Sicherheit:"Null Pyro"

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Der Bayerische Fußball-Verband will Ausschreitungen verhindern. Genauso wie Münchens Oberbürgermeister, der sich vorsorglich an die Sechzig-Fans gewandt hat und dem Klub mit dem Rauswurf aus dem Stadion droht.

Von Christoph Leischwitz

Keine Frage, es wird laut werden, in Memmingen, in Buchbach und allen anderen Stadien, in denen die Sechziger nun ihr viel beachtetes Regionalliga-Dasein fristen werden, und natürlich wird die Stimmung bei den Heimspielen im Grünwalder Stadion mehr als nur viertligatauglich sein. Die Frage ist nur, ob es irgendwann zu laut wird. Und ob Stadion-Anwohner, Liga-Verantwortliche oder andere Vereine nicht vielleicht einen Grund bekommen, den Sechzigern mit Sanktionen zu drohen.

Die Probleme mit Gewalt und Pyrotechnik in und um den Stadien mag kein exklusives 1860-Problem sein, und selbst dort handelt es sich nur um eine kleine Minderheit, die bisweilen für Ärger sorgt. Doch es gibt sie eben, die Vorgeschichte, und diese betrifft nicht nur jenen letzten 1860-Abend in der Fröttmaninger Arena, an dem die Sechziger aus der zweiten Liga abstiegen. Selbst im Zuge von U21-Spielen in der Regionalliga gab es immer wieder Ausschreitungen, am meisten freilich im Rahmen der so genannten kleinen Derbys mit dem FC Bayern München II. Und so haben nun schon verschiedene Seiten vorauseilend das Thema aufgegriffen und an gewaltbereite Fans appelliert, sich zusammenzureißen. "Ich habe keinen Bock auf Spielabbruch", sagte der Rückkehrer Timo Gebhart zur Bild.

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hatte Anfang der Woche das Thema Sicherheit in kleineren Fußballstadien aufgegriffen. Bei einer Sommertagung mit allen 19 Vereinen habe man sich auf eine klare Vorgehensweise gegenüber Randalierern verständigt. "Null Pyro. Null Gewalt. Ich setze auf das Verständnis und die Vernunft der Fans und hoffe, dass wir ebenso stimmungsvolle wie friedliche Spiele erleben", sagt Verbands-Spielleiter Josef Janker.

Sollte es zum Einsatz von Pyrotechnik kommen, baut der Verband wie in den vergangenen Jahren weiter auf einen Stufenplan. Bereits beim ersten Vorfall unterbricht der Schiedsrichter die Partie, bis sich die Lage wieder beruhigt hat. "Wenn es brennt, wird nicht gespielt", betont Janker. Selbst die 1860-Ultras rufen nun die eigenen Fans auf, für ein positives Image in Bayern zu sorgen.

Speziell an Sechzig-Fans hatte auch Münchens Bürgermeister Dieter Reiter eine klare Ansage gemacht: Für den Fall regelmäßiger Randale kündigte er einen Rauswurf aus dem städtischen Stadion an. Weil in der Region für den TSV kein anderes viertliga-taugliches Stadion zur Verfügung steht, würde ein Rauswurf nicht weniger als die Heimatlosigkeit bedeuten.

© SZ vom 13.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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