Russlands Dopingaffäre:Sperren und Verwirrung

Während das IOC drei weitere Russinnen wegen Dopings in Sotschi sperrt, herrscht bei den Winter-Verbänden Verwirrung: Der Skiverband Fis sperrt die Olympiaverbannten, der Bobverband lässt einen Pilot mangels Beweisen lieber starten.

Das Internationale Olympische Komitee hat drei weitere russische Wintersportler lebenslang für Olympia-Wettbewerbe gesperrt. Die Strafen wurden mit "forensischen und analytischen Dopinguntersuchungen" der Kommission von Denis Oswald begründet. Die Zahl der Fälle, die bei Nachtests der Olympia-Proben von 2014 einen Verdacht ergeben hätten, sei nun auf 36 gestiegen, elf Medaillen wurden aberkannt. Weitere Fälle werden derzeit verhandelt. Aktuell gesperrt wurden die Langläuferinnen Julia Tschekalowa, Anastasia Dozenko und Biathletin Olga Saizewa; ihre Ergebnisse werden annulliert. Das IOC entscheidet am 5. Dezember, ob Russland von Olympia 2018 komplett ausgeschlossen wird.

Die IOC-Urteile sorgen in den Fachverbänden weiter für Konfusion. Der Ski-Weltverband Fis sperrte sechs russische Langläufer, die er zuvor provisorisch für seine Wettkämpfe zugelassen hatte. Als Grund nannte die Fis die zuletzt veröffentlichte, schriftliche Urteilsbegründung der Oswald-Kommission. Das IOC teilte allerdings mit, dass die Fachverbände bereits zuvor Zugang zu den Beweisen hatten. Der Internationale Bob- und Skeletonverband wiederum hob seinen Weltcup-Bann für neun Athleten, die zuvor vom IOC gesperrt wurden, wieder auf. Es gebe "nicht genug Beweise".

© SZ vom 02.12.2017 / Dpa, SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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