Mitarbeiter des Tages:Armando Sadiku

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(Foto: Jeff Pachoud/AFP)

Albaniens erster Torschütze erfüllt eine Forderung. Dennoch ist seine Zukunft ungewiss.

Von Johannes Kirchmeier

Armando. Ein Vorname, der eigentlich eine Forderung ist: Denn Armando Sadiku, 25, wurde nach einem der feinsten Fußballspieler benannt, den die Welt kennt - nach Diego Armando Maradona. Sadikus Vater war ein Bewunderer des einstigen Weltfußballers. Er hatte einen Plan: Sein Sohn sollte einmal genauso gut werden. 15 Jahre lang trainierte Sadiku senior, ein strenger Lehrer, den Junior in Albanien selbst.

Nun löst der junge Mann die Forderung des Vaters ein. Denn in seiner Heimat dürften ihn seit Sonntagabend immerhin mindestens genauso viele Menschen kennen wie Maradona. Armando Sadiku hat beim 1:0-Sieg der Albaner gegen Rumänien das erste Tor der albanischen Nationalmannschaft bei einer Fußball-Europameisterschaft geköpfelt. Und damit ein ganzes Land in Partylaune versetzt, Zehntausende Menschen feierten in der Hauptstadt Tirana. Sadiku, sonst ruhig und zurückhaltend, sagte euphorisch: "Das ist die beste Nacht in meinem Leben."

Der Torerfolg dürfte ihn von den turbulenten vergangenen Wochen ablenken. Erst feierte er mit dem FC Vaduz, an den er vom FC Zürich ausgeliehen war, den Liechtensteiner Pokalsieg. Zwei Wochen später stieg sein Stammverein Zürich in die zweite Schweizer Liga ab. Ob Sadiku auch in der zweiten Liga wieder für Zürich spielen wird, ließ er bisher offen. Darüber reden will er erst nach der EM. Das könnte noch dauern. Denn nach Sadikus Treffer träumt das Land vom Achtelfinale. Als einer der vier besten Gruppendritten könnte Albanien weiterkommen, die Entscheidung fällt in den nächsten Tagen: "Wir werden jetzt mit der Mannschaft viel vor dem TV sitzen und sagen: Lieber Gott, bitte!", sagte Sadiku. Es wäre sein ganz persönliches Happy End nach der turbulenten Zeit.

© SZ vom 21.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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