Paris SG - SSC Neapel 2:2:Di Maria trifft spät

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Angel Di Maria sorgte für den Ausgleich. (Foto: Justin Setterfield/Getty Images)

Trainer Carlo Ancelotti hat bei seiner Rückkehr nach Paris Pech: Sein Team aus Neapel kassiert in der Nachspielzeit noch den Ausgleich.

Carlo Ancelotti stand also wieder einmal in einer Nacht von Paris, nahezu unbewegt, die rechte Hand hing schlaff an ihm herunter, die linke Hand hatte er in die Hüfte gestemmt, der Blick war starr nach vorne gerichtet. Nur sein Kiefer arbeitete, er hackte und hackte und hackte auf seinem Kaugummi herum. So beobachtete Ancelotti wieder einmal, was in der Nacht von Paris vor ihm passierte.

Knapp 13 Monate ist es her, dass Ancelotti zuletzt als Fußballtrainer eine Nacht von Paris erlebte, es war zugleich seine letzte als Trainer des FC Bayern. 0:3 verlor seine Mannschaft damals bei Paris Saint-Germain, am nächsten Tag beurlaubten ihn die Bayern-Bosse. Vielleicht hat Ancelotti auch am Mittwoch an jenen Pariser Abend von 2017 gedacht. Wahrscheinlich aber nicht. Denn sein aktuelles Team, der SSC Neapel, trat so ganz anders auf als die Bayern vor einem knappen Jahr. Neapel führte lange, zum Sieg fehlte nur noch eine Minute. Doch dann traf Angel di Maria in der Nachspielzeit zum Endstand, zum 2:2 (0:1).

Paris, inzwischen trainiert von Thomas Tuchel, an den beim FC Bayern manche der Bosse zu Beginn diesen Jahres als Trainer gedacht hatten, Paris also startete schwungvoller in die Partie. Es dauerte nicht einmal 90 Sekunden, da hatte der Gastgeber bereits die erste gute Gelegenheit. Der rasante Kylian Mbappé setzte sich auf dem rechten Flügel durch, er passte in die Mitte, doch dort behinderten sich Neymar und Edinson Cavani gegenseitig, sie vernichteten die eigene Chance. Dennoch sah es in der Anfangsphase so aus, als ob sich für Ancelotti eine Nacht von Paris wiederholen sollte. In der 18. Minute hatte Cavani die nächste gute Gelegenheit, er nutzte sie erneut nicht.

So beharrlich wie Ancelotti auf seinem Kaugummi hackte, so beharrlich fand dann Neapel ins Spiel zurück. Die Gäste probierten es immer wieder mit einstudierten Angriffen über die Flügel, nach einem dieser Angriffe traf Dries Mertens die Latte (24.). Nach einem weiteren dieser Angriffe traf Lorenzo Insigne mit einem gefühlvollen Lupfer zur Führung (29.).

Nach der Pause stellte Tuchel um, den Verteidiger Thomas Meunier zog er ins Mittelfeld vor, und diese Maßnahme zeigte sofort Wirkung. PSG drückte und drängte. Nach einer Stunde flankte Meunier, Neapels Mario Rui fälschte den Ball ins eigene Tor ab (60.). PSG drückte und drängte weiterhin - doch dann traf erneut Neapel. Mertens reagierte schneller als Marquinhos, die erneute Führung (77.). Paris drückte und drängte weiterhin, doch es deutete nun alles auf einen Sieg von Ancelotti hin. Dann jedoch traf di Maria mit einem sehenswerten Distanzschuss.

© SZ vom 25.10.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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