Porto-Trainer Mourinho:Abschied am Abend des Erfolges

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Den Trophäenschrank des FC Porto hat José Mourinho mit dem Sieg in der Champions League endgültig vollgestopft. Kurz nach dem Abpfiff verkündete Portos Trainer seinen Abschied. Mourinho, der sich vom Dolmetscher zu Europas bestem Trainer hochgearbeitet hat, sucht neue neue Aufgaben - vermutlich in London.

"Ich sage ganz offen und ehrlich, dass ich Porto gerne verlassen möchte", erklärte der 41-Jährige in den Katakomben der Arena "AufSchalke". Man soll gehen, wenn es am schönsten ist, sagt der Volksmund, und der Erfolg dieses Abends war wahrlich nicht zu toppen.

In der letzten Saison hatte sein FC Porto den UEFA-Cup gewonnen, eine Spielzeit später hatte Mourinho den Champions League-Pokal in der Hand. Das Pokal-Double war zuvor überhaupt nur dem FC Liverpool gelungen. Zudem wurde Porto Meister in Portugal.

Mehr kann ein Vereinstrainer nicht erreichen, darum sucht sich Mourinho einen neuen Arbeitsgeber, eine neue Herausforderung. Viel deutet auf den FC Chelsea hin, dessen neu- und steinreicher Besitzer Abrahmovic bei Personalfragen selten Kosten und Mühen scheut.

Im Falle Mourinho würde der russische Ölmilliardär sein Geld gut investieren. In Porto hat der 41-Jährige Mourinho ein Erfolgsteam geschaffen, wie es das nach der Logik des modernen Fußballs gar nicht mehr geben dürfte.

Erfolg den es nicht geben dürfte

Nachdem in den Neunzigern das Bosman-Urteil den Einsatz von unbeschränkt vielen ausländischen Spielern erlaubte, und die führenden Fußball-Länder wie Spanien oder England vier Vereine in der Champions League ins Rennen schicken durften, begann das Zeitalter der Superklubs, Manchester United, Real Madrid, AC Mailand, "und die Vereine in Portugal verloren den Verstand, weil sie nicht wussten, wie sie noch eine Chance haben sollten", sagt Mourinho.

Dann kam er, der selber nie höher als Zweite Liga gespielt hatte und in dieser Klasse noch 1994 als Assistenztrainer arbeitete, ehe er bei Sporting Lissabon einen großen Verein von innen kennen lernte - als Übersetzer des englischen Trainers Bobby Robson. Irgendwann war er Robsons Scout, dann Cheftrainer in Leiria, erste Liga in Portugal. Es folgt der Wechsel zu Porto, zwei triumphale Erfolge und schon ist er auch schon wieder weg. Wohin, wird er wohl bald verraten.

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