Olympische Spiele 2012:Selbstbewusste Konkurrenz aus dem Osten

Die russische Hauptstadt Moskau bewirbt sich für die Olympischen Spiele 2012 - und sieht in Leipzig den schwächsten Mitbewerber.

Die Entscheidung zur offiziellen Kandidatur traf die Mitgliederversammlung des russischen Nationalen Olympischen Komitees (NOK) am Freitag. Moskau habe große Erfahrung bei der Ausrichtung internationaler Wettbewerbe, sagte der NOK-Vorsitzende Leonid Tjagatschow.

Neben Leipzig und Moskau haben bislang New York, Madrid, London, Paris und Havanna ihre Bewerbung erklärt. In Moskau gelten alle Konkurrenten als ebenbürtig - mit einer Ausnahme. "Am schwächsten dürfte Leipzig sein, deshalb wird es wohl am meisten arbeiten", sagte Bürgermeister Juri Luschkow. "Moskau zählt heute zu den bestentwickelten Sporthauptstädten der Welt", lobte er seine Zehn-Millionen-Metropole.

Weitere Mitbewerber erwartet

Bis zum Fristende am 15. Juli wird vermutlich auch Toronto kandidieren, das aber nur antreten will, wenn Vancouver am 2. Juli in Prag nicht die Winterspiele 2010 erhält; Gegenkandidaten sind Pyeongchang (Südkorea) und Salzburg.

Zudem wird sich voraussichtlich eine brasilianische Stadt, Rio de Janeiro oder Sao Paulo, für die Spiel bewerben. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) entscheidet am 6. Juli 2005 in Singapur über den Austragungsort 2012.

Kritik an veralteten Sportanlagen

Die russische Hauptstadt hatte 1980 die olympischen Sommerspiele ausgerichtet, die jedoch von den meisten westlichen Ländern wegen des sowjetischen Einmarsches in Afghanistan Ende 1979 boykottiert worden waren. Beobachter kritisieren in Moskau, die vor mehr als 20 Jahren für Olympia 1980 gebauten Hallen und Stadien seien mit wenigen Ausnahmen in einem schlechten Zustand.

"Alle Sportanlagen werden weit vor der Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 fertig sein", kündigte Luschkow an. Nach vorläufigen Plänen sollen die Segelwettbewerbe bei einem Zuschlag für Moskau in der Ostsee vor St. Petersburg ausgetragen werden.

(sueddeutsche.de/dpa)

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