Meister Bremen holt DFB-Pokal:Das "Double" ist perfekt

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Der SV Werder Bremen hat nach der deutschen Fußball-Meisterschaft auch den DFB-Vereinspokal gewonnen und feiert damit erstmals in seiner Vereinsgeschichte das "Double". Die Bremer schlugen Alemannia Aachen mit 3:2. Für den Zweitligisten endet eine überraschend erfolgreiche Saison damit mit einer Ernüchterung.

Der deutsche Fußball-Meister Werder Bremen hat zum ersten Mal in der 105-jährigen Vereinsgeschichte das "Double" gewonnen.

Tim Borowski küsst den Pokal, den seine Mannschaft gerade gewonnen hat. Borowski erzielte zwei Tore. (Foto: Foto: AP)

Eine Woche nach dem Saisonende in der Bundesliga gewannen die Hanseaten in Berlin auch das Finale des DFB-Pokals gegen den Zweiligisten Alemannia Aachen mit 3:2 (2:0).

Damit holte die Mannschaft von Trainer Thomas Schaaf bei der achten Finalteilnahme zum fünften Mal nach 1961, 1991, 1994 und 1999 den nationalen Cup und gleichzeitig als siebte Mannschaft und vierter Verein im deutschen Fußball Meisterschaft und Pokal in einer Saison.

Die Tore für Werder erzielten der zweimalige Nationalspieler Tim Borowski in der 31. Minute sowie der kroatische EM-Teilnehmer Ivan Klasnic eine Minute vor der Pause.

Die tapferen Aachener kamen nur noch zum Anschlusstreffer durch den früheren Bremer Stefan Blank (52.), ehe erneut Borowski in der 84. Minute für die endgültige Entscheidung sorgte.

Erik Meijer gelang in der Nachspielzeit mit dem zweiten Aachener Tor nur noch eine Ergebniskosmetik. In der 75. Minute waren die Aachener Hoffnungen auf die Sensation zerstört worden, als George Mbwando in der 75. Minute wegen groben Foulspiels die rote Karte sah.

Für die Alemannia, die zum dritten Mal nach 1953 und 1965 ein Pokalendspiel verlor, endete eine überraschend erfolgreiche Saison mit Ernüchterung. Durch das 0:1 beim Karlsruher SC hatte das Team von Trainer Jörg Berger am vergangenen Sonntag den Aufstieg in die Bundesliga verspielt, zudem vergaben die Aachener durch die Endspielniederlage die Teilnahme am Liga-Cup, in den nun Hansa Rostock nachrückt.

Als Trost bleibt den Aachenern, die als 12. unterklassiger Verein seit der Bundesliga-Gründung 1963 im Endspiel standen und wie alle Vorgänger außer Kickers Offenbach (1970) und Hannover 96 (1992) verloren, die erste Europapokal-Teilnahme der Vereinsgeschichte.

Druckvoller Beginn der Bremer

Vor 71.682 Zuschauern im ausverkauften Berliner Olympiastadion, das zum 20. Mal in Folge Austragungsstätte des Pokalfinales war, begann der große Favorit aus Bremen sehr druckvoll und drängte den Zweitligisten zunächst in die Defensive.

Schon in der zweiten Minute kam der gemeinsam mit Torjäger Ailton nach Schalke wechselnde Mladen Krstajic in seinem letzten Spiel für Werder zu einer aussichtsreichen Freistoßchance. In der 21. Minute köpfte Klasnic nach einer Ecke von Ailton aus kurzer Distanz über das Tor. Ausgerechnet als sich der Außenseiter vom Druck zu befreien schien, ging der deutsche Meister dann in Führung.

Nach einer mustergültigen Vorarbeit von EM-Teilnehmer Fabian Ernst vollendete Borowski aus acht Metern freistehend. 13 Minuten später sorgte Klasnic nach Vorarbeit von Kapitän Frank Baumann mit einem unhaltbaren Linksschuss schon für die vermeintliche Entscheidung.

Für die prominenten Beobachter des 61. deutschen Pokalendspiels war die Partie damit entschieden.

Jetzt können wir eigentlich gehen"

"Jetzt können wir eigentlich gehen. Ich glaube nicht, dass die Aachener die Moral haben, nochmal zurückzukommen", sagte Franz Beckenbauer. Gerhard Mayer Vorfelder, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ergänzte: "Ich denke, das Spiel ist entschieden, es hätte mich auch gewundert, wenn es nicht so gelaufen wäre."

Selbst Bremens Sportdirektor Klaus Alofs erklärte zur Pause: "Jetzt dürfte nichts mehr passieren." Doch die Aachener überraschten alle und kamen wieder ins Spiel zurück.

Nach Blanks Anschlusstreffer per Kopfball hatten Bachirou Salou in seinem dritten Pokalfinale (63.) und abermals Blank (78.) weitere gute Chancen. Beste Spieler bei Bremen waren Ernst und der zweifache Torschütze Borowski. Bei Aachen überzeugten vor allem Grlic und Blank.

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