Pressestimmen:"Dieses unendliche Italien"

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Die Weltpresse würdigt das Halbfinale als Spitzenspiel der WM, lobt den Mut der Sieger und fürchtet Katerstimmung bei den Gastgebern.

ITALIEN

"Was für ein Ende, eine Furcht einflößende Erledigung der Gastgeber-Nation durch Italien." (Foto: Foto: AP)

La Gazzetta dello Sport: "Flieg, Italien, flieg. Grosso-Del Piero: Azzurri im Finale, Delirium auf allen Plätzen. Cannavaro, Kaiser von Deutschland."

Il Corriere dello Sport: "Wir lieben Euch. Die blauen Löwen sind im Endspiel. Dieses unendliche Italien."

Il Corriere della Sera: "Zwei großartige Tore und Italien kommt ins Finale. Deutsche Tränen und Festa Azzurra in allen Städten."

La Stampa: "Wunderbares Italien. Grosso und Del Piero schenken uns das Finale. Wir gehen nach Berlin. Auf den Plätzen explodiert die Party. Alle vereint durch den blauen Triumph."

GROSSBRITANNIEN

The Sun: "Wurst-Albtraum." Daily Telegraph: "Ballacks Traum endet in Tränen. Italiens Fußball macht weiterhin Schlagzeilen: Zu Hause in der Krise, im Ausland im Glück."

Daily Mail: "Tränen, als Jürgens Traum vernichtet wird. Die Deutschen gewinnen immer, wenn es zum Elfmeterschießen kommt, aber vorher schlagen die Italiener immer die Deutschen."

Daily Mirror: "Sie kamen als die Parias der Welt, die Männer, die alles repräsentierten, was der Fußballsport gern vergessen möchte über die dunkle Seite dieses wunderschönen Spiels. Doch am Sonntag ist es Italien, das erhobenen Hauptes und mit stolz geschwellter Brust im Berliner Olympiastadion aufmarschieren wird, die Ehre wieder hergestellt, belohnt für den Mut."

Independent: "Was für ein Ende, eine Furcht einflößende Erledigung der Gastgeber-Nation durch Italien."

Times: "Die (deutsche) Nationalelf war als Team mit Angriffslust neu aufgestellt und das Land ein fröhliches geworden, das seine Flagge wiedergewann."

FRANKREICH

Le Figaro: "Italien löscht den Traum der Deutschen aus. Es ist eine Leistung, wie viel Mut die Squadra im Hexenkessel von Dortmund bewiesen hat."

L'Équipe: "Italien zerbricht den deutschen Traum. Zauberhaftes Italien. Cannavaro löscht die Feuer. Ballack war nicht auf der Höhe."

SCHWEDEN

Aftonbladet: "Endlich gab es mal ein WM-Match, das allen großen Erwartungen gerecht wurde."

Svenska Dagbladet: "Die Deutschen erwartet nun statt der Fortsetzung ihrer WM-Party ein gigantischer, landesweiter Kater."

SPANIEN

El Pais: "Der Fußball ist ein Sport, bei dem Elf gegen Elf spielen und Deutschland immer gewinnt - es sei denn, es spielt bei einer WM gegen Italien. Dann ist die Niederlage sicher."

Marca: "Das war eine Hommage Italiens an den guten Fußball."

As: "Das Glück hatte Deutschland unverdient gegen Argentinien gewinnen lassen. Nun aber hat Gott nach Italien geschaut, das diesmal den Sieg verdient hat."

ARGENTINIEN

La Nacion: "Als ob es der Vorsehung folgen würde, vollendete Italien seine Heldentat, wie es sich gehört: mit zwei Toren am Ende einer spannungsgeladenen Verlängerung. Die Azzurri machten eine ganze Nation sprachlos, die einfach nicht glauben konnte, was sich im Stadion gerade ereignet hatte."

NIEDERLANDE

Telegraaf: "Italien schießt deutschen Traum in Fetzen. Das Fußball-Märchen ist vorbei für Deutschland."

Trouw: "Deutscher Traum zerplatzt." Volkskrant: "Italiener können wieder genießen."

SCHWEIZ

Basler Zeitung: "So stürzten die Italiener die Deutschen aus allen Träumen. Unverdient ist dieser Sieg nicht zu nennen, denn er wurde erkämpft gegen einen Gegner, der in den ersten dreieinhalb Turnierwochen zum Favoriten Nummer 1 aufgerückt war."

Neue Zürcher Zeitung: "Obwohl konzeptionell wie individuell in keiner Weise vergleichbar, lieferten sich beide Teams ein faszinierendes, mehrheitlich ausgeglichenes Match, mit späten Toren zwar, aber sehr kampfbetont, physisch engagiert und in hohem Rhythmus."

Tages-Anzeiger: "Tempofußball wurde geboten, der nie langweilig war und so weit entfernt von dem, was an dieser WM so oft zu sehen war. Das Spiel hatte nichts Quälendes an sich."

Blick: "Deutsche vernudelt. Ein Schuss mitten ins Herz der schwarz-rot-goldenen Fußball-Party."

NORWEGEN

Dagbladet: "Stille Nacht in Deutschland. Selten hat ein Trainer so Recht behalten wie der Italiener Marcello Lippi gegen die Deutschen. Hätte Torsten Frings sich gegen Argentinien nicht zu einer Tätlichkeit hinreißen lassen, wäre alles vielleicht anders gekommen."

ÖSTERREICH

Kronenzeitung: "Selbst wenn Lehmann & Co nicht im großen Finale stehen: Sie sind einen ziemlich weiten Weg gegangen. Und manchmal hat man fast das Bedürfnis, sie gegen ihre eigenen Landsleute zu verteidigen."

Kurier: "Schade um diese junge, sympathische Mannschaft aus Deutschland. Gegenwärtig aber ist Italien noch besser. Sie waren in einem Klassespiel einfach abgebrühter."

© SZ vom 6.7.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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