Realitäten aus Madrid:Riesenbaby auf ewig

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Der Wiedererkennungswert ist wichtig, auch deshalb hat sich Real Madrid den Torjäger mit der Zahnlücke und der Kurzform Ronaldo besorgt.

pb

Wer außer Experten könnte sich so kompliziert klingende Stürmernamen wie Van Nistelrooy oder Schewtschenko und die dazugehörigen Gesichter merken?

Nichts für Schlankheitsfanatiker: Ronaldo. (Foto: Foto: dpa)

Zwar wurde Ronaldo vor bald 28 Jahren in Rio de Janeiro als Ronaldo Luis Nazario de Lima geboren, aber die Marke verkürzte sich bald auf den eingängigen Titel. Dass das Wunderkind zwischendurch in Gefahr geraten war, als Sportinvaliden zu enden, störte den Madrider Präsidenten Florentino Perez wenig.

Reiche Belohnung

Er ließ Inter Mailand für den Weltmeister im Sommer 2002 ungefähr 50 Millionen Euro überweisen und wurde reich belohnt. In der ersten Saison schoss Ronaldo in 46 Pflichtspielen 31 Tore, diesmal sind es in 37 Einsätzen 27 Tore, obwohl ihn Schlankheitsfanatiker für ein Riesenbaby halten.

Am trainingsfreien Montag wurde sein Vertrag deshalb vorzeitig bis ins Jahr 2008 verlängert, und Ronaldo gab mit seinem unwiderstehlichen Lächeln bekannt, er hoffe, bei Real Madrid in Rente zu gehen. Vorher wolle er aber noch oft treffen, dieses Jahr 35mal und dann noch mehr, denn mit den Jahren werde er immer besser.

Wer ihn trotzdem haben will, der muss mindestens 180 Millionen Euro Ablöse hinblättern, das ist wohl auch Chelseas Russen Abramowitsch zu viel. Das sei ein Zeichen der Stabilität, richtete Sportdirektor Jorge Valdano.

Das Gerüst steht

Damit steht das Gerüst der teuersten Mannschaft der Welt fürs erste, auch Zinedine Zidane (bis 2007), Raul Gonzalez (2010), Guti (2008) und Michel Salgado (2009) wurden inzwischen längerfristig gebunden, David Beckham unterschrieb vergangenes Jahr bis 2007.

Bei Jungtorwart Iker Casillas handelt es sich nur um eine Formalität, folgen sollen angeblich Roberto Carlos (Vertrag bis 2005) und nun doch auch Luis Figo (2006).

Einspruch eingelegt

Für den kleinen Brasilianer hat er Verein zunächst Einspruch bei der Uefa eingelegt, auf dass die Sperre für seine Ohrfeige gegen Bayerns Martin Demichelis nach Fernsehbeweis gefälligst zurück genommen werde.

Die Erregung zu dem Kriminalfall hat sich unterdessen ein wenig gelegt, doch das spanische Sensationsblatt Marca empörte sich über "das deutsche Sensationsblatt" Bild, das Roberto Carlos "Giftzwerg" genannt hatte. Marca und Marke Madrid etc. finden, der Giftzwerg werde von Bild und Bayern etc. sehr ungerecht behandelt.

© SZ v. 4.3.2004 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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