Nordische Kombination:Ackermann vom Wind gestoppt

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Ronny Ackermann hat nach seinem enttäuschenden elften Platz in Liberec die Hoffnung auf den Gewinn des Gesamt-Weltcups nahezu aufgegeben. Dabei sieht sich der Kombinierer als Opfer ungleicher Bedingungen.

Die Wetterkapriolen von Liberec haben Weltmeister Ronny Ackermann die Chance auf den Gewinn des Gesamt-Weltcups genommen. Nachdem am Samstag der Sprint wegen irregulärer Windbedingungen während des Springens abgesagt werden musste, wurde am Sonntag ausgerechnet WM-Hoffnungsträger Ackermann Opfer der Verhältnisse. Als 23. nach dem Springen hatte der Dermbacher bereits alle Chancen auf einen vorderen Platz eingebüßt und wurde am Ende Elfter. Den Sieg holte sich wieder einmal der Finne Hannu Manninen, der nach seinem sechsten Erfolg die Weltcup-Führung weiter ausbaute.

Konnte auch in der Loipe nichr mehr aufholen: Ronny Ackermann. (Foto: Foto: AP)

"Ich fühle mich als Verlierer dieses Wochenendes. Die Jury hätte warten können, bis auch bei mir ordentliche Verhältnisse herrschen. So aber bin ich benachteiligt worden. Schade, wenn der Gesamt-Weltcup durch so etwas entschieden wird", schimpfte Ackermann und erhielt von Bundestrainer Hermann Weinbuch Unterstützung.

"Bei den besten Fünf des Weltcups herrschten verschiedene Windverhältnisse. Ronny hatte 3 m/Sek. Rückenwind, das macht 20 Meter. Völlig unverständlich", bemerkte der Coach, der sich aber mit einer Generalkritik an der Jury zurückhalten wollte. "Genau in dieser Besetzung wird die Jury bei der WM arbeiten", meinte Weinbuch vielsagend.

Im Lauf zeigte Ackermann dann jedoch alte Stärke, verlor auf den überragenden Finnen allerdings noch einmal eine Minute. "Das sieht zwar erst mal viel aus, aber bei gleichen Bedingungen im Springen wäre Ronny mit etwa diesem Vorsprung in die Loipe gegangen", betonte Weinbuch, der auch bei seinem Sorgenkind Björn Kircheisen aufsteigende Tendenz erkannte.

Dieser katapultierte sich von Rang 34 nach dem Springen mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch auf Platz zehn und wurde bester Deutscher. "Es macht keinen Spaß, wenn die Springen so entschieden werden", hatte der sechsmalige Junioren-Weltmeister geschimpft. Er war einmal mehr Opfer der komplizierten Windverhältnisse geworden. "Sein Sprung war richtig gut. Er hat den Ski mitgenommen, ein schönes V gebildet, also alles das umgesetzt, was er im Training eigentlich gut macht und im Wettkampf immer vergaß. Nur hatte er im Hang Rückenwind und musste dadurch den Sprung abbrechen", sagte Weinbuch.

Das Mannschaftsergebnis konnte sich aus DSV-Sicht aber sehen lassen. "Die Jungen waren im Sprung gut, mussten auf der schmutzigen Strecke aber Lehrgeld zahlen", bemerkte der Bundestrainer. Georg Hettich (Schonach-Rohrhardsberg) als 13 und Tino Edelmann (Zella-Mehlis) als 14. erfüllten dennoch die Erwartungen und auch Sebastian Hasenay (Zella-Mehlis) platzierte sich als 19. noch unter den besten 20.

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