Nordische Ski-WM:Meilenweit an einer Medaille vorbei

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Ohne Wind und nicht im Vollbesitz der Kräfte sind die deutschen Skispringer weit an der angestrebten zweiten WM-Medaille vorbeigeflogen und mussten sich nicht nur den Österreichern geschlagen geben.

Beim Team-Wettbewerb von der Großschanze bekam die Mannschaft von Bundestrainer Peter Rohwein am Samstag deutlich ihre Grenzen aufgezeigt und musste am Ende neidvoll zuschauen, wie Österreich nach dem Team-Gold von der Normalschanze auch auf der Großschanze dominierte und Finnland und Norwegen die übrigen Medaillen überreicht bekamen. Platz fünf vor 23 000 Zuschauern war unter den gegebenen Umständen noch das Beste, was aus diesem Tag zu machen war.

War nicht im Besitz seiner vollen Kräfte: Martin Schmitt. (Foto: Foto: dpa)

"Der Abstand tut weh", brachte Michael Uhrmann die Enttäuschung der DSV-Adler auf den Punkt. Bereits 61 Zähler waren es nach dem ersten Durchgang auf einen Medaillenrang, am Ende waren es 127,9. "Wir waren nicht in der Lage, um die Medaillen mitzuspringen. Wir haben uns vom ersten Tag an schwer auf der Großschanze getan", sagte Rohwein.

Schon nach den ersten beiden Springern war deutlich, dass es nur mit viel Glück zu Edelmetall reichen würde. Vor allem die Rückenverletzung von Martin Schmitt war ein Rückschlag für das Rohwein-Team. Der Schwarzwälder hatte sich vor zwei Tagen eine Zerrung zugezogen, die ihn schwer behinderte.

"Ich bin froh, dass der Wettkampf vorbei ist. Ich habe mich nur gequält", sagte Schmitt, der vor dem zweiten Versuch von Rohwein viel Zuspruch benötigte. "Ich habe überlegt, ob es überhaupt Sinn macht. Ich habe gehofft, dem Team mehr helfen zu können. Aber es ging nicht", meinte Schmitt resigniert.

Auch der Oberhofer Jörg Ritzerfeld kam nicht so zum Zuge wie im ersten Durchgang des Einzels. "Der Ski hat gemacht, was er wollte. Es hat nicht mal zu einem Telemark bei der Landung gereicht, das ärgert mich maßlos", sagte Ritzerfeld, der keinerlei Wind verspürte. Auch im zweiten Versuch schien es, als hätte man ausgerechnet bei ihm den Wind abgestellt. "Ich wollte alles in den Sprung hinein setzen und das war vielleicht dann zu viel des Guten", sagte der Thüringer selbstkritisch.

Uhrmann legte den Finger in die Wunde. "Wenn man ehrlich ist, muss man neidisch sein. Wir waren top vorbereitet in die WM gegangen, das hat man auf der kleinen Schanze gesehen. Jetzt müssen wir arbeiten, um auch wieder dort hinzukommen, wo die anderen Nationen sind", sagte der beständigste deutsche Springer dieses Winters, der für sich ein eher durchwachsenes WM-Fazit zog. "Ich hatte mir mehr erträumt. Ich bin schon enttäuscht, dass ich nicht mithalten konnte."

Georg Späth, der nach einer Erkältung langsam wieder in Form kam, war nur im ersten Durchgang ein einigermaßen ebenbürtiger deutscher Springer in der Gruppe der Besten.""Der 5. Platz ist nicht so toll", meinte der Oberstdorfer.

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