Regionalliga:Aufstieg dank Milliardär

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Das ehrgeizigste Projekt im deutschen Profifußball bleibt auf Kurs: Der Dorfverein TSG Hoffenheim ist mit seinem Mäzen Dietmar Hopp in die zweite Liga aufgestiegen.

Der badische Dorfverein TSG Hoffenheim hat am Samstag mit 1800 Litern Freibier den Aufstieg in die 2.Bundesliga gefeiert - und Mäzen und Milliardär Dietmar Hopp plant bereits für die erste Liga. "Unser Ziel ist die Bundesliga", sagte der SAP-Mitgründer, "in drei Jahren werde ich 70. Es wäre ein schönes Geschenk. Ich bin optimistisch und rechne in unserer ersten Zweitliga-Saison mit einer Platzierung zwischen fünf und acht". 4:0 (1:0) hatte Hoffenheim am Samstag gegen die Sportfreunde Siegen gewonnen und ist damit vier Spieltage vor Saisonende nicht mehr vom zweiten Platz der Regionalliga Süd zu verdrängen. Hoffenheim folgt dem Tabellenführer SV Wehen in die zweite Liga. Dank der Unterstützung durch Dietmar Hopp gilt die TSG Hoffenheim als das ehrgeizigste Projekt im deutschen Profifußball. Dass dieses Projekt sich äußerst stetig entwickelt, zeigt die Chronik des einst so kleinen Klubs.

Der Sponsor des Hoffenheimer Aufstiegs: SAP-Gründer Dietmar Hopp. (Foto: Foto: dpa)

1899: Gründung des Turnvereins Hoffenheim

1945: Zusammenschluss des Turnvereins und des Fußballvereins zur TSG 1899 Hoffenheim

1991: Nach dem Abstieg aus der Bezirksliga beschließt SAP-Mitgründer Dietmar Hopp, seinem Heimatverein zu helfen. Der Milliardär war Stürmer der TSG, beendete die Karriere aber früh.

August 1999: Mit einem Spiel gegen den FC Bayern München wird das 5000 Zuschauer fassende Dietmar-Hopp-Stadion in Hoffenheim seiner Bestimmung übergeben. Mit dabei ist auch Franz Beckenbauer, ein Golf-Freund Hopps.

2001: Aufstieg in die Oberliga Baden-Württemberg

2002: Mit Trainer Hansi Flick, dem heutigen Assistenztrainer der Nationalmannschaft, gelingt in der ersten Saison der Aufstieg in die Regionalliga Süd.

Oktober 2002: Christian Möckel und Norbert Hofmann, zwei ehemalige Bundesliga-Profis, kommen zur TSG Hoffenheim. Zuvor war das Credo von Hopp, nur junge Spieler aus der Region zu verpflichten.

Juli 2004: Die TSG-Spieler werden Profis. Zuvor hatte Hopp darauf bestanden, dass jeder, der in Hoffenheim Fußball spielt, parallel eine Ausbildung oder ein Studium zur eigenen Zukunftssicherung absolvieren muss.

August 2005: Der frühere Nationalspieler Karlheinz Förster übernimmt als Berater das sportliche Management.

November 2005: Nach einer Heimniederlage gegen den VfB Stuttgart II gerät der Aufstieg in Gefahr. Hansi Flick muss trotz eines Vertrags bis 2010 gehen.

Dezember 2005: Lorenz-Günther Köstner wird Trainer.

Mai 2006: Köstner tritt nach dem verpassten Aufstieg zurück. Wenig später geht auch Förster.

Juni 2006: Die Verpflichtung von Ralf Rangnick als Cheftrainer und Hockey-Nationalcoach Bernhard Peters als Direktor für Sport und Nachwuchsförderung wird bekannt gegeben. Im Herbst verstärkt Hans-Dieter Hermann, Psychologe der Nationalmannschaft, das Führungsteam.

September 2006: In Sinsheim wird ein Standort für das neue Stadion gefunden. Zuvor waren auch Heidelberg, Walldorf und Mannheim im Gespräch gewesen. Die reine Fußball-Arena wird 40 Millionen Euro kosten und 30 000 Zuschauer fassen. Sie wird von Hopp finanziert und soll bis 2009 fertig sein.

5. Mai 2007: Nach dem 4:0 gegen die Sportfreunde Siegen steht der Aufstieg in die 2. Bundesliga fest.

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