serbien/Nr. 15) überraschend deutlich mit 6:1, 6:3 geschlagen hatte, unterlag der Amerikanerin Serena Williams mit 1:6, 6:7 (7:9).

Die Beach-Volleyballer Julius Brink und Jonas Reckermann haben gleich zum Auftakt der EM in Norwegen ihre Medaillenansprüche untermauert. Die Weltmeister von 2009 blieben am Mittwoch in Kristiansand gegen die letztjährigen EM-Zweiten Clemens Doppler/Matthias Mellitzer aus Österreich beim 2:0 (21:18, 21:15) ohne Satzverlust. "Ich hätte gerne etwas ausgeschlafen und nicht so früh gespielt", sagte Reckermann. Weitere Vorrunden-Gegner für das deutsche Top-Duo, das noch auf seine erste gemeinsame EM-Medaille wartet, sind am Donnerstag die Türken Selcuk Sekerci/Volkan Gögtepe und am Freitag die Niederländer Jon Stiekema/Christiaan Varenhorst.

Die Fifa hat die sechs "falschen" Schiedsrichter, die im Februar zwei Länderspiele im türkischen Antalya manipuliert haben sollen, lebenslang gesperrt. Die Offiziellen aus Ungarn und Bosnien-Herzegowina hatten am 9. Februar die Testspiele Bulgarien gegen Estland (2:2) und Bolivien gegen Lettland (1:2) geleitet. Beim 2:2 zwischen den von Lothar Matthäus trainierten Bulgaren und Estland waren alle vier Treffer durch Strafstöße gefallen. Die Tore beim Sieg für Lettland fielen ebenfalls alle per Elfmeter. Wie die Fifa bestätigte, stehen die sechs Offiziellen Sinisa Zrnic, Kenan Bajramovic und Rizah Ridalovic (Bosnien-Herzegowina) sowie Kolos Lengyel, János Csák und Krisztián Selmeczi (Ungarn) nicht auf der Liste der offiziellen Fifa-Referees und waren demnach auch nicht für die beiden Partien angesetzt worden.

Der Hamburger SV hat ein Angebot des italienischen Rekordmeisters Juventus Turin für den niederländischen Nationalspieler Eljero Elia abgelehnt und einen Verkauf des Offensivallrounders ausgeschlossen. "Wir wollen Eljero Elia nicht abgeben und haben auch keine Not, ihn zu verkaufen. Er ist ein ganz wichtiger Spieler für uns", wird HSV-Sportchef Frank Arnesen auf der Homepage der Hamburger zitiert. Die Hanseaten bestätigten den Eingang einer offiziellen Offerte aus Turin. Diese habe den Verein am Dienstagabend erreicht. Spekulationen zufolge soll Juventus, das bereits seit gut einem Jahr immer wieder um die Dienste Elias wirbt, rund sieben Millionen Euro Ablöse für den WM-Teilnehmer geboten haben.

Die Nationalmannschaft Kasachstans ist am Mittwoch bei einem Testspiel in der Hauptstadt Astana nicht über ein Unentschieden gegen Syrien hinausgekommen. Deutschlands Gruppengegner bei der Qualifikation zur Fußball-EM 2012 in Polen und der Ukraine sowie zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien trennte sich 1:1 von den Syrern, die in der FIFA-Weltrangliste auf Rang 104 und damit 22 Plätze besser eingestuft sind als Kasachstan. Die DFB-Elf hatte sich in der EM-Qualifikation mit zwei deutlichen Siegen (3:0 und 4:0) gegen den 126. der Weltrangliste durchgesetzt und wird in der WM-Qualifikationsgruppe C ab September 2012 erneut zweimal auf die Kasachen treffen.

Torhüter Fabian Giefer vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen ist auf dem Weg der Besserung. "Er ist aus dem Krankenhaus raus und wieder zuhause", sagte Leverkusens Pressesprecher Dirk Mesch: "Die Erinnerungslücken haben sich fast vollständig gefüllt." Das einzige, das noch fehle, sei das Spiel am Sonntag. Giefer hatte sich bei der 0:2-Auftaktniederlage des Vizemeisters beim FSV Mainz 05 eine Gehirnerschütterung zugezogen. Der Youngster hatte nach dem Spiel erklärt, er könne sich an nichts mehr erinnern. "Ich habe einen kompletten Filmriss. Ich kann mich weder an unsere Vorbereitung auf das Spiel, an das Hotel in Mainz, nicht einmal an unser Trainingslager im Zillertal erinnern. Mit fehlt da ein Monat Erinnerung", hatte der 21-Jährige dem Kölner Express gesagt. Bayer hat auf das aktuelle Torhüterproblem reagiert und den 19-jährigen Bernd Leno vom Liga-Konkurrenten VfB Stuttgart auf Leihbasis bis zum 31. Dezember 2011 verpflichtet.

Tiger Woods muss den nächsten persönlichen Rückschlag hinnehmen. Der Schweizer Uhren-Hersteller Tag Heuer hat den nach zehn Jahren auslaufenden Sponsoring-Vertrag mit dem Amerikaner nicht verlängert. Das teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das Engagement Tag Heuers brachte Woods nach Schätzungen knapp zehn Millionen US-Dollar pro Jahr ein. Bereits seit Dezember 2009 verzichtete die Firma in den USA auf Werbung mit dem Konterfei Woods', nachdem pikante Details aus dem Privatleben des Golfers an die Öffentlichkeit gedrungen waren.

Der türkische Erstligist Besiktas Istanbul versucht weiter, den NBA-Lockout auszunutzen und sich mit Stars aus der nordamerikanischen Basketball-Profiliga zu verstärken. Derzeit verhandelt der Klub mit Kevin Durant von den Oklahoma City Thunder über einen Wechsel. Zuvor hatte der Klub bereits Deron Williams (New Jersey Nets) unter Vertrag genommen und Interesse an Superstar Kobe Bryant (Los Angeles Lakers) gezeigt. "Die türkische Option ist sehr faszinierend", sagte Aaron Goodwin dem amerikanischen TV-Sender ESPN. Der Durant-Agent hat sich bereits mit Besiktas-Verantwortlichen getroffen, lotet allerdings auch mögliche Engagements in Spanien und Russland aus. "Wir denken auch an andere Länder, aber es gibt noch keine Vereinbarung. Wir suchen nach der bestmöglichen Lösung", so Goodwin.

Triathlon-Doppelweltmeister Michael Raelert hat seine für Sonntag geplante EM-Titelverteidigung im Halb-Ironman auf Anraten der Ärzte abgesagt. Zuvor hatte der Rostocker aus gesundheitlichen Gründen bereits auf sein Debüt beim Ironman in Frankfurt verzichtet. "Die Risiken von Langzeitschäden im muskulären Bereich sind zu groß. Nach Rücksprache mit meinem Bruder und Trainer verzichte ich auch auf den Hawaii-Start im Oktober", sagte der 31-Jährige am Mittwoch. Der jüngere der beiden Triathlon-Brüder laboriert an einer langwierigen Blockade im Beckenbereich. Michael Raelert will stattdessen bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft am 11. September in Las Vegas an den Start gehen. Die World Triathlon Corporation hat dem Hansestädter dafür eine Wildcard gegeben.

Eine nicht korrekt geprüfte Wettkampfanlage kostet Stabhochspringer Björn Otto womöglich das WM-Ticket. Die 5,80 Meter, die der 33-Jährige vom LAV Bayer Uerdingen/Dormagen am 2. August beim internationalen Meeting in Landau überquerte, können nicht anerkannt werden. "Der Anlaufsteg muss mit Laser genau vermessen werden, denn für das Gefälle gibt es einen Grenzwert. Dieser Nachweis fehlt. Nach den DLV-Regeln war das in Landau also eine nicht korrekte Anlage", sagte Manfred Mamontow vom Referat Veranstaltungsmanagement des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Die Leistung Ottos könne deshalb nicht anerkannt werden. "Darüber haben wir den Veranstalter, den Athleten und den Weltverband bereits am Montag informiert", erklärte der stellvertretende Referatsleiter. Auf das technische Versäumnis sei der DLV erst durch eine Nachfrage des Weltverbandes IAAF aufmerksam geworden.

Der chinesische Basketball-Star Yao Ming könnte schon im kommenden Jahr als erster Asiat in die Hall of Fame der nordamerikanischen Profiliga NBA aufgenommen werden. Der ehemalige Profi der Houston Rockets, der seine Karriere im vergangenen Monat wegen hartnäckiger Verletzungsprobleme beendet hatte, wurde von einem Journalisten aus seienr Heimat als Kandidat vorgeschlagen und vom zuständigen Gremium akzeptiert. Die "Chinesische Mauer", wie der 2,29-Meter-Riese Fans genannt wird, kann es allerdings vorerst nur als "Förderer des Spiels" in die Ruhmeshalle schaffen. Als Spieler wird der 30-Jährige frühestens fünf Jahre nach seinem Karriereende aufgenommen.

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