Nordische Ski-WM in Sapporo:Deutscher Doppelsieg der Langläufer

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Axel Teichmann hat vor Teamkollege Tobias Angerer den ersten Platz erobert. Weniger erfolgreich waren in Japan die deutschen Skispringer.

Der Lobensteiner Axel Teichmann lag im Jagdrennen im japanischen Sapporo nach 30 Kilometern in 1:11:35,8 Stunden fünf Zehntelsekunden vor seinem Teamgefährten Tobias Angerer aus Vachendorf. "Ich habe Kräfte für den Endspurt gespart und war einen kleinen Tick besser", sagte Teichmann.

Dritter in der Doppelverfolgung der Männer wurde der Italiener Pietro Piller Cottrer vor Jens Filbrich aus Frankenhain. Der Oberwiesenthaler René Sommerfeldt komplettierte als 13. das überragende Ergebnis der DSV- Läufer.

Der Gesamt-Weltcupsieger der Vorsaison und Gewinner der Tour de Ski Teichmann kontrollierte mit seinen Kollegen von Beginn an das Rennen. Auf der Freistil-Strecke hatte Angerer dann eine Schrecksekunde zu überstehen, als er auf einer Abfahrt mit einer Pirouette einen Sturz nur mühevoll vermeiden konnte.

"Nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen"

Teichmann, der am Vortag gemeinsam mit Angerer als Vierter im Teamsprint knapp an einer Medaille vorbei gelaufen war, feierte bereits den zweiten WM-Titel in seiner Karriere. 2003 hatte der 27- jährige Thüringer Gold über 15 Kilometer im klassischen Stil gewonnen.

Teichmann widmete den Sieg seinem im Krankenhaus liegenden Vater und seiner Freundin, die ihn während seiner Verletzungszeit immer wieder aufgebaut hatte. Im Vorjahr hatte er wegen einer Haarwurzelentzündung am Oberschenkel nicht an den Olympischen Winterspielen teilnehmen können, 2005 bei der Heim-WM in Oberstdorf konnte er wegen einer Krankheit im Vorfeld sein Potenzial nicht voll abrufen und verpasste das erhoffte Gold.

"Er hat so viel Pech gehabt. Es gibt keinen im Feld, der ihm diesen Sieg nicht gönnt. Ich freue mich fast mehr über seinen Erfolg als über meine Medaille. Ich habe nicht Gold verloren, sondern Silber gewonnen", sagte Angerer.

Schweizer gewinnt Großschanzen-Medaille

Der Schweizer Skispringer Simon Ammann sicherte sich den Titel von der Großschanze. Mit Weiten von 125 und 134,5 Metern und 266,1 Punkten siegte der Olympiasieger in dem spannenden Wettbewerb mit nur zwei Zehntelpunkten Vorsprung vor dem Finnen Harry Olli, der Sprünge von 124 und 136,5 Metern landete.

Dritter wurde der Norweger Roar Ljoekelsoey mit 123 und 135 Metern. Jörg Ritzerfeld aus Oberhof wurde als bester Deutscher Fünfzehnter. Der 23-Jährige kam auf Sprünge von 113 und 121,5 Meter. Damit verfehlte Bundestrainer Peter Rohwein das Ziel einer Plazierung eines seiner Athleten unter den besten Zehn.

Olympiasieger Georg Hettich muss in Sapporo auch in der Team- Entscheidung der Nordischen Kombination zuschauen. Der Schonacher wurde von Bundestrainer Hermann Weinbuch nicht für die Staffel am Sonntag nominiert, obwohl er im Sprungtraining am Samstag mit der Bestweite von 137 Metern glänzte.

Neben den gesetzten Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt), Ronny Ackermann (Dermbach) und Tino Edelmann erhielt Sebastian Haseney (beide Zella-Mehlis) trotz seines enttäuschenden Abschneidens im Sprint den Vorzug.

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