Pressestimmen:"Blatters Rache?"

Lesezeit: 2 min

Die internationalen Reaktionen zur angeblich gekauften Vergabe der Fußball-WM 2006 nach Deutschland: "Der Keller sollte aufgeräumt werden."

Italien

Corriere dello Sport: "Der Schatten der Korruption in Zusammenhang mit der Vergabe der von den Italienern gewonnenen deutschen WM 2006 droht die Großen des Fußballs in Deutschland wegzureißen. Unter Beschuss sind der lebende Mythos Franz Beckenbauer, sowie DFB-Chef Wolfgang Niersbach geraten, der als Kandidat für die Nachfolge Blatters und Platinis im Rennen ist. Der Skandal ist ein äußerst harter Schock für die Deutschen, die am schärfsten gegen Blatter vorgegangen waren."

Gazzetta dello Sport: "Die Fifa kommt einfach nicht zur Ruhe. Aus Brasilien und aus Deutschland sammeln sich Bestätigungen und weiterer Verdacht auf Korruption. Doch auch in Zusammenhang mit ihrer Vergangenheit kommt die FIFA nicht zu Ruhe. Jetzt erhärtet sich der Verdacht, dass Deutschland vier entscheidende Stimmen gekauft haben soll, um den Auftrag für die Vergabe der WM 2006 zu erhalten."

Il Giornale: "Der letzte Betrug der Deutschen: Sie haben sich angeblich die WM 2006 gekauft. Mit 6,7 Millionen Euro soll sich Deutschland die WM 2006 gesichert haben. Der Skandal wirft jedoch keinen Schatten auf Italiens Sieg beim Finale in Berlin, das historisch und sauber in Erinnerung bleiben wird." Corriere della Sera: "Niemand kann sich sicher fühlen. Jetzt zittert der DFB, sein Präsident Wolfgang Niersbach und ein Mythos wie Franz Beckenbauer. Das vom Volkswagen-Skandal erschütterte Deutschland ist mit neuen Vorwürfen konfrontiert."

Schweiz

Blick: "Spiegel: WM 2006 gekauft! Blatters Rache? Bevor der Neuaufbau der maroden Fifa in Angriff genommen werden kann, sollte zuerst aber der ganze Keller ausgeräumt werden. Derzeit haben eh die Juristen und Anwälte die Fifa übernommen."

Tagesanzeiger: "Der Schatten über dem Sommermärchen. Das Sommermärchen war gekauft - mutmaßlich. Das angehängte Wort ist entscheidend, die Indizienkette des Spiegel ist nicht lückenlos. Aber es gibt eine Vielzahl von Hinweisen."

NZZ: "Das nette 'Sommermärchen' mutiert kurzerhand zum Krimi: schwarze Kasse, Millionen-Transaktionen via Fifa, Mitwissertum, mutmaßlich gekaufte WM. Doch für den Deutschen Fußball-Bund (DFB) und dessen Präsidenten Wolfgang Niersbach wird die Luft dünner. Und nach Platini droht mit Franz Beckenbauer der nächsten Fußball-Lichtgestalt Ungemach."

Frankreich

RFI Radio: "Es war ein Sommermärchen. Der Spitzname der WM 2006 rühmte ein enthemmtes Deutschland, das mit der ganzen Welt den Fußball feierte. Verwandelt sich das Märchen zehn Jahre später in einen Albtraum?"

Niederlande

Telegraaf: "Schmiergeldskandal schreckt Deutschland auf."

Österreich

Kronen Zeitung: "Was weiß Fifa-Präsident Joseph Blatter? Er hat schon 2012 in einem Interview angedeutet: "Gekaufte WM... Da erinnere ich mich an die Vergabe für 2006, wo im letzten Moment jemand den Raum verließ."

sid

© SZ vom 18.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: