Sebastian Deisler:Schnelles Comeback

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Aufatmen nach dem Schock: Der Nationalspieler soll schon bald wieder am Mannschaftstraining des Rekordmeisters teilnehmen können.

"Wir haben vom Arzt die Info bekommen, dass er nächste Woche wieder ins Training einsteigen kann", bestätigte Pressechef Markus Hörwick.

Um den im Vorjahr an Depressionen erkrankten und seit Anfang dieser Woche wieder unter gesundheitlichen Problemen leidenden 24 Jahre alten Nationalspieler nicht unter Druck zu setzen, stehe der genaue Termin aber noch nicht fest.

Nach der Champions-League-Partie am Dienstag bei Juventus Turin und dem Bundesliga-Spiel an diesem Samstag bei Hansa Rostock wird Deisler aber wohl auch am kommenden Dienstag gegen den VfL Wolfsburg noch fehlen. Der psychisch labile Fußball-Nationalspieler war am Montag auf eigenen Wunsch kurzfristig aus Turin nach München zurückgereist, weil er sich nicht wohl gefühlt hatte.

Nach einer Untersuchung durch Professor Florian Holsboer kam aber schon am Mittwochabend die Entwarnung. Im Gegensatz zum Vorjahr, als Deisler mehrere Wochen stationär behandelt werden musste und fast ein halbes Jahr ausfiel, wird der Mittelfeldmann diesmal offenbar nicht länger pausieren müssen.

Nur eine Woche Pause

Wahrscheinlich kann Deisler, der auf Anraten seines Arztes eine Verhaltenstherapie absolvieren wird, schon zu Wochenbeginn wieder trainieren.

Trotz der positiven Nachricht hielt man sich in der Führungscrew des FC Bayern wie schon in den Vortagen mit öffentlichen Statements auffällig zurück. Die beim DFB-Bundestag in Osnabrück weilenden Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß äußerten sich vorerst nicht. Auch Präsident Franz Beckenbauer wollte über den Fall nicht reden.

Mittlerweile beruft man sich nahezu ausschließlich auf die von Holsboer erhaltenen Informationen und will somit offenbar möglichst wenig Wirbel verursachen. Energisch bestritt Hörwick daher auch, dass es zwischen dem Verein und dem Leiter des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie Differenzen gäbe.

"An diesem Arzt gibt es nichts zu deuteln. Er ist weltweit die Nummer eins und wir sind froh, dass es diese Kapazität in München gibt", sagte er.

Nach Berichten Münchner Zeitungen waren Rummenigge und Hoeneß erbost über die am Dienstag von Holsboer noch vor der Untersuchung Deislers abgehaltene Pressekonferenz.

"Der Professor täte besser daran, die Angelegenheit mehr defensiv als offensiv zu behandeln. Der Mensch scheint jeglichen Respekt verloren zu haben", sagte Rummenigge der tz.

Holsboer hatte unter anderem mitgeteilt, dass es sich bei den neuen Problemen nicht um einen Rückschlag, sondern um natürliche Reaktionen des prominenten Patienten handele.

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