1860 München:Ohne Reinhardt

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Die Löwen spielen am Dienstag gegen trainerlose Bayreuther. 1860-Coach Bierofka lässt sich von den Turbulenzen nicht beeindrucken: "Das heißt für uns gar nichts. Jeder Gegner, der zu uns kommt, wird alles rausholen."

Von Markus Schäflein

Der Herbst ist eingekehrt beim Fußball-Regionalligisten TSV 1860 München. Der kalte Wind peitschte den Regen über das Trainingsgelände, als Trainer Daniel Bierofka im Pressecontainer über die zwei Niederlagen hintereinander referierte, die seine Mannschaft zuletzt beim FC Augsburg II (2:3) und gegen den FC Bayern München II (0:1) erlitten hatte. "Ich spüre gar nichts im Nacken", versicherte Bierofka, obwohl die Verfolger das spielfreie Wochenende der Löwen genutzt hatten, um sich mit Siegen in der nun begradigten Tabelle auf drei (Ingolstadt II) bzw. sieben (Nürnberg II, Schweinfurt) Punkte an den Tabellenführer TSV 1860 München heranzuschieben. "Ich habe schon mal gesagt, die anderen werden auch Spiele gewinnen", sagte der Trainer, "dass so eine Phase kommen wird, war mir fast klar."

Bierofka kann beschwichtigen, wie er will - zwei Niederlagen hintereinander sind im chronisch aufgeregten Giesing eben fast so schlimm wie anderswo acht Niederlagen in Serie. Letztere Statistik weist die SpVgg Bayreuth auf, die an diesem Dienstag (14.05 Uhr, live im Bayerischen Fernsehen) ins Stadion an der Grünwalder Straße kommt. Die Oberfranken, nach hervorragendem Saisonstart mit 19 Punkten aus neun Spielen als Konkurrent der Löwen eingeschätzt und dann so rätselhaft eingebrochen, dass es sich auch Bierfoka "nicht erklären" kann, haben seit Sonntagmittag keinen Trainer mehr. Marc Reinhardt trat nach dem 0:3 gegen Schalding-Heining zurück. "Wir werden den Posten des Cheftrainers zeitnah besetzen", erklärte Bayreuths Sportlicher Leiter Wolfgang Mahr. Sollte dies bis zum Spiel bei 1860 nicht gelingen, könnte Mahr dort selbst das Coaching übernehmen.

Bierofka lässt sich von den Turbulenzen in Bayreuth nicht beeindrucken. "Das heißt für uns gar nichts", meinte er, "jeder Gegner, der zu uns kommt, wird alles rausholen." Für die Partie ist Abwehrspieler Felix Weber laut Bierofka "auf jeden Fall eine Option". Nur zwei Langzeitverletzte hat er nun noch zu beklagen: Neben Nicolas Andermatt fehlt weiterhin Timo Gebhart - und dies noch bis zur Winterpause. "Das Risiko ist zu groß, dass die Sehne nachhaltig geschädigt wird", erklärte Bierofka. Anschaulicher gesagt: "Wenn ihm das Ding abreißt, kann er die Rückrunde auch vergessen."

© SZ vom 30.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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