Olympia:Spielberg tritt als Peking-Berater zurück

Die Olympischen Spiele in Peking verlieren einen Unterstützer: Regisseur Steven Spielberg hat erklärt, als Berater zurückzutreten. Als Grund nannte er Chinas Sudan-Politik.

Hollywoodstar Steven Spielberg tritt aus Protest gegen die Sudan-Politik Pekings als künstlerischer Berater für die Olympischen Spiele in China zurück. Er habe die chinesische Regierung wiederholt dazu aufgefordert, sich für Stabilität und Sicherheit in der westsudanesischen Krisenregion Darfur einzusetzen, teilte der Regisseur am Dienstag in einer Erklärung mit. Es seien aber nur kleine Fortschritte erzielt worden, und die Lage in Darfur habe sich weiter verschlimmert. "Angesichts dessen erlaubt es mein Gewissen nicht, wie gewohnt weiterzumachen", sagte Spielberg nach Angaben der US-Filmzeitschrift "Variety".

Spielberg sollte bei der Inszenierung der Olympia-Show bei den Sommerspielen in diesem Jahr ehrenamtlich helfen. Mehrere Künstler, darunter Schauspielerin Mia Farrow, hatten Spielbergs geplante Zusammenarbeit mit den Olympia-Organisatoren in Peking kritisiert. China hat starke wirtschaftliche Interessen im Sudan, denn ein Großteil der Ölexporte des afrikanischen Landes fließen dorthin. Chinesische Waffenlieferungen in die Krisenregion sorgten zudem für Empörung.

Seit Anfang 2003 sind in Darfur bei Angriffen der von der sudanesischen Regierung unterstützten islamischen Dschandschawid-Milizen auf die schwarzafrikanische Bevölkerung mehr als 200 000 Menschen ums Leben gekommen, über zwei Millionen wurden vertrieben.

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