Neues Autorennen:Eine Formel 1 der Nationen

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Die Rennwagen ähneln denen von Schumacher und Co. - doch das Prinzip hinter dem A1 Grand Prix unterscheidet sich grundlegend von dem der Formel 1: Bei den Rennen, die Scheich Al Maktoum aus Dubai veranstaltet, starten die Fahrer für ihre Länder. Und der Sieg hängt nicht vom besseren Auto ab.

Während am Wochenende in Brasilien die Entscheidung in der Formel-1-WM fallen kann, lässt Scheich Maktoum Hasher Maktoum Al Maktoum im britischen Brands Hatch erstmals die Motoren in der A1 Grand Prix Serie aufheulen.

Scheich Maktoum Hasher Maktoum Al Maktoum (Foto: Foto: dpa)

Und die ist zwar irgendwie auch wie wie die Formel 1 - aber irgendwie auch wieder ganz anders.

Denn auch wenn sich die Autos der beiden Rennklassen ähneln - "es sind zwei komplett unterschiedliche Konzepte", erklärte seine Hoheit. "In der Formel 1 geht es um Technologie, Entwicklung, Hersteller. A1 ist gewissermaßen die Weltmeisterschaft für Nationen im Motorsport."

Identische Autos

Die Idee, die der Scheich konzipiert und finanziert hat: Pro Länder-Team fahren jeweils zwei Piloten. Die Autos, lackiert in den Landesfarben, sind identisch. Sie haben jeweils 520 PS starke Motoren und Einheitsreifen.

Komplizierte Elektronik wie in den Formel-1-Boliden fehlt. So kommt es allein auf die Fähigkeiten des Fahrers an. Vergeben werden aber nur Länderpunkte, eine Fahrerwertung gibt es nicht.

Vierzig Millionen Dollar Preisgelder

Maktoum hat sehr viel Geld in die Erfüllung seines Traumes investiert. In den kommenden drei Jahren schüttet der motorsportverrückte Scheich allein an Preisgeldern rund 40 Millionen Dollar aus. Schon im zweiten Jahr wird die Rennserie zu einem Milliarden-Spektakel, sagte Maktoum.

Die zwölf Rennen von September bis Anfang April fallen in die Winterpause der Formel 1 und anderer Rennserien. So ist die öffentliche Aufmerksamkeit größer, als wenn die A1 mit der Formel 1 um die Gunst der Medien konkurrieren würde.

Sepang in Malaysia und Schanghai sind die einzigen Formel-1-Strecken der neuen Serie im Kalender. Deutsche Station ist der EuroSpeedway in der Lausitz am 9. Oktober.

25 Teams vertreten ebenso viele Länder, darunter die im Motorsport bisher unauffälligen Nationen wie China, Indonesien, Libanon oder Pakistan.

Wenige Tage vor der Premiere im Mutterland des Motorsports stehen die Fahrer-Besetzungen noch nicht bei allen Teams fest.

Ronaldo, Figo und Nelson Mandela sind Paten

Überhaupt hat selbst das Geld des Scheichs noch keine Top-Fahrer angelockt. Nur wenige Piloten wie der Niederländer Jos Verstappen oder der für Irland startende Ralph Firman haben Formel-1-Erfahrung. Für Deutschland starten der ehemalige DTM-Pilot Timo Scheider und Adrian Sutil, der Vizemeister der Formel 3 Euro Serie.

Bekannter sind da schon die Teamchefs und die Paten der Rennställe. Das deutsche Team wird geleitet von Willi Weber, dem Manager von Michael und Ralf Schumacher.

Bei den Australiern führt der ehemalige Formel-1-Weltmeister Alan Jones das Team, die Brasilianer haben den zweimaligen Formel-1-Champion Emerson Fittipaldi an Bord geholt.

Unterstützt wird das Team von Fußball-Star Ronaldo, sein ehemaliger Real-Madrid-Kollege Figo ist Botschafter für Portugal, Nelson Mandela übernahm die Patenschaft für Südafrika.

An jedem Rennsonntag finden ein Sprintrennen (18 Runden) und ein Hauptrennen (38 Runden) statt. In 22 Länder wird die Serie übertragen, in Deutschland vom Pay-TV-Sender Premiere.

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