Spektakuläres 1:1 in Bremen:Kohfeldt stellt um

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Taktischer Kniff des Trainers rettet Werders einen Punkt gegen Hoffenheim. In einem spektakulären Spiel geraten die Tore hüben wie drüben fast im Minutentakt in Gefahr. Die Gäste wirkten spielerisch reifer, aber Werder hielt dagegen.

Der SV Werder Bremen hat im Duell mit der TSG 1899 Hoffenheim eine bessere Position im Kampf um die Europapokal-Plätze verpasst. In einem flotten Bundesliga-Duell trennten sich die beiden spielfreudigen Teams am Mittwochabend mit 1:1 (0:1). Vor 40 003 Zuschauern im Weserstadion brachte Leonardo Bittencourt die Gäste an seinem 25. Geburtstag in Führung (31.), Theodor Gebre Selassie glich für die Platzherren aus (57.). Für die Gäste war es das fünfte Remis hintereinander. Bremen verpasste trotz starker zweiter Halbzeit die Chance, an den Kraichgauern vorbeizuziehen. In der Schlussphase ließ der eingewechselte Milot Rashica zwei große Chancen für die Gastgeber aus.

Der Vergleich zweier für Offensivfußball bekannter Bundesligisten versprach einen hohen Unterhaltungswert. Und tatsächlich: Nach behäbigem Start gewann die Partie bald an Rasanz. Phasenweise gerieten die Tore hüben wie drüben im Minutentakt in Gefahr. Bremens Yuya Osako (12.) und der Hoffenheimer Nico Schulz (13.) etwa trafen das Außennetz. Die Kraichgauer wirkten spielerisch reifer, aber Werder zeigte Qualitäten vor allem bei Kontern. Der wieder erstarkte Kapitän Max Kruse hätte 1899-Schlussmann Oliver Baumann mit einem Freistoß aus spitzem Winkel ins kurze Eck beinahe überrascht (25.). Schulz machte immer wieder Druck auf der linken Hoffenheimer Angriffsseite. Mit einem klugen Pass von der Grundlinie bereitete der Nationalspieler den Führungstreffer von Bittencourt vor und unterstrich damit auch seine Ambitionen bei Bundestrainer Joachim Löw.

Kurz vor dem Seitenwechsel landete ein Kopfball des Bremers Theodor Gebre Selassie auf der Latte von Baumanns Tor. "Beide Mannschaften spielen mit offenem Visier", lobte der frühere Werder-Kapitän Clemens Fritz in der Pause beim Sender Sky. Bremens Trainer Florian Kohfeldt, der auf den am Sprunggelenk verletzten Nuri Sahin verzichten musste, reagierte auf den Rückstand und stellte im zweiten Abschnitt von Vierer- auf Dreikette in der Abwehr um. Und Werder erhöhte damit auch gleich den Druck. Mittelfeldspieler Kevin Möhwald übernahm dabei eine führende Rolle. Die verdiente Konsequenz: Gebre Selassies Kopfballtreffer zum Ausgleich nach einer Flanke von Ludwig Augustinsson.

Der Tscheche Gebre Selassie betrieb mit dem Tor auch Wiedergutmachung für seinen Fehler vor der Hoffenheimer Führung. Die Gäste, die in der Champions League zuletzt hoch belastet waren, verloren an Schwung und agierten zu passiv. Gefährlich wurde es für Kohlfeldts Team noch einmal, als der Kroate Andrej Kramaric an Jiri Pavlenka scheiterte (83.).

© SZ vom 20.12.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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