Nach Doping-Geständnissen:Spannung vor T-Mobile-Pressekonferenz

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Nach den jüngsten Doping-Geständnissen der Teamärzte Andreas Schmid und Lothar Heinrich sowie früherer Telekom-Profis erhält die Pressekonferenz von T-Mobile eine besondere Brisanz.

In Bonn will sich der Radrennstall zu seiner Zukunft äußern. Neben Teammanager Bob Stapleton und Kommunikationschef Christian Frommert wird mit besonderer Spannung auch Sportdirektor Rolf Aldag erwartet.

Geständig: die Ärzte Heinrich (l.) und Schmid. (Foto: Foto: dpa)

Laut Stapletons Ankündigung im Interview mit der SZ will sich Aldag zu seiner Vergangenheit im Team Telekom äußern. Die Fortsetzung des Engagements der Deutschen Telekom im Radsport gilt nach den Geständnissen ihrer Ex-Profis Bert Dietz und Christian Henn keineswegs mehr als sicher.

Stapleton kündigte im Interview ein Doping-Geständnis des früheren Telekom-Profis Aldag an. Er wisse, dass sich Aldag "schon in den vergangenen zwei Wochen mit dem Gedanken getragen hat, sich zu offenbaren. Er wollte es tun und hat nach einem Weg gesucht, sich umfassend und nachvollziehbar zu äußern", sagte Stapleton. "Ich glaube, dass Rolf heute sehr engagiert ist und sehr zu dem steht, was wir jetzt tun. Es hat eben auch bei ihm Momente der Schwäche gegeben, und jetzt müssen wir versuchen, dass wir da rauskommen und mit ihm weitermachen können", antwortete Stapleton auf die Frage, ob er enttäuscht sei, dass Aldag ihm gegenüber "das Doping-Geständnis nicht viel früher gemacht hat".

Dennoch will der Teamchef an seinem Sportdirektor festhalten: "Meine Absicht ist es, mit Rolf weiterzuarbeiten." Aldag gehörte 1997 bei der Tour de France zur Telekom-Mannschaft mit dem siegreichen und mittlerweile ebenfalls unter Doping-Verdacht stehenden Jan Ullrich.

Die Doping-Enthüllungen um das Team Telekom hatten am Mittwochabend mit den Geständnissen der Mediziner Schmid und Heinrich noch mehr an Dramatik gewonnen. "Ich räume ein, in den 90er Jahren das Doping einzelner Radprofis unterstützt zu haben", sagte Schmid. Ausdrücklich stellte Schmid klar, "dass das Nachfolgeteam T-Mobile nicht betroffen" sei. "Ich habe den Radsportlern auf Anforderung Dopingsubstanzen, insbesondere EPO, zugänglich gemacht", gab Schmid zu. Er habe Dopingmittel aber "niemals einem Sportler ohne dessen Wissen oder gar gegen seinen Willen" verabreicht.

sueddeutsche.de berichtet ab 11.15 Uhr live von der Pressekonferenz.

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