Nationalmannschaft:Bierhoff appelliert an Klubs

Nationalmannschaftsdirektor Oliver Bierhoff pocht in der Belastungsdebatte auf das Recht von Bundestrainer Jochim Löw, seine verjüngte DFB-Elf für die EM 2021 einzuspielen: "Wir wollen alle eine erfolgreiche Nationalmannschaft - so was wie bei der WM 2018 wollen wir alle nicht wieder erleben", betonte Bierhoff bei einem Rundgang auf der Baustelle der neuen DFB-Akademie in Frankfurt, die im vierten Quartal 2021 bezugsfertig sein soll. Die Nationalelf und der Verband hätten zuletzt "in vielen Punkten zurückgesteckt", betonte Bierhoff, daher erwarte man Unterstützung der Vereine: "Jogi Löw muss eine sehr junge Mannschaft formen. Das bedeutet, dass die häufig zusammen sein muss. Wir wollen eine starke EM spielen und etwas Neues aufbauen. Dazu brauchen wir die Profis."

FC-Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte den DFB zuletzt wegen der verkürzten Sommerpause aufgefordert, bei den Länderspielen Anfang September auf einige Spieler zu verzichten, die im August das Champions-League-Turnier in Lissabon bestreiten. Das angekündigte klärende Gespräch dazu habe es noch nicht gegeben: "Nicht, weil wir es nicht wollten, sondern weil es terminlich nicht ging. Es wird nachgeholt, wir sind auf Austausch angewiesen. Die Bedenken der Vereine kennen wir, sie sind bei Bayern besonders groß", betonte Bierhoff, doch auch dem Verband sei "das Thema Belastungssteuerung enorm wichtig".

Fakt sei aber, dass der Spielplan von der Uefa vorgegeben werde: "Wir sind nicht nur verpflichtet, die Spiele zu machen, wir machen sie auch gerne." Am 3. September soll es in der Nations League gegen Spanien losgehen, drei Tage später spielt man in der Schweiz.

© SZ vom 08.07.2020 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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