Regionalliga-Favoriten:Neue Konkurrenz

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Ungewissheit vor dem Start: Schweinfurts Trainer Gerd Klaus. (Foto: imago/Zink)

Es deutet sich ein Dreikampf um die Meisterschaft an. Nur Schweinfurt und der FC Bayern II suchen noch Stürmer, um mit den Sechzigern mitzuhalten.

Von Christoph Leischwitz

Markus Wolf war sich noch nicht ganz sicher, wie er das Saisonziel nun formulieren sollte, obwohl "Platz eins bis drei" ja eigentlich schon ziemlich konkret ist. Immerhin hat der Präsident und Hauptsponsor höchstpersönlich kundgetan, dass der FC Schweinfurt in der kommenden Saison um die Meisterschaft mitspielen möchte. Doch bekanntlich hat sich in der Sommerpause viel getan, aus dem Mitkonkurrenten TSV 1860 München II wurde der TSV 1860 München I, was für alle anderen aufstiegsambitionierten Teams die Sache nicht gerade erleichtert. "Sollte der TSV 1860 München diese Saison nicht aufsteigen, dann wird es im Jahr darauf unmöglich, aufzusteigen. Wir werden also den Fokus auf diese Saison legen", sagt FC-Präsident Wolf mit Blick darauf, dass die Löwen dann noch stärker werden dürften.

Schweinfurt ist zusammen mit dem FC Bayern München II der größte Hoffnungsträger für alle, die hoffen, dass es an der Spitze der Regionalliga Bayern wieder spannender zugeht als zuletzt. Vorige Saison wurde die SpVgg Unterhaching mit 20 Punkten Vorsprung Meister. Die Hoffnung genährt haben auch die 19 Trainer der Liga. In einer Umfrage gaben sie mehrheitlich an, an einen Dreikampf zu glauben. Einige sehen die Löwen noch einmal ein Stück vor den anderen beiden Teams.

Die Unterfranken waren zwar vergangene Saison nur Neunter geworden, doch sie hatten zum einen innerhalb der abgeschlossenen Spielzeit schon damit begonnen, auf Vollprofi-Betrieb umzustellen. Und nun auf Basis eines Etats von 1,6 Millionen Euro auch noch einmal den Kader namhaft verbessert. In Marco Fritscher, Dominik Weiß und Alexander Eiban etwa kommen drei Spieler von einem Klub, der gerade den entgegengesetzten Weg, zurück ins Halbprofitum geht, Wacker Burghausen nämlich. Außerdem leistet man sich immer öfter Spieler, die einst von der unmittelbaren Konkurrenz professionell ausgebildet wurden. Ex-Löwe Marius Willsch etwa ist schon seit einem Jahr da, nun folgen Florian Pieper (von 1860) und Matthias Strohmaier (früher FCB), der zwischenzeitlich sein Glück beim FC Vaduz gesucht hatte. Beide Spieler hatten erhebliches Verletzungspech gehabt. Das Einzige, was den Unterfranken für die perfekte Kaderplanung fehlt, ist ein erfahrener Stürmer.

Damit sind sie nicht allein. Auch der FC Bayern II hätte neben den Zugängen Angelo Mayer und Derrick Köhn für die Abwehr noch gerne einen Angreifer verpflichtet, der die Wahrscheinlichkeit auf die Meisterschaft erhöht. Doch Sascha Mölders überraschte die Bayern, als er plötzlich zu Sechzig zurückkehrte. "Ein weiterer Stürmer würde uns guttun", sagt Trainer Tim Walter nun. Man werde sich bemühen, in den zwei Wochen nach dem Auftakt am Freitag gegen Ingolstadt II einen zu präsentieren - in dieser Zeit pausieren die Bayern wegen der Chinareise der Profis. "Wir sind die Gejagten", findet Sechzigs Trainer Daniel Bierofka. Auf dem Papier haben die Löwen mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi die gefährlichste Offensive. Doch der Trainer relativiert: "Mal sehen, wie viel Luft er hat", sagt er über Mölders' Einsatz zum Auftakt.

© SZ vom 13.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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