Nordische Kombination:Der deutsche Vierer muss sich mit Platz zwei begnügen

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Das Quartett mit Einzel-Olympiasieger Georg Hettich, Doppel-Weltmeister Ronny Ackermann, Björn Kircheisen und Jens Gaiser war mit einem Vorsprung von zehn Sekunden auf Österreich in den 4x5-km-Langlauf gegangen - es sollte nicht reichen für Gold.

Das deutsche Team der Nordischen Kombinierer hat bei den Olympischen Winterspielen in Turin eine sicher scheinende Goldmedaille aus der Hand gegeben. Björn Kircheisen, Einzel- Olympiasieger Georg Hettich, Ronny Ackermann und Jens Gaiser konnten am Donnerstag in Pragelato ihre Führung nach dem Springen nicht verteidigen und mussten in der 4 x 5 Kilometer-Staffel Österreich noch an sich vorbeiziehen lassen. Bronze sicherte sich Finnland. Für die Österreicher war es die erste Goldmedaille bei Winterspielen in der Nordischen Kombination.

Überragend für Österreich: Mario Stecher. (Foto: Foto: dpa)

"Nach dem Springen haben wir mit Gold geliebäugelt und für die Staffel die Flucht nach vorn gewählt. Es hat nicht gereicht. Aber hey - wir haben Silber geholt", sagte Hettich.

Bundestrainer Hermann Weinbuch hatte nach der Führung im Springen für die Staffel den laufstarken Kircheisen als Startläufer benannt. Der 22-Jährige erfüllte seine Aufgabe und baute den Vorsprung vor Österreich auf 36,4 Sekunden aus. Der Schonacher Hettich lief als zweiter deutscher Läufer wie bei seinem Einzelsieg am Samstag überragend und gab Doppel-Weltmeister Ackermann ein Polster von 47 Sekunden auf dem Weg.

Doch der Doppel-Weltmeister büßte im Zweikampf mit dem Österreicher Felix Gottwald Meter um Meter ein und schickte Gaiser mit nur noch 20,8 Sekunden Vorsprung ins Rennen. Der Schornsteinfeger hatte aber kein Glück und musste den letzten Österreicher Mario Stecher kurz vor dem Ziel ziehen lassen. "Ich denke, die Taktik ist voll aufgegangen", behauptete Weinbuch hingegen. "Die Österreicher waren heute einfach bärenstark." Nach dem Springen am Vormittag hatten die Deutschen als Führende noch beste Chancen. Alle Athleten hatten wie schon am Vortag, als die Konkurrenz wegen zu starker Winde nach dem ersten Durchgang abgebrochen worden war, mit schwierigen Bedingungen zu kämpfen.

Leichter Regen und erneut wechselnde Winde machten den Springern das Leben schwer. Mit 126 Metern schaffte Hettich die größte Weite der Deutschen. Auch Kircheisen erfüllte mit 125,5 Metern die Erwartungen. Dagegen blieben Ackermann mit 122,5 Meter und Gaiser mit 121 Metern unter ihren Möglichkeiten.

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