Buschschulte brachte in Montréal zwar mit 1:00,84 Minuten eine erstaunlich gute Leistung, allerdings reichte es nur für Silber. Coventry war mit 1:00,24 Minuten schneller. Die amerikanische Olympiasiegerin und Weltrekordhalterin Natalie Coughlin musste sich mit 1:00,88 Minuten mit Bronze begnügen.
"Ich habe nur noch gebissen", sagte Antje Buschschulte, die doch nur mit Bronze kalkuliert hatte, später. "Ich habe gekämpft."
Nach der zweiten Silbermedaille für die deutschen Schwimmer zog Cheftrainer Ralf Beckmann bereits eine positive Zwischenbilanz: "Bei Olympia in Athen hatten wir nach drei Tagen noch gar nichts."
Mit "50 Prozent weniger Training" war Antje Buschschulte in die WM gegangen. Für die Studentin der Neurobiologie hatte seit Olympia 2004 das Studium Vorrang. Das Training mit Heimcoach Bernd Henneberg wurde vollkommen darauf abgestellt. "Wir sind ein gutes Team, der Trainer und ich."
"Ich finde Silber auch toll"
Ihre Zeit von 1:00,84 fand Antje Buschschulte zwar nicht so, "wie ich mir das erträumt habe". "Aber man kann nicht gleich erwarten, dass ich wieder gewinne, ich finde Silber auch toll", sagte Buschschulte.
Für Cheftrainer Beckmann ist die Mageburgerin eine Musterathletin: "Sehr diszipliniert, sehr professionell und sehr eigenverantwortlich."
Die Olympia-Fünfte Sarah Poewe aus Wuppertal belegte über 100 m Brust nach 1:08,47 Rang sieben. Neue Weltmeisterin wurde die Australierin Liesel Jones. Sie siegte in 1:06,25 vor der neuen Weltrekordlerin Jessica Hardy aus den USA (1:06,62). Die 18-jährige Jessica Hardy hatte im Halbfinale mit 1:06,20 Minuten Weltrekord erzielt.
Warncke im Finale
Der 35 Jahre alte Essener Mark Warncke zog als Halbfinal-Sechster in das Finale über 50 m Brust an diesem Mittwoch ein. Der 15 Jahre jüngere Helge Meeuw aus Wiesbaden qualifizierte sich als Halbfinal- Fünfter für den Endlauf über 200 m Schmetterling.
Die Heidelbergerin Petra Dallmann schied als 14. über 200 m Freistil im Halbfinale aus. US-Star Michael Phelps holte sich nach seinem Vorlauf-K.o. über 400 m in 1:45,20 Minuten Gold über 200 m Freistil.
Sein australischer Rivale Grant Hackett, Sieger über die doppelte Distanz, musste sich in 1:46,14 Minuten mit Silber begnügen. Der Amerikaner Aaron Peirsol verteidigte in 53,62 Minuten seinen Titel über 100 m Rücken erfolgreich.
Kate Ziegler aus den USA trat in 16:00,41 Minuten die Nachfolge von Hannah Stockbauer (Erlangen) als Weltmeisterin über 1500 m Freistil an. Hannah Stockbauer, 2003 in Barcelona dreifache Titelträgerin, hat sich nach ihrem schlechten Abschneiden bei Olympia in Athen eine Pause verordnet. Die 31 Jahre alte Potsdamerin Jana Henke wurde in 16:17,89 Minuten Fünfte.