Pokal-Halbfinale:Die Rückkehr des Phantoms

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In Nürnberg spricht man statt vom möglichen internationalen Geschäft lieber vom möglichen Comeback Marek Mintals. In Frankfurt dagegen haben sich Trainer und ein Stürmer wieder lieb

Erstmals seit 19 Jahren strebt der neunmalige deutsche Meister 1. FC Nürnberg wieder ins internationale Fußball-Geschäft, doch dem einstigen Torgaranten Marek Mintal bleibt beim fränkischen Höhenflug nur die Zuschauerrolle. Der 29 Jahre alte slowakische Nationalspieler hat inzwischen aber immerhin ein neues Comeback in Aussicht.

Will bald zurückkehren: Marek Mintal. (Foto: Foto: dpa)

"Ich kann den Fuß wieder voll belasten, mir tut nichts mehr weh", berichtete Mintal. Noch in dieser Woche will der Torschützenkönig der Bundesliga-Saison 2004/05 wieder ins Mannschaftstraining einsteigen.

In Frankfurt dagegen herrscht rechtzeitig vor dem Saisonendspurt herrscht zwischen Trainer Friedhelm Funkel und Angreifer Ioannis Amanatidis wieder Eintracht. "Die Vergangenheit muss man aus dem Kopf löschen. Die letzten Tage und Wochen waren turbulent genug. Wir haben die Pflicht, alles für unseren Arbeitgeber zu tun", sagte der griechische Fußball-Nationalspieler, der sich drei Tage vor dem DFB-Pokal-Halbfinale in Nürnberg am Dienstag mit seinen beiden Treffern in Bielefeld am vergangenen Samstag eindrucksvoll zurückgemeldet hatte.

Dabei war seit der Ausbootung für das Viertelfinal-Derby bei Kickers Offenbach (3:0) Anfang Februar das Tischtuch zwischen Trainer und Stürmer zerschnitten. Amanatidis, nach eigenen Angaben "kein Freund" von Funkel, hegte trotz des erst Ende des vergangenen Jahres verlängerten Kontrakts bis 2010 zwischenzeitlich sogar Abwanderungsgedanken, weil der Trainer ihm die Rolle eines Führungsspielers verweigerte. Stattdessen lobte Funkel immer wieder den bis zum Saisonende verletzten und zudem abwanderungswilligen Jermaine Jones über den grünen Klee und brachte "Ama" damit auf die Palme.

Mittlerweile hat aber auch Funkel den Wert des streitbaren Angreifers für den viermaligen Pokalsieger erkannt. "Wenn Amanatidis gesund ist, ist er sehr wichtig für die Mannschaft", erklärte der Eintracht-Trainer, nachdem er ihm in der der Winterpause noch die Stammplatzgarantie entzogen hatte. Frankfurts Vorstandsboss Heribert Bruchhagen meinte mit Blick auf die Selbsteinschätzung des Griechen: "Er hat gegen Bielefeld jene Klasse bewiesen, die er sich selbst bescheinigt."

"Ich habe immer gesagt, dass ich zu guten Spielen fähig bin, wenn ich fit bin. Mir geht es jetzt gut, die Sprunggelenkverletzung und andere Blessuren habe ich überwunden", sagte Amanatidis, der als langmähniger, unrasierter und immer etwas verwegen daherkommender Torjäger in den restlichen Partien dieser Spielzeit noch zum Frankfurter "Messias" werden möchte.

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