Radsport:Ullrich tritt wieder in Pedale

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15 Monate nach seinem Ausschluss von der Tour de France sind die Doping-Vorwürfe gegen Jan Ullrich noch nicht verstummt. Trotzdem steigt der ehemalige Profi jetzt wieder aufs Rad - für einen guten Zweck.

Rund 15 Monate nach seinem Ausschluss von der Tour de France 2006 steigt der ehemalige Radprofi Jan Ullrich erstmals wieder bei einem Rennen in den Sattel. Der 33-Jährige wird beim Jedermann-Rennen "Wir helfen Kindern" an diesem Mittwoch in Weil der Stadt bei Stuttgart an den Start gehen.

"Jan Ullrich ist angemeldet. Er ist auf jeden Fall dabei", bestätigte Veranstalter Heinz Betz am Montag. Ullrich war am 30. Juli 2006 von der Frankreich- Rundfahrt ausgeschlossen worden, nachdem er in Verbindung mit dem spanischen Doping-Arzt Eufemiano Fuentes gebracht worden war.

Seitdem hat der Tour-Sieger von 1997, der die Vorwürfe stets zurückwies, kein Rennen mehr bestritten. "Ich freue mich auf den 3. Oktober. Nach mehr als inem Jahr fahre ich an diesem Tag mal wieder mit vielen Freunden Rad", schrieb Ullrich auf seiner Internetseite.

Wiedersehen mit den Kollegen

In Weil der Stadt kommt es für Ullrich zum Wiedersehen mit vielen ehemaligen Profi-Kollegen: Unter den knapp 700 angemeldeten Starten sind auch sein früherer T-Mobile-Teamkollege Andreas Klöden, Deutschland-Tour-Sieger Jens Voigt und der WM-Dritte Stefan Schumacher.

Am 26. Februar dieses Jahres hatte Ullrich sein Karriere-Ende bekanntgegeben. Mitte September wurde bekannt, dass der Staatsanwaltschaft Bonn Informationen über Konto-Bewegungen zwischen Ullrich und Fuentes in fünfstelliger Höhe vorliegen. Zuvor war bereits durch einen DNA-Abgleich bewiesen worden, dass 4,5 Liter Blut von Ullrich in neun Beuteln bei dem Doping-Mediziner lagerten.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Olympia-Sieger von 2000 in Sydney wegen Betruges zum Nachteil seines ehemaligen Arbeitgebers T-Mobile. Zuletzt hatte sich der mit seiner Familie in Scherzingen in der Schweiz lebende Ullrich Ende August bei der Fahrrad-Messe Eurobike in Friedrichshafen öffentlich gezeigt. Am Stand seines Sponsors für Sport-Funktions-Wäsche hatte er sich aber nicht zu aktuellen Doping-Fragen geäußert.

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