Der Fußball-Weltverband Fifa wird nach den Tumulten im Anschluss an den 4:2-Erfolg im Elfmeterschießen im WM-Viertelfinale gegen Argentinien (1:1 n.V.) gegen deutsche Spieler nicht mehr ermitteln. Das gab Fifa-Mediendirektor Markus Siegler auf einer Pressekonferenz in Berlin bekannt.
Allerdings werde noch untersucht, "welche Rolle deutsche Offizielle gespielt haben könnten", so Siegler. Gemeint ist offenbar Nationalmannschafts-Teammanager Oliver Bierhoff, der versuchte zu schlichten und sich trotzdem den Zorn einiger argentinischer Akteure zuzog.
Siegler unterstrich, dass es bei den Ermittlungen nicht darum gehe, dass Offizielle eigentlich auch nach dem Abpfiff nichts auf dem Rasen zu suchen hätten.
In einer solch "hochemotionalen Situation" habe die FIFA Verständnis, wenn die Delegation auf den Platz stürme.
Vielmehr gehe es um die Tumulte an sich. "Es wird abgeklärt, welche Rolle Offizielle bei diesen unansehnlichen Vorkommnissen gespielt haben könnten." Dies könnte dann zu einem Verfahren führen.
Verfahren gegen Maxi Rodriguez
Die Fifa leitete unterdessen ein Verfahren gegen den argentinischen Nationalspieler Maxi Rodriguez (Atletico Madrid) ein. Dieser hatte sich bei den handgreiflichen Auseinandersetzungen zu einem Faustschlag gegen den Münchner Bastian Schweinsteiger hinreißen lassen.
Der argentinische Ersatzspieler Leandro Cufre hatte unmittelbar nach seinem Tritt gegen Per Mertesackers Oberschenkel die Rote Karte gesehen. Rodriguez' Attacke war hingegen von Schiedsrichter Lubos Michel (Slowakei) nicht geahndet worden.
Blatter verärgert
Fifa-Chef Joseph S. Blatter haben die Jagdszenen im Olympiastadion von Berlin nach dem Viertelfinale sauer gemacht. "Ich bin sehr wütend darüber. Es gab keinen Anlass für diese Auseinandersetzungen. Wir werden Schritte einleiten gegen die Provokateure", sagte Blatter dem BBC-Radio FiveLive.