Schwimm-WM:Die Rekorde purzeln in Montreal

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Während die Südafrikaner Roland Schoeman und die Amerikanerin Jessica Hardy neue Bestzeiten aufgestellt haben, erfüllten sich nur die wenigsten Hoffnungen der deutschen Athleten.

Schoeman stellte am zweiten Tag der Schwimmwettbewerbe in Kanada bereits den zweiten Weltrekord über 50 m Schmetterling auf und gewann souverän Gold. Der 25-Jährige verbesserte seine im Halbfinale am Sonntag erzielte Bestzeit von 23,01 auf 22,96 Sekunden. Der Ukrainer Sergej Breus schwamm als Dritter hinter dem Amerikaner Ian Crocker in 23,38 Sekunden Europarekord.

Da kommt er angeflogen, der schnellste Schmetterling der Welt: Roland Schoeman auf dem Weg zu seinem Weltrekord auf der 50-Meter-Strecke. (Foto: Foto: Reuters)

Schoeman war selbst überrascht, die 23-Sekunden-Marke geknackt zu haben. "Das hatte ich niemals erwartet. Aber es ist phänomenal, der Erste zu sein, der das geschafft hat." Deutschlands Cheftrainer Ralf Beckmann war begeistert. "Das war ein richtiger Satz, das ist unglaublich." Rekordjäger Thomas Rupprath aus Hannover durfte nach seinem schwachen 12 Platz im Halbfinale nur zusehen.

Buschschulte wahrt Medaillenchancen

Die erst 18 Jahre alte Amerikanerin Jessica Hardy unterbot im Halbfinale über 100 m Brust den Weltrekord der Australierin Leisel Jones um 17/100 Sekunden auf 1:06,20 Minuten. "Das ist persönliche Bestzeit", stellte WM-Debütantin nach ihrem Coup über 100 m Brust fröhlich fest. Dabei war sie gerade Weltrekord geschwommen. Jetzt will sie ihre persönliche Bestzeit weiter verbessern: "Ich bin sicher, dass ich schneller schwimmen kann." Die Wuppertalerin Sarah Poewe zog in ihrem Schatten in 1:07,80 Minuten in das Finale ein. "Es ist einfach eine schöne Gelegenheit, neben einer so schnellen Schwimmerin zu schwimmen."

Titelverteidigerin Antje Buschschulte ließ im Halbfinale über 100 m Rücken die amerikanische Weltrekordlerin und Olympiasiegerin Natalie Coughlin nicht enteilen. In 1:00,67 Minuten blieb die Magdeburgerin am US-Star (1:00,59) dran und freute sich regelrecht auf das Finale: "Wenn sie nicht gepokert hat, dann wird das ein ganz heißes Rennen."

Drei weitere Deutsche ausgeschieden

Brendan Hansen (USA) verfehlte als Weltmeister über 100 m Brust in 59,37 Sekunden seinen Weltrekord nur um 7/100 Sekunden. Auf Weltrekord-Kurs war auch lange die erst 16 Jahre alte Amerikanerin Katie Hoff. 2:10,41 Minuten brachten ihr Gold über 200 m Lagen.

"Man sieht, dass im Welt-Schwimmsport immer noch Entwicklungen auf hohem Niveau stattfinden", stellte der deutsche Cheftrainer Beckmann hinterher fest. Er sieht die Ausgangsposition des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) gar nicht so schlecht. "Wir machen die Entwicklungsdynamik in einer Reihe von Disziplinen mit." Aber: "Es ist sicherlich Utopie, dass wir in jeder Disziplin den Weltmarkt mitbestimmen."

Für drei Deutsche erfüllten sich die Hoffnungen nicht. Janine Pietsch (Ingolstadt) verfehlte als Halbfinal-13. den Endlauf über 100 m Rücken. Stefan Herbst (Leutzsch) schied als 11. über 200 m Freistil ebenso aus wie Steffen Driesen (Wuppertal) als 13. über 100 m Rücken.

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